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Pilgern auf dem Braunschweiger Jakobsweg

Eine Pilger-Gruppe auf dem Braunschweiger Jakobsweg. Foto: Evangelische Akademie
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Programm startet im Mai: Ökumenischer Pilgertag zu Pfingsten, Tour durch Braunschweig, Rad-Pilgern und Pilgern für Anfänger.

Großer Bahnhof für den Braunschweiger Jakobsweg: Gerade erst wiederbelebt, wird das Teilstück durch die Stadt Braunschweig am Pfingstmontag der breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein rücken. Auf Initiative der Klosterkirche Riddagshausen ist ein großes ökumenisches Sternpilgern von sechs Stationen in den Klostergarten geplant. Dort wird es einen ökumenischen Gottesdienst (15 Uhr) und anschließend ein Fest geben. Gerechnet wird mit mehr als 2000 Teilnehmern. Ausgangspunkte der Pilgerrouten sind jeweils um 12 Uhr die Landesaufnahmebehörde Kralenriede, das Eintracht-Stadion, das Jolly Joker, der Schlossplatz, der Welfenplatz und die Pilgerherberge Veltheim (Ohe). Der Ökumenische Pilgertag ist ein Beitrag der Landeskirche Braunschweig und des Bistums Hildesheim zum Jahr der Reformation. Unterstützer sind unter anderem die Richard Borek Stiftung und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Unabhängig vom Ökumenischen Pilgertag verbindet der seit 2013 Etappe für Etappe   revitalisierte, historische Braunschweiger Jakobsweg von Magdeburg bis nach Höxter ohnehin die Konfessionen. Der weltberühmte Pilgerweg nach Santiago de Compostela entstand schließlich zu einer Zeit, in der die Kirchen noch nicht getrennt waren. Heute verbindet der Braunschweiger Jakobsweg die Katholischen Bistümer in Magdeburg, Hildesheim und Paderborn mit den Evangelischen Landeskirchen in Mitteldeutschland, Braunschweig, Hannover und Westfalen.

Erschlossen ist bereits der Teil von Helmstedt bis zum Timmerlaher Busch. Ein gutes Stück, nämlich rund zwölf Kilometer führt durch die Stadt Braunschweig. Für diesen Bereich bietet Pilgerbegleiter Dieter Prühschenk eine spezielle Führung an. Die nächste geführte Stadtpilgertour von Riddagshausen nach Alt-Lehndorf findet unter dem Titel „Neue Blickwinkel zulassen“ am 17. Oktober statt.

„Die Teilnehmer sind oft überrascht, über das, was sie erfahren. Beispielsweise weiß kaum jemand, dass sich im Keller des heutigen Gemeindehauses von St. Martini die Fundamente von Braunschweigs ältester Kirche zu entdecken sind“, erzählt er. Die Jakobskapelle zählt zu den bedeutenden Kulturdenkmalen der Stadt. Im Keller befindet sich eine archäologische Ausgrabungsstätte mit den Ursprüngen des Kirchenbaus. Ein erster Saalbau soll im 10. Jahrhundert entstanden sein. Durch die Kriegszerstörungen 1944 blieben nur Teile der Umfassungsmauern erhalten. Der Wiederaufbau vor rund 40 Jahren richtete sich im Äußeren nach dem Vorbild des 15. Jahrhunderts.

Der Route des Braunschweiger Jakobwegs führt auf dem Stadtgebiet von der Klosterkirche über St. Magni, St. Aegidien, Dom, St. Andreas, Brüdernkirche, Jakobs-Kapelle und St. Jakobi bis zur Kreuzkirche in Alt-Lehndorf. „Wir wollen an diesem Tag neue Blickwinkel zulassen: Auf die Stadt und ihr Treiben, auf die wunderbaren Kirchen am Weg, auf unsere Mitpilger und auf uns selbst. Die Tour dauert von 10 bis 17 Uhr. Dabei legen wir eine Rast im Brüdern-Kloster“, erläutert Dieter Prühschenk. Nötig sind nur festes Schuhzeug, wetterfeste Kleidung, Rucksackverpflegung und ausreichend Wasser. Wer nicht bis in den Herbst warten möchte, kann natürlich auf eigene Faust pilgern.

Ansonsten beginnt die Pilgersaison auf dem Braunschweiger Jakobsweg im Mai.  Auf dem Programm stehen viele interessante Touren. Zum Einstieg in das Pilgern eignet sich beispielsweise der Weg vom Kloster Riddagshausen in die Buchhorst mit geistlichen Impulsen am 25. August von 17 bis 20 Uhr. Neu sind erstmals auch Pilger-Radtouren wie zum Beispiel die dreitägige Sechs-Klöster-Tour über Marienborn, Helmstedt und Königslutter über den Elm nach Riddagshausen. Mit Mountainbikes oder waldwegtauglichen Rädern werden die beeindruckende Kirchen und Klöster der Region angesteuert  und schöne Landschaften durchkreuzt. Stationen sind unter anderem die Paramentenwerkstatt im Kloster Marienberg oder die Stelle in Königslutter, an der ein Jakobspilger aus dem 13. Jahrhundert gefunden wurde. Wer mag, kann unterwegs an kleinen Andachten teilnehmen oder Lieder mitsingen. Übernachtet wird im Kloster St. Ludgerus und in der Pilgerherberge Veltheim.

Mit Angeboten wie der Städtetour durch Braunschweig, dem Rad-Pilgern oder dem Pilgern für Anfänger soll der Interessentenkreis erweitert werden. Projektträger des Braunschweiger Jakobswegs sind unter anderem die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und die Braunschweigische Stiftung.

Mehr zum Braunschweiger Jakobsweg: http://www.thzbs.de/braunschweiger-jakobsweg/home/

Mehr zum Ökumenischen Pilgertag 2017: www.leichtes-gepäck.eu

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