Das Team „rhsRobotiX“ der Ricarda-Huch-Schule Braunschweig fährt zum Europafinale der „First Lego League“ ins schweizerische Davos.
Im vergangenen Jahr knapp gescheitert, hat das Team „rhsRobotiX“ der Ricarda-Huch-Schule Braunschweig in diesem Jahr den EM-Titel der „FIRST Lego League“ fest im Visier. Die Chancen stehen am kommenden Wochenende im schweizerischen Davos nicht schlecht: Die acht Sechs- bis Zehntklässler haben unter der Führung ihres Coaches Benjamin Sauerstein ihre Qualifikationsgruppe in Aachen für sich entschieden und zählen mit der dort gezeigten Leistung nun zum engeren Favoritenkreis.
Sie treten gegen 24 Mitbewerber aus Deutschland, Österreich und dem Gastgeberland an. Die Favoritenrolle lastet zusätzlich auf den Schultern der jungen Ingenieure und IT-Experten, wenn es vor rund 2.000 Zuschauern oben auf der Bühne um Sekunden geht. Der selbst konstruierte und programmierte Mini-Roboter mit Namen „Salty“ muss liefern! Das Robot-Game ist die Königsdisziplin des Wettbewerbs. Bewertet werden aber auch Konstruktion und Programmierung eines Roboters sowie die Forschungspräsentation.
Im August vorigen Jahres begann für das Team „rhsRobotiX die neuerliche Mission „Titelgewinn“ mit nahezu unveränderter Mannschaft. Aus einem vom dänischen Bausteine-Hersteller gelieferten Set musste zunächst der Roboter frei gebaut werden, so dass sich alle teilnehmenden Roboter unterscheiden. Noch wichtiger ist jedoch die Programmierung. Über Lichtsensoren findet sich „Salty“ auf dem vorgegebenen Spielfeld zurecht.
Dort muss der Roboter verschiedene Aufgaben an vorgeschriebenen festen Stationen und in bestimmter Reihenfolge autonom erledigen. Es geht darum, Lego-Steine zu heben, zu ziehen oder zu versetzen. Alle Aktionen des Roboters sind programmiert worden. Zwischen den einzelnen Aufgaben muss das Handwerkszeug des Roboters von Hand gewechselt werden. „Das muss man sich vorstellen wie einen Boxenstopp in der Formel 1. Jeder Handgriff muss sitzen“, erläutert Lehrer Benjamin Sauerstein. Alles entscheidend ist, wie viele Aufgaben in der Zeit von 2:30 Minuten geschafft wurden.
Mit enorm großem zeitlichem Aufwand und ganz viel Enthusiasmus stellt sich das Team „rhsRobotiX“ seit Monaten den Herausforderungen. 1.000-mal hat „Salty“ Testläufe über den Parcours absolviert. Immer wieder gab es kleinere Änderungen in der Programmierung. Hier musste die Geschwindigkeit etwas reduziert werden, da die Richtung ein wenig nachjustiert werden.
Mit ebenso großer Begeisterung ist Coach Sauerstein bei der Sache. Er brachte die Idee, an der „First Lego League teilzunehmen, 2018 mit an die Ricarda-Huch-Schule und brennt seither für den anspruchsvollen Wettbewerb. Auf die Uhr gucken weder die Schüler noch die Coaches. Und an diesem Wochenende auch nicht viele Eltern, denn sie chauffieren das Team nach Davos, und das ist kein Katzensprung. Vier Tage wird die Delegation aus Braunschweig unterwegs sein und am Ende hoffentlich den ersehnten Pokal im Gepäck haben. Die Erfahrung, wie es im Finale der „First Lego League“ abläuft, und das Wissen, worauf es dabei ankommt, ist sicher ein kleiner Vorteil.
Am Wettbewerbstag treten die Teams in drei Vorrunden zu einem Robot-Game Match von je 2:30 Minuten gegeneinander an. Am Ende des Matches nehmen Schiedsrichter den Stand auf dem Spielfeld auf. Das jeweils beste Vorrundenergebnis entscheidet über den Einzug ins Viertelfinale. Im Viertel- und Halbfinale wird jeweils nur eine Runde gespielt. Es entscheidet jeweils die erzielte Punktzahl über das Weiterkommen. Das Finale wird in zwei Runden ausgetragen. Die Punkte aus beiden Runden werden addiert.
Die Idee zum weltweiten Bildungsprogramm „FIRST Lego League“ stammt von der gemeinnützigen us-amerikanischen Organisation FIRST (For Interest and Recognition of Science and Technology) und der Firma Lego. Ziel ist es, den Schülern einen altersgerechten Einstieg in die Bereiche Forschung, Konstruktion und Programmierung zu ermöglichen und ihr Interesse an den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu wecken. Im Falle der „rhsRobotiX“ ist das in perfekter Art und Weise gelungen.
Cara Neumann, Mio Wenzel, Matteo Wenzel, Martin Florysiak, Julian Maluche, Christian Ovelgönne, Lennart May, Julius May
Benjamin Sauerstein (Lehrer / Coach), Maximilian von Unwerth (Entwicklungsingenieur / Coach), Titus Neumann (Klasse 12 / Co-Coach)
Mathematiker Richard Dedekind erwarb sich im 19. Jahrhundert große Verdienste um den Ruf und die Weiterentwicklung Braunschweigs als Hochschulstandort.
Ohne den Mathematiker Richard Dedekind (1831 – 1916) würde es die TU Braunschweig in ihrer heutigen Form und an ihrem Heutigen Standort an der Pockelsstraße womöglich gar nicht geben. Er hatte sowohl auf die Umstrukturierung des Polytechnikum Collegium Carolinum hin zur Technischen Hochschule Carolo Wilhelmina sowie auf den Universitäts-Neubau an der Pockelsstraße, das heutige Altgebäude, großen Einfluss. In diesem Beitrag wird vornehmlich seine politische Bedeutung betrachtet.
In der Reihe der führenden Mathematiker mit direktem Bezug zur Carolo Wilhelmina zu Braunschweig folgte im 19. Jahrhundert auf Carl Friedrich Gauß sein Schüler Richard Dedekind. Er war von 1862 bis 1894 als Professor für Mathematik an der Hochschule (Collegium Carolinum, Polytechnikum, TH) in Braunschweig, der heutigen Technischen Universität, tätig. In vielfältigen Bereichen der Mathematik hatte Dedekind mit seinen Forschungen wichtige Grundlagen geschaffen, die teilweise noch immer von Bedeutung sind. Dedekind gilt als Mitbegründer der modernen Mathematik und wird als „einer der größten und originellsten Mathematiker Deutschlands“ bezeichnet.
Dedekind wurde am 6. Oktober 1831 in Braunschweig geboren. Vater und Großvater waren berühmte Professoren am Collegium Carolinum und Richard wuchs im Haus des Collegiums am Bohlweg auf. Nach dem Besuch von Martino-Katharineum und Collegium Carolinum (1848 – 1850) studierte Dedekind in Göttingen Mathematik und Physik. 1852 promovierte er in Göttingen, wo er auch zwei Jahre später habilitierte und bis 1858 als Privatdozent lehrte. Dedekind war einer der letzten Schüler und Habilitanten von Carl Friedrich Gauß. Die nächsten vier Jahre hat er als Professor am Polytechnikum in Zürich gelehrt, ehe er – nicht zuletzt auf Wunsch der Familie nach Braunschweig zurückkehrte.
Von 1872 – 1875 war er Direktor der Hochschule und von 1877 – 1881 hatte er das Amt des Vorstandes der Abteilung für allgemeine bildende Wissenschaften und Künste inne. In dieser Zeit fand der Wandel vom Polytechnikum zur Technischen Hochschule (1878) statt. Erfolgreich hatte sich Dedekind um eine zeitgemäße Umstrukturierung und Reform hin zur wissenschaftlichen Hochschule bemüht.
Noch entscheidender war sein Einsatz für den Neubau des Polytechnikums. Er war als Direktor der Lehranstalt zugleich Vorsitzender der Baukommission und hatte es verstanden, die immer neuen Schwierigkeiten bei der Planung und dem Bau weitgehend auszuräumen. Am 16. Oktober 1877 konnte Dedekinds Nachfolger diesen Neubau einweihen. Die Architekten Constantin Uhde (1836 – 1905) und Carl Körner (1838 – 1907) entwarfen das heutige Uni-Altgebäude. 1878 wurde die Lehranstalt in „Herzogliche Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina“ umbenannt.
In der politischen Auseinandersetzung des 19. Jahrhunderts gehörte Dedekind zu den Anhängern einer großdeutschen Lösung bei der zukünftigen Reichseinigung, womit er in Braunschweig zu einer Minderheit in der politischen Öffentlichkeit zählte. Ein Höhepunkt der öffentlichen Diskussion um die sogenannte Welfenfrage wurde dabei die sogenannte braunschweigische Thronfolgefrage nach dem Tod von Herzog Wilhelm 1884, als bekanntlich Preußen die legitime Thronfolge durch die im Exil lebenden Hannoveraner Welfen verhinderte und bereit war zu diesem Zweck sogar zu militärischen Maßnahmen zu greifen. Richard Dedekind und die Familie waren bekennende Welfen, mit allen politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen, die sich insbesondere nach Antritt des von ihnen abgelehnten Regenten Albrecht Prinz von Preußen zeigen sollten.
Die pro-welfische und anti-preußische Haltung von Richard Dedekind war keineswegs nur eine private politische Haltung, sondern sollte sich bereits früh auf seine berufliche Laufbahn konkret auswirken. Die Tatsache, dass Richard Dedekind seit seinem Wechsel von Zürich nach Braunschweig 1862 keinen auswärtigen Ruf mehr annahm, wird in den biographischen Darstellungen meist mit folgender Begründung beantwortet: „Die große Liebe zur Heimatstadt; das gleiche Pflichtbewusstsein gegenüber der Technischen Hochschule wie beim Vater; gute Bezahlung; er fühlte sich sehr wohl im Kreise seiner Familienangehörigen.“
Vielmehr spielten offenbar auch politische Aspekte eine nicht unerhebliche Rolle für Richard Dedekind. Als sich nämlich 1875 die Möglichkeit einer Berufung Dedekinds nach Göttingen andeutet. Er zweifelte jedoch auch aus politischen Gründen an einem Ruf an die preußische Universität Göttingen. Es kommt „mir kaum glaublich vor, dass die Berliner mich nach Göttingen rufen werden“. Er ordnete zu Recht die Ablehnung dem Ruf seiner politischen Welfenposition/antipreußischer Haltung zu.
Noch einmal aufs engste in die Politik, diesmal die Landespolitik, war Richard Dedekind in seiner Zeit als erster Direktor der Hochschule geraten. Noch bevor er die Kommission für den Neubau der Hochschule leitete, musste er eine heftige Kampagne der ländlichen Abgeordneten im Landtag abwehren, die eine Schließung der Hochschule beantragt hatten, was 1876 aufgrund der steigenden Baukosten des Rohbaus erneut zum Angriff gegen die Hochschule führte. Diese finanzielle Nachforderung gab der Opposition gegen den Hochschulbau, vornehmlich den Großagrariern des Braunschweiger Landes, Gelegenheit, die Debatte um das Braunschweiger Polytechnikum der 1860er und 1870er Jahre neu zu entfachen. Im „von Veltheimschen Antrag“ vom 2. Mai 1876 verlangten die Polytechnikumsgegner um den Rittergutsbesitzer Friedrich Freiherr von Veltheim (1824 – 1896), „das Herzogliche Collegium Carolinum als Polytechnische Anstalt eingehen zu lassen“. Das im Rohbau befindliche Gebäude sollte als öffentlicher Verwaltungsbau (Justizpalast) genutzt werden.
Die Befürworter des Polytechnikums aus dem industriellen, kulturellen Umfeld der Stadt Braunschweig standen den Gegnern des Polytechnikumsneubaues in einer heftigen öffentlichen Debatte gegenüber. Der Bürgerverein übernahm dabei die federführende Rolle, steuerte die Maßnahmen zur Erhaltung der polytechnischen Anstalt. Die Spaltung der Öffentlichkeit spiegelte sich im Landtag wider. Auch die zur Klärung der Polytechnikums-Frage gebildete Landtagskommission konnte sich auf keinen gemeinsamen Abschlussbericht einigen.
In einer für die Technische Universität Braunschweig denkwürdigen Landtagsdebatte vom 19. und 20. Mai 1876 wurde die weitere Zukunft der Hochschule beraten. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Landtag – der größte Teil der Abgeordneten entstammte dem agrarisch-kleinstädtischen Raum – wurde in namentlicher Abstimmung völlig überraschend der Aufhebungsantrag abgelehnt. Bürgerverein und der Verein der Braunschweiger Zuckerfabrikanten wurden damals zugunsten des Polytechnikums aktiv, so dass der Neubau fortgesetzt werden konnte.
Die bei weitem noch nicht endgültig ausgewerteten Unterlagen des Landtages sowie erhaltener Aufzeichnungen maßgeblicher Abgeordneter lassen erkennen, in welchem Umfang hier Richard Dedekind im politischen Raum gewirkt hat, um der Hochschule eine Zukunft zu geben. Obwohl er eine „Abneigung gegen alles Aristokratische“ empfand, nutzte er selbst die Fürsprache von Herzog Wilhelm, um eine entschiedene Haltung der Regierung zugunsten der Hochschule zu sichern. Seine damaligen Ausflüge in die Politik waren allerdings ein weiterer Grund für zahlreiche Honoratiorenfamilien in Stadt und Land Braunschweig, den gesellschaftlichen Kontakt zur Familie Dedekind einzuschränken oder gar abzubrechen.
Festakt zum Gründungsjubiläum der Marienberger Vereinigung in Helmstedt
Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums lädt die Marienberger Vereinigung für Paramentik gemeinsam mit der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz zu einem Festakt am Gründungsort ein. Die Veranstaltung findet am Freitag, 12. April, im Kloster St. Marienberg in Helmstedt statt. Von 14 Uhr an referieren drei Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen zur Paramentik.
Rüdiger Kröger, Kirchenhistoriker und Archivar, spricht über die Geschichte der Marienberger Vereinigung. Alexander Proksch, Praktischer Theologe und Pfarrer, stellt Überlegungen zur Zukunft des schwarzen Talars vor. Den Festvortrag „Kulturanthropologische Annährungen an die Paramentik“ hält Karl Borromäus Murr. Murr ist Kulturwissenschaftler und Direktor des Staatlichen Textil- und Industriemuseums Augsburg.
Die Vereinigung wurde 1924 gegründet, um die damaligen Werkstätten für Paramentik in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit zu fördern und Künstler, Kirche und Theologie stärker zu vernetzen. Paramentik meinte damals vor allem die Herstellung von Textilien, die den Kirchenraum schmückten. Viele Werkstätten, die aus der Diakonie des 19. Jahrhunderts erwachsen waren, hatten finanzielle Probleme oder rangen um den Anschluss an die Gegenwartskunst.
Heute ist Paramentik nicht nur ökumenisch ausgerichtet. Als liturgische Textilkunst steht sie wieder vor großen Herausforderungen. Das Jubiläum gibt Anlass zur Rückschau, aber auch zum Nachdenken über die Zukunft.
Im Jahr 1858 hatte Wilhelm Löhe die evangelische Paramentenbewegung in Neuendettelsau begründet. Kurz darauf trat der Frauenkonvent des Klosters St. Marienberg in Helmstedt an seine Seite. Ein enger Kontakt zwischen der Domina Charlotte von Veltheim (1832 – 1911) und Wilhelm Löhe entwickelte sich, der zur Gründung des „Niedersächsischen Paramentenvereins“ (1862) durch von Veltheim führte. Es war der Vorläufer der „Marienberger Vereinigung für evangelische Paramentik e.V.“.
Ziele sind heute, Paramente als zentralen Bestandteil der Liturgie das handwerkliche Know-how zu erhalten. Darüber hinaus sollen die Vernetzung mit Ausbildungs-Institutionen für Pfarrer sowie die wissenschaftliche Arbeit und Forschung zur Paramentik gefördert werden. Aufnahmekriterien für Werkstätten sind die Mitgliedschaft im Verband christlicher Kirchen und eine entsprechende künstlerische Ausbildung.
Zur Anmeldung geht es hier.
Historikerin Meike Buck zeichnet die Diskussionen um den Standort des Niedersächsischen Staatsarchivs während der NS- und der Nachkriegszeit nach.
Die Rolle der Archive und ihres Personals im Nationalsozialismus wurde erst spät zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. In den bisherigen Betrachtungen zu den staatlichen Archiven in Niedersachsen wurde die NS-Zeit eher ausschnitthaft beleuchtet, etwa im Zusammenhang mit den durch Kriegseinwirkung eingetretenen Gebäudeschäden und Archivalienverlusten oder nur punktuell und für besonders markante Personen untersucht. Die Historikerin und Archivarin Meike Buck widmet sich nun in ihrem Buch „Zwischen politischen Erwartungen und archivischem Selbstverständnis – Das Braunschweigische Landeshaupt- bzw. Staatsarchiv Wolfenbüttel in der Zeit des Nationalsozialismus“ dieser Epoche erstmals in ganzer Breite.
Die Buchvorstellung findet am 25. April um 19 Uhr im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel (Forstweg 2, 38302 Wolfenbüttel) statt. In ihrem Vortrag geht Meike Buck auf ein Thema aus dem Buch genauer ein, nämlich der Standortfrage. Dass sich das Archiv eines Territoriums nicht an dessen Hauptort befindet – wie das Archiv des ehemaligen Landes Braunschweig in Wolfenbüttel –, ist eher ungewöhnlich. Darüber gab es in den 1930er und nach 1945 wiederkehrende Diskussionen. Meike Buck zeichnet sie nach.
„Dass das Archiv, das ja für die Herzogliche Kanzlei zuständig war, in Wolfenbüttel untergebracht war, war nur logisch – schließlich befand sich der Sitz des Hofes und der Regierung dort“, erklärt Meike Buck. Auch als der Hof Mitte des 18. Jahrhunderts nach Braunschweig verlegt wurde, verblieben die Urkunden und historischen Akten in dem wuchtigen Spätrenaissancebau in der Wolfenbütteler Altstadt. Doch schon 1884 gab es erste Überlegungen für einen Neubau, die in den 1930er-Jahren konkreter wurden. Tatsächlich begann die nationalsozialistische Regierung mit den Planungen für einen Neubau in Wolfenbüttel. Finanzierung, Bauplan, Entwurf – alles schien geregelt, als Hermann Kleinau, der 1938 die Leitung übernahm, die Standortfrage stellte. Ein Sitz in der Hauptstadt Braunschweig nahe am Staatsministerium als politischem Machtzentrum hätte auch der gestiegenen Bedeutung des Archivs für die Ziele des Nationalsozialismus entsprochen. Doch der Zweite Weltkrieg stoppte alle Neubaupläne.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Raumnot des Archivs wieder aktuell und die Frage des Standortes erneut diskutiert. Am 13. September 1956 versammelten sich aber schließlich mehr als 100 geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft und Kultur im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel, um die Einweihung des neuen Archivgebäudes am Forstweg zu feiern. Der Neubau war der Abschluss eines langen Prozesses und vieler Diskussionen über den Standort und die Lagerung der Archivalien, welche sich über mehr als ein halbes Jahrhundert hingezogen hatten. Seit 1998 stehen das Gebäude und Teile seiner Inneneinrichtung unter Denkmalschutz. Es ist damit eines der jüngsten Baudenkmale in Wolfenbüttel.
Das Buch wird als Band 4 der Kleinen Schriften des Niedersächsischen Landesarchivs erscheinen. „Da es bisher keine Arbeit über die Geschichte des Archivs in der NS-Zeit gab, hat das Landesarchiv den Druck der Masterarbeit ermöglicht“, freut sich Brage Bei der Wieden, Leiter der Abteilung Wolfenbüttel des Niedersächsischen Landesarchivs, über die Aufarbeitung von Meike Buck.
Anhand der drei Themenbereiche Quellen, Menschen und Räumlichkeiten hat sie erforscht, wie sich der Machtwechsel von 1930/1933 und der Zweite Weltkrieg strukturell, fachlich, personell, verwaltungstechnisch und baulich auf das Wolfenbütteler Archiv ausgewirkt haben. Es wird auch dargelegt, welche Folgen die Veränderungen für die Mitarbeiter hatten, ob sie mit ihrem Selbstverständnis als Archivare vereinbar waren, wie sie sich zum nationalsozialistischen Herrschaftssystem stellten und welche Handlungsspielräume sie hatten beziehungsweise nutzten.
„Zwischen politischen Erwartungen und archivischem Selbstverständnis – Das Braunschweigische Landeshaupt- bzw. Staatsarchiv Wolfenbüttel in der Zeit des Nationalsozialismus“, Meike Buck (Kleine Schriften des Niedersächsischen Landesarchivs, Band 4), Hannover 2023, 168 S., zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-9822657-2-8, 12 Euro. Die Publikation ist im Buchhandel oder direkt beim Niedersächsischen Landesarchiv, Am Archiv 1, 30169 Hannover, oder per E-Mail an poststelle@nla.niedersachsen.de zu beziehen.
Im Rahmen seiner Frühjahrsexkursion begab sich der Internationale Arbeitskreis Dachwerke unter anderem auf den Dom und St. Aegidien.
Beeindruckende Erlebnisse sammelten rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Frühjahrsexkursion des internationalen Arbeitskreises Dachwerke im Braunschweiger Land. Unter anderem stellte Volker Gläntzer vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) neueste Untersuchungen zur Zisterzienserklosterkirche Mariental vor.
Anna Katharina Pook und Leon Maximilian Koehler vom Gymnasium HvF haben sich für das 59. Bundesfinale von „Jugend forscht“ qualifiziert.
Erstmals seit vielen Jahren ist Braunschweig wieder beim Finale von „Jugend forscht“ vertreten. Anna Katharina Pook (17) und Leon Maximilian Koehler (17) vom Gymnasium Hoffmann von-Fallersleben-Schule in Braunschweig qualifizierten sich als Landessieger im Fachgebiet Technik. Sie überzeugten mit ihrer Arbeit zur elektrischen Muskelstimulation (EMS). Mit ihr versetzten sie eine menschliche Hand in die Lage, ein Klavierstück automatisch zu spielen. „Das ist ein sehr bemerkenswerter Erfolg für Braunschweig und unseren Forschungsnachwuchs“, freut sich Insa Heinemann, Patenbeauftragte der Braunschweigischen Stiftung für den vorgeschalteten Regionalwettbewerb Braunschweig, über die Qualifikation.
Beim Landeswettbewerb, ausgerichtet von der Technischen Universität Clausthal, hatten 78 bei den Regionalwettbewerben neben Braunschweig in Celle, Diepholz Emden, Hannover, Hildesheim, Lingen und Lüneburg erfolgreichen Jungforscherinnen und Jungforscher insgesamt 42 Forschungsprojekte präsentiert. Zum 59. Bundesfinale vom 30. Mai bis zum 2. Juni in Heilbronn fahren 14 jungen Forscherinnen und Forscher aus Niedersachsen, die in den sieben Fachgebieten siegten. Neben Technik sind das Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik und Physik.
Anna Katharina Pook (17) und Leon Maximilian Koehler (17) zeigten einen Modellversuch, bei dem sich Muskeln durch EMS so kontrahieren ließen, dass eine menschliche Hand zum automatischen Spielen eines Klavierstücks angeregt werden konnte. Es wurde demonstriert, dass EMS eine Möglichkeit im praktischen Anwendungsbereich darstellen kann, um maschinelle zeitliche Präzession auf den Menschen zu übertragen und so womöglich die Lebensqualität von Menschen mit Nervenkrankheiten zu verbessern.
Amelie Entzian (18) und Katharina Schmidt (18) von der Stiftung Landschulheim am Solling in Holzminden wurden mit ihrem Thema „Auswirkungen von Silbernanopartikeln auf Süßwasseralgen“ im Fachgebiet Biologie Zweite. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, ob Silbernanopartikel im Wasser sich auf die Sauerstoffproduktion von Süßwasseralgen auswirken. Dazu wurden eigenständig hergestellte Nanopartikel zu den Süßwasseralgen Chlorella und Scenedesmus hinzugefügt und zur Beobachtung abgedeckt ruhen gelassen. Mittels eines Sauerstoffmessgerätes wurde dann der O2-Gehalt über mehrere Wochen hinweg gemessen und mit der Ausgangskonzentration verglichen.
Dominik Kultys (14) und Marco Reinbothe (17) von der Hoffmann-von-Fallersleben Schule wurden Dritte mit ihrem Forschungsthema „Polarlichter und Sonnenflecken – wie können wir sie beobachten?“ im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. In dem Projekt wollen wir etwas über Polarlichter lernen. Sie beobachteten Sonnenflecken mithilfe eines Teleskops und fotografierten sie mit einer selbstgebauten Kamera aus einem Raspberry-Pi mit einem selbst konstruierten Adapter aus dem 3-D-Drucker.
Matteo Toischer (16/Göttingen) für „Bodenbesserung im Privathaushalt“ im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Erforscht wurde, wie sich Blumenerde mit einfachen Mitteln, die in jedem Haushalt zu finden sind, verbessern lässt.
Johannes Busemann (16), Carl Töllner (15) und Nina Matthiesen (15/alle Hoffmann-von-Fallersleben Schule) für „Messung und Auswertung von Photovoltaikanlagen“ im Fachgebiet Physik. In dem Projekt wurden mittels kleinen Photovoltaikanlage Schlüsse auf die Leistung einer Solarzelle unter Realbedingungen gezogen.
Jannes Janzer (19), Tim Trautzsch (18), Mattis Franz Harling (18/alle Campe-Gymnasium Holzminden) für „Autonomous Trash Collecting System“ im Fachgebiet Technik. Bei dem Projekt wurde ein motorisiertes Fahrzeug entwickelt, das in der Natur Müll dank eines speziellen Mechanismus aufsammelt.
Einen Betreuerpreis erhielt Karin Grunewald (Gymnasium Fallersleben, Wolfsburg).
Henri Nannen, damaliger Chefredakteur des Magazins „Stern“, legte 1965 den Grundstein für „Jugend forscht“, anfänglich noch unter dem Titel „Wir suchen die Forscher von morgen!“. Das Vorbild für „Jugend forscht“ kam aus den USA. Dort hatte „Science Fairs“ bereits eine lange Tradition. Heute wird „Jugend forscht“ vom gemeinnützigen Verein „Stiftung Jugend forscht e.V.“ auch unter Beteiligung der Bundesregierung getragen. Die Geschäftsstelle von „Jugend forscht“ in Hamburg wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Seit 1977 ist der jeweils amtierende Bundespräsident Schirmherr.
„Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“: Ergebnisse des 36. Regionalwettbewerbs Braunschweig stehen fest.
Mehr als 100 Teilnehmer aus fünfzehn Schulen nahmen mit 57 Projekten am 36. Regionalwettbewerb Braunschweig von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ in den Räumen der Braunschweigischen Landessparkasse in der Dankwardstraße teil. Die Jury lobte die Themenvielfalt und Eloquenz der Teilnehmer und vergab außergewöhnlich viele regionale Sonderpreise. Jugend forscht ist der größte europäische Jugendwettbewerb in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik.
Der Regionalwettbewerb Braunschweig wird von der Braunschweigischen Stiftung in Kooperation mit der Braunschweigischen Landessparkasse veranstaltet. Zum wiederholten Mal unterstützten darüber hinaus die Öffentliche Versicherung Braunschweig und die Erich Mundstock Stiftung den Wettbewerb.
„Die Forscherinnen und Forscher haben mich mit ihren kreativen Projekten sehr beeindruckt. Wie leidenschaftlich und tiefgreifend sie sich Zukunftsfragen auseinandersetzen, stimmt mich zuversichtlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Zukunft in den besten Händen liegt“, resümiert Friedemann Schnur, Geschäftsführender Vorstand der ausrichtenden Braunschweigischen Stiftung.
Dominik Kultys (14) von der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule in Braunschweig gewann im Fachgebiet Technik beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“. Er entwickelte einen Diebstahlschutz für Fahrräder mittels eines speziellen Sensors und einer selbstgeschriebenen Software. Dafür wurde er zudem mit dem VDI-Sonderpreis für die industriell wertvollste aller eingereichten Arbeiten ausgezeichnet.
Im Fachgebiet Biologie des Wettbewerbs Jugend forscht siegten Amelie Entzian (18) und Katharina Schmidt (18) von der Stiftung Landschulheim am Solling im Landkreis Holzminden. Mit Hilfe eines Sauerstoffmessgerätes erforschten sie, wie sich Silbernanopartikel im Wasser auf das Wachstum von Süßwasseralgen auswirken.
Gleich mit zwei Innovations-Sonderpreisen wurde das „das selbstklingende Auto“ von Annalena Müller (16), Tristan Gast (16) und Luise Feldhusen (16, alle Wilhelm-Gymnasium Braunschweig) ausgezeichnet. Entwickelt wurden Informatik-Sicherheitsfeatures für selbstfahrende Autos. Jüngste Teilnehmerin waren Lena Hartmann von der Grundschule Rühen mit neun Jahren. Sie forschte an Einkaufsbeuteln aus Stoff.
Insgesamt qualifizierten sich 25 Teilnehmer mit 14 Projekten für den Landeswettbewerb Niedersachsen und haben dort die Möglichkeit, ein Ticket für den Bundeswettbewerb zu ergattern. Die Sieger wurden im Rahmen der Feierstunde verkündet. Im Wettbewerb Schüler experimentieren (4. Klasse bis 14 Jahre) wurden 26 Projekte und im Wettbewerb Jugend forscht (15-21 Jahre) 31 Projekte vorgestellt. Erfreulicherweise wuchs der Mädchenanteil auf rund ein Drittel der Anmeldungen.
Die Teilnehmer kamen aus Braunschweig, Holzminden, Wolfenbüttel, Göttingen und Wolfsburg. Die 42-köpfige Jury wählte die Gewinner aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik sowie Physik und Technik aus.
Die Landeswettbewerbe Niedersachsen finden vom 11. bis 13. April in Einbeck (Schüler experimentieren) und vom 11. bis 3. März in Clausthal-Zellerfeld (Jugend forscht) statt. Der Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ wird in diesem Jahr in Heilbronn vom 30. Mai bis zum 2. Juni ausgetragen.
Henri Nannen, damaliger Chefredakteur des Magazins „Stern“, legte 1965 den Grundstein für „Jugend forscht, anfänglich noch unter dem Titel „Wir suchen die Forscher von morgen!“. Das Vorbild für „Jugend forscht“ kam aus den USA. Dort hatte „Science Fairs“ bereits eine lange Tradition. Heute wird „Jugend forscht“ vom gemeinnützigen Verein „Stiftung Jugend forscht e.V.“ auch unter Beteiligung der Bundesregierung getragen. Die Geschäftsstelle von „Jugend forscht“ in Hamburg wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Seit 1977 ist der jeweils amtierende Bundespräsident Schirmherr.
Hier geht es zu den Ergebnissen.
Kerstin Reinecke vom Wilhelm Gymnasium hat gleich drei Projekte betreut, die beim Regionalwettbewerb am 23. Februar präsentiert werden, und drückt die Daumen.
Für die bundesweit 59. Wettbewerbsrunde von „Jugend forscht“ haben sich mehr als 10.000 Teilnehmer angemeldet. Das ist eine sehr erfreuliche Anzahl, aber ebenso bemerkenswert ist es, dass sich Jahr für Jahr mehr als 5.000 Lehrerinnen und Lehrer ehrenamtlich als Projektbetreuer zur Verfügung stellen. Ohne ihr Engagement wäre ein so hochkarätiger und bundesweit ausgetragener Wissenschafts- und Forschungswettbewerb überhaupt nicht denkbar. Eine dieser Ehrenamtlichen ist Kerstin Reinecke vom Braunschweiger Wilhelm Gymnasium. „Ich freue mich, wenn Projekte erfolgreich zu Ende gebracht werden und die Schülerinnen und Schüler Motivation aus ihrer Arbeit ziehen“, sagt die Chemie- und Physiklehrerin. Seit 2008, zunächst noch in Hildesheim, hat sie mittlerweile mehr als 30 Projekte betreut.
Eine Untersuchung des Fachbereichs Pädagogik der Universität der Bundeswehr Hamburg hat bereits vor Jahren ergeben, dass die Betreuung und das Engagement der Begleiter großen Einfluss auf Beginn und Abschluss einer Projektarbeit haben. Die Betreuung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei „Jugend forscht“. Dabei planen die Schüler ihre Experimente selbstständig und setzen sie auch um. Die betreuenden Lehrer haben eine beratende Funktion. Sie helfen bei fachlichen und organisatorischen Problemen und geben Impulse, wenn es notwendig ist.
Beim Regionalwettbewerb am 23. Februar in den Räumen der Braunschweigischen Landessparkasse in der Dankwardstraße hat Kerstin Reinecke drei Projekte am Start. Allen drückt sie die Daumen: Im Bereich Chemie hat Benke Bremers (16) seine Forschungen aus dem vergangenen Jahr fortgesetzt. Er entwickelt ein Beamer-Spray, das es ermöglicht, reflektierende Flächen wie Fensterscheiben so zu beschichten, dass das Projizieren eines Bildes darauf mit einem Beamer möglich ist. Es soll einfach aufgetragen werden und genauso einfach wieder entfernt werden können.
Annalena Müller, Luise Feldhusen und Tristan Gast (alle 16) haben sich im Arbeitsfeld h Informatik vorgenommen, ein ferngesteuertes Auto so auszustatten, dass es selbstständig warnende Ton- und Lichtsignale gibt, wenn sich Personen im Umkreis befinden. Die Erkennung erfolgt hauptsächlich über Ultraschallsensoren.
Ebenfalls einem sicherheitsrelevanten Thema hat sich Jannat Touati (14) gewidmet. Unter dem Titel „Zuggleisbarriere – Menschenleben retten!“ beschreibt sie ein System, das tödliche Unfälle an Bahngleisen verhindern soll. Ihre Idee: Die Barriere wird mit dem Zug synchronisiert und fährt bei Eintreffen des Zuges hoch und bei Abfahrt runter.
„Für die Schülerinnen und Schüler ist nicht nur die eigentliche Projektarbeit eine Herausforderung, sondern auch die Präsentation vor einer Fachjury“, weiß Kerstin Reinecke aus ihrer langjährigen Erfahrung. Oftmals ermutigt sie junge Forscherinnen und Forscher zur Teilnahme, die sich im Unterricht für das ein oder andere Thema besonders interessiert hätten. Dabei sei es keineswegs so, dass es immer nur die guten Schüler eine Teilnahme an „Jugend forscht“ anstrebten.
„Um ein Projekt von der Idee bis zur Präsentation zu bringen, ist vor allem auch Disziplin erforderlich. Gerade wenn es einmal hakt und die jungen Forscher verzagen, sind Betreuung und vielleicht ein wichtiger fachlicher Tipp erforderlich, um die Motivation der jungen Forscher hochzuhalten“, sagt die 48 Jahre alte Pädagogin. Der Aufwand, den sie als Betreuungslehrerin je Projekt habe, sei sehr unterschiredlich. Manchmal laufe alles wie von selbst, und manchmal sei sie eben gefragt. Am Tag der Präsentation ist das dann alles vergessen.
Beim Regionalwettbewerb Braunschweig treten insgesamt 35 Projekte in der Sparte „Jugend forscht“ (15 – 21 Jahre) und 29 Projekte in der Sparte „Schüler experimentieren“ (bis 14 Jahre) an. Die rund 120 Teilnehmer kommen aus Braunschweig, Holzminden, Wolfenbüttel, Göttingen und Wolfsburg. Die Forschungsprojekte kommen aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften sowie Physik und Technik können öffentlich von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden. Die Braunschweigische Stiftung richtet den Wettbewerb als Pateninstitution mit Unterstützung Öffentliche Versicherung Braunschweig und die Erich Mundstock Stiftung aus. Die Regionalsieger qualifizieren sich für den Landeswettbewerb vom 11. bis 13. März in den Räumen der TU Clausthal. Das Bundesfinale wird vom 30. Mai bis zum 2. Juni in Heilbronn ausgetragen.
Weitere Informationen: www.die-braunschweigische.de
Henri Nannen (1913- 1996), damaliger Chefredakteur des Magazins „Stern“, legte 1965 den Grundstein für „Jugend forscht“.
Projekt „Aus der Stille in den Klang“ soll für Nachteilsausgleich sorgen und den Besuch einer Regelschule ermöglichen.
Hörgeschädigten Kindern soll mit einer musiktherapeutischen Methode der Zugang zur Musik und damit zu weiteren wichtigen Impulsen für ihre Entwicklung ermöglicht werden. Ein durch das Deutsche Hörzentrum der Medizinischen Hochschule Hannover wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt für Schüler bis 14 Jahren belegte den positiven Einfluss. Aufgrund der Erkenntnis, dass es sinnvoll ist, möglichst früh mit der Therapie und damit dem Nachteilsausgleich zu beginnen, ist jetzt das Projekt „Aus der Stille in den Klang“ für Kindergartenkinder am Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Braunschweig gestartet. Zehn Kinder im Vorschulalter mit besonderem Bedarf sind aktuell beteiligt. Die Mehrzahl von ihnen war taub geboren worden und kann nur dank eines Cochlea-Implantats, einer speziellen Hörprothese, hören.
Das in Hannover evaluierte Konzept hat die Musikpädagogin und Musikwissenschaftlerin Elena Kondraschowa entwickelt. Weil ihre Schwester einst hörgeschädigt war, habe sie bereits als junges Mädchen beim Klavierspielen bemerkt, dass ihre Schwester auf Töne reagiere. Ihr Ansatz war es seit jeher, Hörgeschädigte nicht als behindert auszugrenzen, sondern ihnen durch bestimmte Übungen den Zugang zur Musik und damit auch zu sozialer Teilhabe zu öffnen. Rhythmische Elemente, Tonarten oder Charaktereigenschaften von Musikstücken werden mit den Kindern erarbeitet und praktisch am Instrument umgesetzt. Ziel ist es auch, Kinder zu befähigen, selbst ein Instrument zu erlernen und so ihr Selbstwertgefühl erheblich zu steigern.
Die Umsetzung des Projekts in Braunschweig wird von der Kroschke Kinderstiftung sowie der Spende des Braunschweiger Unternehmers Helmuth Herrmann und seiner Frau Ingeborg maßgeblich unterstützt. Die Kroschke Kinderstiftung hatte bereits das Pilotprojekt in Hannover gefördert und ist bereits seit vielen Jahren Ermöglicher verschiedener Projekte am Landesbildungszentrums für Hörgeschädigte in Braunschweig. Beteiligt ist zudem die bundesweit agierende Aktion Kindertraum aus Hannover als Initiatorin des Projekts. Das Landesbildungszentrum ist ein überregionales Kompetenzzentrum für Hörgeschädigte mit Kindergarten, Schule und Wohnangeboten in der Trägerschaft des Landes Niedersachsen und glücklich, das Projekt anbieten zu können..
Mit den Kindern arbeitet Musiktherapeutin Tatiana Ladutko nach der Kondraschowa-Methode. Ihre frühe Bilanz nach nur wenigen Stunden: „Die Kinder nehmen mit vollem Körpereinsatz Töne und Schwingungen des Klaviers wahr, erfühlen aber auch mit der Hand und der Kehle und am Brustkorb die Schwingungen der eigenen Stimme“. Das Projekt fördert die auditive Wahrnehmung der Kindergartenkinder. Es unterstützt die Entwicklung ihrer Hörverarbeitungsprozesse und stärkt ihre Konzentrationsfähigkeit sowie ihre psychosoziale Entwicklung. Zudem kann es sich mittelfristig auch förderlich auf die Inklusion auswirken. Ziel des Landesbildungszentrums ist es, die Kinder in Regelschulen einschulen zu können.
Projektleiterin Helga Berndmeyer erklärte, dass „Aus der Stille in den Klang“ von Braunschweig aus in weitere Institutionen getragen werden soll. „Unser Ziel ist es, deutschlandweit hörbeeinträchtigten Kindern die Teilnahme an unserem Projekt zu ermöglichen, um schneller besser hören zu lernen“, sagte sie. Erste Workshops zur Befähigung weiterer Musiktherapeuten haben bereits stattgefunden.
Der 36. Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ findet am 23. Februar 2024 in Braunschweig statt.
Die Braunschweigische Stiftung als Pateninstitution richtet in diesem Jahr erneut in Kooperation mit der Braunschweigischen Landessparkasse den 36. Regionalwettbewerb Braunschweig „Jugend forscht“ aus. Am 23. Februar werden die Schülerinnen und Schüler ihre Projekte in den Räumen der Braunschweigischen Landessparkasse in der Dankwardstraße vorstellen. Die 40-köpfige Jury wählt dort die Besten aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften sowie Physik und Technik aus. Die Forschungsprojekte können öffentlich von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden.
Wer Eindrücke vom alten Braunschweig sammeln will, wird ab sofort in der Stadtbibliothek fündig. Dort gibt die Stiftung Eisenbahnarchiv tiefe Einblicke in die Verkehrsgeschichte der Stadt.
Doppelveranstaltung: Ausstellung „clouds in the sky“ und wissenschaftliches Forum „Spuren künstlerischen Handelns“.
Auftaktveranstaltung zum ersten Themenjahr der Braunschweigischen Landschaft „Wasser verbindet eine Region“ in Helmstedt.
In der Schau „Crossroads“ des renommierten Liebenburger Künstlers in St. Andreas werden Metropolen zu visionären Zeichengeflechten.
Das Team „rhsRobotiX“ der Ricarda-Huch-Schule Braunschweig fährt zum Europafinale der „First Lego League“ ins schweizerische Davos.
Mathematiker Richard Dedekind erwarb sich im 19. Jahrhundert große Verdienste um den Ruf und die Weiterentwicklung Braunschweigs als Hochschulstandort.
Als Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Im Exil – das Grab des Diamantenherzogs“ bietet das Schlossmuseum Braunschweig in Kooperation mit Gästeführer Andreas Schwarz eine Reihe von Spaziergängen an. Anknüpfend an das ...
Festakt zum Gründungsjubiläum der Marienberger Vereinigung in Helmstedt
Am Samstag, 27. April, lädt die Musische Akademie im CJD Braunschweig zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 11 bis 16 Uhr stehen viele Mitmachaktionen, Konzerte sowie Tanzvorführungen auf dem Programm. Vorgestellt werden...
Vor 20 Jahren bewarben sich Braunschweig und die Region um den Titel „Europas Kulturhauptstadt 2010“. Braunschweig und der Region fehlte es bei der Bewerbung zu Europas Kulturhauptstadt 2010 nicht an Selbstvertrauen. ...