Startseite Sport & Freizeit 10.000 Schüler treten in die P...

10.000 Schüler treten in die Pedalen

Bei dem Projekt sollen Konzentration und koordinative Fähigkeiten wie Gleichgewicht gefördert werden. Foto: Projekt
von

Über einen Zeitraum von drei Jahren fördert die Braunschweigische Stiftung das einmalige Schülerprojekt des Triathlon Verbandes Niedersachsen e.V. „Auf die Räder, fertig, los!“.

Man muss schon gehörig Glück haben, den Triathlon-Experten Heino Grewe-Ibert in seinem Büro in Hannover anzutreffen. Der A-Trainerlizenzinhaber ist ständig zwischen Wilhelmshaven an der Nordsee und dem Harz auf Achse, um das Sportprojekt „Auf die Räder, fertig, los!“ ins Rollen zu bringen. Rund 10.000 Schülerinnen und Schüler von Grundschulen und weiterführenden Schulen werden sich im Rahmen des Projektes bis Sommer 2017 mit Unterstützung der Braunschweigischen Stiftung mit dem in Deutschland immer beliebter werdenden Sportgerät Fahrrad beschäftigen und darüber hinaus viel über sich selbst lernen.

„Auf die Räder, fertig, los!“ ist ein Folgeprojekt von TRIATHLONmachtSCHULE (TRImaS). Etwa die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler des neuen Projektes stammen aus dem Braunschweigischen Land. Auf die Fahnen geschrieben haben sich Grewe-Ibert und sein Trainerteam die Verbesserung der allgemeinen aeroben Ausdauer, die Kräftigung der Muskulatur auf gelenkschonende Weise und die Förderung von Konzentration und koordinativen Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Rhythmusgefühl, Reaktion und Orientierung.

Das Alter der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler beträgt acht bis 18 Jahre. „Vor allem die Grundschüler begeistern sich für das Radfahren“, weiß Projektleiter Grewe-Ibert, der Fahrradprojekte bereits seit 10 Jahren organisiert und durchführt. Die Jüngsten lernen beispielsweise, wie man sich vor dem Sport richtig aufwärmt, wann ein Fahrrad funktionsfähig ist, wie man verkehrsgerecht fährt und wie der Helm richtig sitzt. „Denn ein Helm schützt Leben“, betont Grewe-Ibert.

Jedoch gehe es nicht nur darum, die Grundschüler und -schülerinnen auf die obligatorische aber natürlich zur Bewältigung des Schulweges und von Freizeittouren wichtige Fahrradprüfung vorzubereiten. Wichtig sei die Stärkung des Gesundheitsbewusstseins. So lernen alle „Auf die Räder, fertig, los!“-Teilnehmer etwas über richtige Ernährung, die Bedeutung von Bewegung für den Körper, aber auch Drogen und Doping sind keine Tabuthemen. Grewe-Ibert: „Die Schüler sollen natürlich auch die Fahrradtechnik verstehen können und Verantwortung übernehmen lernen für das Equipment.“

Mit Ende der schulischen Unterrichtseinheiten soll der Spaß an der Bewegung noch lange nicht aufhören. „Viele Kinder bewegen sich zu wenig. Der Schulsport kann diese Defizite schon zeitlich gar nicht auffangen. Umso wichtiger ist es deshalb, die Schülerinnen und Schüler für Bewegung im Alltag zu begeistern. Dies kann durch Radfahren geschehen“, erklärt Grewe-Ibert. „Einmal begeistert, betrachten die Kinder den Schulweg oder sonstige Radstrecken in ihrer Freizeit als Trainingseinheiten.“

Grewe-Ibert, der in der Vergangenheit bereits viele Großveranstaltungen im Triathlon organisiert hat, empfiehlt Exkursionen wie Radwanderungen oder Klassenfahrten, weil man sich so nicht nur mehrere Tage mit dem Thema Radfahren beschäftigen kann, sondern auf zwei Rädern in der Gemeinschaft die Natur erkundet und erlebt. Im Portfolio stehen auch Lehrerfortbildungen und die Ausbildung von Schulsportassistenten und -innen nach den Richtlinien des LandesSportBund Niedersachsen (LSB).

Weitere Kooperationspartner sind der LandesSportBund Niedersachsen, das Niedersächsisches Kultusministerium und die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung.

Buchtipp:
Heino Grewe-Ibert: Spaß am Radfahren. Umgang mit dem Mountainbike in Schule und Verein, ein Leitfaden für Lehrkräfte und Referenten. Hamburg 2009.

Fotos

Bilboard 2 (994x118 px)