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Ärzteorchester zur Premiere in Braunschweig

Violinistin Dr. Gabriele Streicher während eines Konzerts in Hamburg. Foto: privat
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Dr. Gabriele Streicher holt 68 ihrer Kollegen zum Benefiz-Sinfoniekonzert ins Staatstheater.

Noch probt jeder Musiker des Deutschen Ärzteorchesters zu Hause für sich alleine. In München, Köln oder Berlin, in Schleswig, Römerberg oder Zittau. Nach Noten, ohne Dirigenten, ohne Mitspieler an der Seite. Manchmal muss ein Motivationsloch überwunden werden. Manchmal würde sich der ein oder andere doch lieber vorm Fernsehen ausruhen, als die Stücke immer und immer wieder zu durchzukauen. Doch das einsame Üben hat bald wieder ein Ende. Die Streicher, Bläser und Schlagwerker, die sonst alle medizinischen Berufen nachgehen, werden am 17. Mai an in Holle zu ihrer Arbeitsphase zusammenkommen und dann endlich gemeinsam einstudieren, was sie bei ihrem Benefiz-Sinfoniekonzert am 24. Mai im Braunschweiger Staatstheater zur Aufführung bringen wollen.

„Die Arbeitsphasen sind für uns weit mehr als nur Proben. Es sind Treffen mit Gleichgesinnten mit Freunden. Es wird also Zeit, dass wir wieder zusammenkommen und wieder auftreten“, sagt Dr. Gabriele Streicher. Die stellvertretende Chefärztin der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie im Klinikum Holwedestraße hat das Deutsche Ärzteorchester erstmals nach Braunschweig geholt und organisiert alles rund um die Premiere.

„Ich freue mich sehr auf das Konzert im Staatstheater“, versichert die 44-Jährige, „denn ich habe schon einige Konzerte dort besucht und empfinde die Atmosphäre als sehr warm und persönlich. Konzerte dort haben fast Wohnzimmercharakter, niemand benötigt ein Opernglas, um alles sehen zu können. Jetzt dort selbst zu musizieren, wird großartig“, sagt Dr. Gabriele Streicher.

Das Deutsche Ärzteorchester tritt zugunsten der Hospiz Stiftung für Braunschweig auf. Die Stiftung unterstützt die Hospizarbeit in stationärer und ambulanter Form, will sie langfristig finanziell absichern und sie zum Wohl der begleiteten Menschen weiterentwickeln. Dr. Gabriele Streicher ist froh, so einen wichtigen Partner gefunden zu haben. „Wir achten bei unseren Konzerten immer darauf, dass es bei den begünstigten Institutionen eine Verbindung zur Medizin gibt. Das macht die Auftritte sehr authentisch und glaubwürdig“, meint Dr. Gabriele Streicher, die seit 17 Jahren in dem Laienorchester aktiv ist. Der Reinerlös des Konzerts fließt direkt an die Stiftung. Die Kosten für Anreise und Unterbringung tragen die musizierenden Ärzte übrigens komplett selbst.

Noch sind Karten für das Konzert im Staatstheater, in der Touristinfo, in der Musikalienhandlung Bartels sowie in den Geschäftsstellen der Braunschweiger Zeitung erhältlich. Tickets stehen in den Preiskategiorien 25.-, 35.- und 45.- Euro zur Verfügung. „Ein ausverkauftes Haus wäre eine prächtige Kulisse und würde auch einen angemessenen Betrag für den wohltätigen Zweck bedeuten“, wünscht sich die gebürtige Kölnerin für ihr „Heimspiel“, das gleichzeitig auch das Jubiläumskonzert des Deutschen Ärzteorchsters zum 25-jährigen Bestehen ist.

69 der insgesamt rund 130 Orchestermitglieder werden in Braunschweig auf der Bühne stehen. Darunter sind mit Allgemeinmedizinerin Dr. Constanze Hoffmann (Geige), Radiologin Dr. Uta Gottwald (Oboe), Internist Dr. Ludger Mazur (Horn) und Anästhesist Dr. Gerrit Hesse (Geige) vier weitere Braunschweiger. „Alle haben nach Noten geübt, aber alle Instrumente dann in den wenigen Tagen der Arbeitsphase zu synchronisieren, ist schon eine diffizile schwierige Aufgabe“, weiß die Violinistin aus vielen vorherigen Arbeitsphasen. Sie selbst bereitet sich seit rund vier Wochen viermal wöchentlich und jeweils zwei bis drei Stunden auf das Konzert vor. Klagen von Nachbarn oder vom Vermieter hört sie dennoch nicht. „Die betonen jedenfalls immer, dass sie nichts hören würden oder dass sie es gut fänden. Ich hoffe, dass es so ist und ich sie nicht störe“ sagt die von Kindesbeinen an begeisterte Musikerin.

Mit Johannes Brahms Akademische Festouvertüre, op 80, c-moll, Franz Liszt Sinfonische Dichtung Nr. 3, „Les Préludes“, G97, Friedrich Smetana Sinfonische Dichtung „Mein Vaterland“, daraus Nr. 2, „Vltava – Die Moldau“ und Franz Schubert Sinfonie Nr. 8 (Nr. 7) h-moll, D759, „Unvollendete“ haben sich Dirigent Alexander Mottok und die Orchestermitglieder anspruchsvolle, wenn auch eingängige und populäre Stücke ausgesucht.

Die meisten ihrer Orchesterkollegen haben einen ähnlichen musikalischen Hintergrund wie Dr. Gabriele Streicher. Im Alter von 7 Jahren begann für sie die klassische, musikalische Früherziehung. Nach der Empfehlung für ein Streichinstrument, wollte die Mutter zwar, dass als nächstes die Querflöte anstand. Doch sie konnte sich nicht durchsetzen. Es wurde die Geige, bis heute. Zum Glück.

Termin: Benefiz-Sinfnonie Konzert des Deutschen Ärzteorchesters zugunsten der Hospiz Stiftung für Braunschweig am 24. Mai 2014, 19.30 Uhr im Staatstheater Braunschweig.

Karten: 25 bis 45 Euro. Erhältlich in den Geschäftsstellen unserer Zeitung, dem Staatstheater, der Touristinfo und Musikalienhandlung Bartels.

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