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Bündnis für „Kunst auf Lager“

Beispiel für ein Förderprojekt der Kulturstiftung der Länder: Restauratorin Katarina Haug bei der Arbeit an „Madonna mit Kind“, Umkreis Donatello, um 1410. Foto: Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg
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Richard Borek Stiftung beteiligt sich an bundesweiter Initiative zur Sicherung wertvoller Exponate in den Museumsdepots.

Die Richard Borek Stiftung ist einer von zwölf Partnern im neuen Bündnis zur Erschließung und Sicherung von Museumsdepots „Kunst auf Lager“, das in Berlin aus der Taufe gehoben wurde. Die Initiative hat vor allem die Förderung kleinerer und mittlerer Museen im Blick. „Es geht uns um die Bestände in den Depots. Wir wollen, dass sie restauriert, fachgerecht gelagert und im Idealfall auch wieder für die Öffentlichkeit sichtbar werden“, fasst Bernd Assert, Geschäftsführer der Richard Borek Stiftung, die wichtigsten Ziele zusammen.

Tatsächlich schlummert in den Lagern deutscher Museen viel Sehenswertes und droht, komplett in Vergessenheit zu geraten. In manchen Häusern können 90 Prozent der wertvollen Bestände nicht präsentiert werden, heißt es vom Bündnis, obwohl es sich um bedeutendes Kulturgut handelt. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Manchmal gibt es einfach nicht genug Platz, ein anderes Mal fehlt es an den finanziellen Mitteln zur Restaurierung und bisweilen passen auch die klimatischen Bedingungen in den Räumen nicht, um fragile Exponate öffentlich auszustellen.

„Mit Kunst auf Lager lenken wir die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen des Kulturerhalts in unserer Gesellschaft. Es geht um unser gemeinsames kulturelles Gedächtnis, um unsere Identität. Museumsarbeit ist eben viel mehr als publikumswirksame und prestigeträchtige Sonderausstellungen zu konzipieren. Und genau da, im Verborgenen also, wollen wir ansetzen und unterstützen“, verdeutlicht Assert, wohlwissend, dass die Mehrzahl der Museen finanziell nicht auf Rosen gebettet sind.

Auch in den Museumsdepots von Landesmuseum, Naturhistorischem Museum, Herzog Anton Ulrich-Museum und Städtischem Museum lagern vergessene Schätze. So zeigt das Staatliche Naturhistorische Museum nur etwa ein Prozent seiner Sammlung, das Herzog Anton Ulrich-Museum hingegen rund 30 Prozent der Bestände. Der Großteil der Objekte befindet sich aber in Depots an mehreren Standorten in der Region.

Beteiligt sind an dem nationalen Bündnis „Kunst auf Lager“ öffentliche und private Stiftungen, vorwiegend aus dem nördlichen Teil der Republik. Im Einzelnen sind das die Bündnispartner der Kulturstiftung der Länder, die Hermann Reemtsma Stiftung, die Kulturstiftung der Länder, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Stiftung Niedersachsen, die Rudolf-August Oetker Stiftung, die VGH-Stiftung, die Volkswagen Stiftung, die Wüstenrot Stiftung, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Richard Borek Stiftung. Das Bündnis versteht sich als Netzwerk, weitere Förderinstitutionen sind in dem Kreis erwünscht.

Die Initiative ermutigt die verantwortlichen Mitarbeiter der Museen ausdrücklich, notwendige Fördervorhaben zu formulieren und an die passende Stiftung zu richten. Die Projekte können wissenschaftlicher, konservatorischer oder infrastruktureller Natur sein. Explizit sind auch sogenannte „Schaudepots“ als förderfähig erwähnt.

„Wir haben uns gemeinsam dem Ziel verpflichtet, die Museumsdepots auch für die kommenden Generationen zu sichern. Es geht uns allen darum, die Bestände fit zu machen für die Zukunft „ erläutert Assert die Initiative. Dabei gibt es keinen gemeinsamen Fördertopf, sondern jede beteiligte Stiftung fördert nach ihren eigenen Richtlinien.

Für die Richard Borek Stiftung bedeutet das, dass das beantragte Förderprojekt in der Stadt Braunschweig oder auf dem Gebiet des früheren Landes Braunschweig liegen und der Förderung der Braunschweigischen Identität dienen muss. „Uns geht es u. a. darum, in Braunschweig ein begehbares Depot zu realisieren, in dem bedeutendes Kulturgut gezeigt werden kann, das in den Ausstellungen nicht berücksichtigt wird. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit den Braunschweiger Museen, regt Bernd Assert eine breit aufgestellte Kooperation an.

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