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Eine ganz besondere Gärtnerei

Die Klostergärtnerei wird von der Neuerkeröder Werkstätten GmbH betrieben. Foto: Andreas Greiner-Napp
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In Riddagshausen finden bis zu 24 Menschen mit Behinderungen interessante Beschäftigung.

Wer als Spaziergänger, Fahrradfahrer oder Jogger in Riddagshausen unterwegs ist, kann das an die alte Steinmauer gelehnte Werbeschild nicht übersehen. Mit weißer Kreide steht da „Salat / eigene Ernte / Bio-Qualität / pro Stück erntefrisch 1,50 Euro“ geschrieben. Ein Pfeil weist den Weg zur Klostergärtnerei. Seit Februar 2014 hat sie wieder geöffnet. Die Evangelische Stiftung Neuerkerode hat als neuer Betreiber dafür gesorgt, dass aktuell 11 und zukünftig bis zu 24 Menschen mit Behinderungen eine interessante Beschäftigung geboten wird.

Das Gärtnereigelände hatte lange Zeit brachgelegen. Erst nachdem die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz die Klosterkirche und viele weiter Gebäude des Klostergutes erworben hatte, kam mit dem neuen Hofpächter auch wieder Leben in die Gärtnerei. Jetzt ist zu marktüblichen Preisen eine riesige Auswahl an Gemüse-, Kräuter- und Pflanzensorten erhältlich. In sieben Gewächshäusern und einem Folienhaus wachsen in Anlehnung an den biologischen Landbau unter anderem Salate, Kohlsorten, Mohrrüben, Zucchini, Paprika, Kohlrabi und vieles mehr aber auch unzählige Kräuterarten sowie Zier- und Balkonpflanzen. Die Evangelische Stiftung Neuerkerode hat viel investiert in neue Klimatechnik, Wasserleitungen und Verglasung.

Die Klostergärtnerei und der angeschlossene Klosterladen haben sogar 365 Tage im Jahr geöffnet. „Bei uns kann man live sehen, wo und wie die Produkte wachsen“, so Olaf Redlin, Projektleiter bei der Neuerkeröder Werkstätten GmbH, der die Gärtnerei auch als Ruheort für Erholungssuchende betrachtet.

„Die Menschen mit Behinderung führen unter Anleitung die Tätigkeiten eines Gärtners aus, sammeln aber auch Erfahrungen im Handelsbereich. Der Einsatz erfolgt nach persönlichen Stärken“, erklärt der 50-Jährige. Ein Bus bringt die Beschäftigten wochentags aus Neuerkerode über Rautheim, Sitz der Werkstatt für behinderte Menschen (WfBM), nach Riddagshausen.

Die Evangelische Stiftung Neuerkerode freut sich darüber, gute Kontakte über die Klostermauer hinaus zu pflegen. In Kooperation mit der Klosterkirche Riddagshausen bietet die Gärtnerei bei Hochzeiten einen gemütlichen Sektempfang auf dem Hof der Gärtnerei an. Beim KinderGartenprojekt kümmern sich Eltern und Schüler der Grundschule Gliesmarode um ein großes Beet – ganz in Eigenregie. Die Schulküche der IGS Volkmarode wird mit den frischen, nach den Biorichtlinien angebauten Produkten der Klostergärtnerei beliefert.

Um die Klostergärtnerei am Rande des Naturschutzgebietes noch bekannter zu machen, werden über das gärtnerische Angebot hinaus Konzerte und Lesungen im Gewächshauskomplex stattfinden. „Es ist wirklich sehr spannend zu erleben, wie alle Beteiligten mit dem Projekt Klostergärtnerei völlig neue Erfahrungen sammeln“, so Redlin.

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