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Investitionen in den Bürgerpark

Blick über den Portikusteich in den Bürgerpark. Foto: Peter Sierigk
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Vorbild für die Sanierung sind Raumstruktur und Sichtachsen um das Jahr 1930.

Die Aufwertung des Bürgerparks nimmt in diesem Jahr kräftig Schwung auf. 340.000 Euro haben Stadt und Richard Borek Stiftung im Rahmen ihrer „4. Vereinbarung über die finanzielle Förderung von natur- und grünflächenbezogenen Projekten“ bereitgestellt, um eines der bevorzugten innerstädtischen Naherholungsgebiete für die Bürgerinnen und Bürger bis 2017 weiter zu verschönern. Die Aufenthaltsqualität wird erheblich erhöht, historische Beziehungen werden wieder hergestellt.
Die neben der laufenden Pflege anstehenden Arbeiten fußen dabei auf einem Pflege- und Entwicklungskonzept zur gartendenkmalpflegerischen Sanierung des Bürgerparks durch die Landschaftsarchitekten Gero Hille und Jürgen Müller aus dem Jahr 2009. Es war im Auftrag des Fachbereichs Stadtgrün erarbeitet worden. Ralf Günther, Leiter des Fachbereichs, freut sich, dass die Sanierung in Gang kommt.

„Das Konzept war nicht sofort vollends abzuarbeiten. Einiges haben wir im Rahmen des laufenden Betriebs erledigt, einiges war aber nicht ohne zusätzliche Mittel umzusetzen. Es gab zwischenzeitlich einfach andere finanzpolitische Prioritäten. Auch jetzt können nicht alle der 24 damals aufgeführten Punkte abgehakt werden. Einige sind auch nicht erforderlich, andere aus Kostengründen gegenwärtig nicht realisierbar. Der Bürgerpark bleibt also dauerhaft ein bedeutendes Arbeitsfeld für uns“, sagt er.

Nicht weiterverfolgt werden die Sanierung der Rasenflächen der früheren Tennisanlage an der Hennebergstraße ganz im Norden und die Wiederherstellung des ehemaligen Spielplatzes mit den einfassenden, formalen Baumreihen nördlich vom Portikusteich.
Zurückgestellt wurden die Entschlammung des Portikus- und Südteiches sowie die Brückenrekonstruktion zur Haslichtinsel. „Beides ist gegenwärtig nicht zu finanzieren. Wir hoffen aber auf einen zweiten Bauabschnitt nach 2017“, erklärt Fachbereichsleiter Ralf Günther.

Angepackt werden aktuell die Ufergestaltung der Oker nach ökologischen Gesichtspunkten, die Uferaufweitung im Bereich der ehemaligen Flussbadeanstalten sowie die Wiederherstellung der Rondelle an der Badetwete und am Portikus. Darüber hinaus wird es für die Hoheworth-Brücke eine Anrampung geben, damit sie behindertengerecht passierbar ist. Fortgesetzt wird die bereits laufende Sanierung des Kreißbergs.

Eine Reihe der 2009 genannten Punkte des Konzepts wurden bereits im laufenden Geschäft des Fachbereichs Stadtgrün erledigt. So sind beispielsweise Rad- und Fußweg entlang der Wolfenbütteler Straße zusammengelegt, Parkwege saniert und der Spielplatz westlich der Tennisplätze aufgewertet worden. Neben dem hohen Nutzwert als Naherholungsgebiet stellt der Bürgerpark für Fachleute einen hohen Denkmalwert als kulturhistorisches Zeugnis des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts dar. Der Bürgerpark entstand in mehreren Bauabschnitten von 1886 bis 1925 und ersetzte den früheren Bahnhofspark.

Der Park, vom Herzoglichen Promenadeninspektor Kreiß entwickelt, sollte in seiner frühen Phase eine Grünanlage für das gehobene Bürgertum werden. Durch die lange Entstehung flossen später auch Tendenzen der aufkommenden „Volksparkidee“ ein. Das Sanierungskonzept sieht vor, den Zustand von 1930 als Vorbild zu nehmen. Leitlinie ist es, die Raumstrukturen, Sichtachsen und das ursprüngliche Parkerlebnis wieder herzustellen. Die in diesem Frühjahr beginnenden Arbeiten sind ein wichtiger Schritt hin zu diesem schönen Ziel.

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