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Ins beste Licht gerückt: die Quadriga

Der Löwe Heimat & Identität - die Quadriga
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Seit fünf Jahren wacht Brunonia wieder auf dem Dach des Residenzschlosses über Braunschweig – Illumination erinnert an drei Jubiläen.

Gleich drei Jubiläen gibt es 2013 in der wechselvollen Geschichte der Quadriga auf dem Braunschweiger Schloss zu feiern. Vor 150 wurde die erste Quadriga aufgestellt, vor 145 Jahren kam die Brunonia mit ihrem vierspännigem Streitwagen nach einem Brand neu auf das wiedererrichtete Residenzschloss und vor fünf Jahren kehrte die Braunschweiger Stadt- und Landesgöttin zum dritten Mal nach Braunschweig zurück und krönt seither die Rekonstruktion des alten Residenzschlosses. Die Skulptur ist von der Familie Richard Borek sowie der Firma Richard Borek gestiftet worden.

Die Jubiläen sind für die Stiftung Residenzschloss Braunschweig Anlass, die Quadriga in neuem Licht erscheinen zu lassen. Bis zum 27. November werden Brunonia und Streitwagen in den Abendstunden weithin sichtbar angestrahlt. Zur Installation gehören auch das Porträt der Brunonia, die vier Pferde des Streitwagens und die wichtigen Daten der Jubiläen (1863, 1968, 2008), die auf das Pflaster des Schlossplatzes projiziert werden.

„Für meine Familie und mich ist der Wiederaufbau des Schlosses ein sehr emotionales Ereignis. Es erinnert uns an meinen Vater Richard Borek sen., der am 23. April 1960 vor dem alten Schloss gegen den Abriss kämpfte. Den Wiederaufbau durfte er leider nicht mehr erleben. Für mich und meine Familie ist die Quadriga die Krönung des rekonstruierten Residenzschlosses, ohne die der Bau unvollständig geblieben wäre“, sagt Richard Borek. Im Aufruf zur Protestdemonstration 1960 hatte es vom Schloss geheißen: „Es ist ein Baudenkmal von internationalem Rang. Darüber hinaus prägt es das Gesicht unserer Stadt.“ Dieses Gesicht hat Braunschweig wieder zurückbekommen.

Die erste Quadriga war ein Geschenk der Braunschweigischen Landesversammlung an Herzog Wilhelm zum silbernen Thronjubiläum. Der Entwurf stammte von dem Dresdner Ernst Rietschel. Der Braunschweiger Kupfertreiber und Erzgießer Georg Howaldt setzte den Entwurf um. Doch schon zwei Jahre später wurde die Skulptur bei einem Schlossbrand vollständig zerstört. Die Großplastik stürzte bis in das Vestibül im Erdgeschoss und glühte aus.

1848 dann stand die Nachbildung der ersten Quadriga auf dem Schloss. Sie war gut neun Meter lang, acht Meter hoch und damit etwas kleiner als die erste Quadriga. Bei den Bombenangriffen in den Jahren 1943 bis 1945 war auch das Schloss beschädigt worden, die Quadriga aber weitgehend verschont geblieben.

Was die Bomben nicht geschafft hatten, das vollendeten in der Nachkriegszeit Buntmetalldiebe, so dass 1960, zur Zeit des Schloss-Abrisses, von der einst größten Quadriga Deutschlands nur noch ein Eisenskelett übrig geblieben war. Anders als die ersten beiden Quadrigen ist die aktuelle Quadriga ein Bronzeguss. Sie wurde in der Bronzegießerei Emil Kosicki in Posen (Poznan) gegossen.

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