Startseite Kunst & Kultur Happy Birthday, Konrad Koch

Happy Birthday, Konrad Koch

Musiker Till Seifert und Schauspieler Andreas Jäger. Foto: Stiftung Prüsse
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Lesung mit Musik in der Jakob-Kemenate – Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt.

Happy Birthday – das ist das Thema einer neuen Veranstaltungsreihe, mit der in der Jakob-Kemenate an die Geburtstage bekannter Persönlichkeiten erinnert wird. Einmal im Monat präsentieren der Schauspieler Andreas Jäger und der Musiker Till Seifert eine Mischung aus Texten, Gedichten und Liedern, die in Verbindung mit einem Geburtstagkind stehen – unterhaltsam, witzig und manchmal auch nachdenklich.

An diesem Abend geht es in der vollbesetzten Jakob-Kemenate um den Braunschweiger Lehrer Konrad Koch, der das Fußballspiel nach Deutschland gebracht hat. Mit seiner sonoren, raumfüllenden Stimme erinnert Jäger an die Anfänge des Fußballspiels, das für den Lehrer Koch nur eine Alternative zum Turnen im Winter war. Jäger hat die damals von Koch erstellten Sprachregeln zusammengetragen, die heute sicher von niemanden ernst genommen werden würden: die Mittelstürmer hießen Markmänner, der Kapitän wurde Spielkaiser genannt und es wurde natürlich ein Tor geschossen und nicht ein Goal. Anglizismen waren im deutschen Kaiserreich des 19. Jahrhunderts absolut tabu. Schmunzeln beim Publikum.

Jäger hat eine Stimme, die es den Zuhörern leicht macht, ihm zu folgen und in eine andere Zeit einzutauchen. Etwa in die Welt des französischen Krimi-Autors Georges Simenon oder in die deutsche Nachkriegszeit, in den Februar 1947, als im Radio erstmals das ergreifende Hörspiel „Draußen vor der Tür“ des Schriftstellers und Kriegsheimkehrers Wolfgang Borchert zu hören war. Auch Stücke des Schriftstellers Joachim Ringelnatz und des Komödianten Heinz Erhardt dürfen nicht fehlen. Schließlich hat auch Erhardt ein witziges Fußballgedicht geschrieben.

Zwischendurch singt Till Seifert. Begleitet von der Gitarre, trägt er Stücke weiterer Geburtstagskinder vor: von Peter Gabriel oder von Robbie Williams. Besonders eindringlich ist der von ihm geschriebene Song „Kein Platz für zwei“. Gerade der Wechsel von Text und Musik in der besonderen Atmosphäre der Jakob-Kemenate macht den Reiz der Lesung aus. Langanhaltender Beifall des Publikums.

In der Reihe Happy Birthday geht es an den weiteren Abenden um den Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein, den Schriftsteller Stefan Heym und um das Ende des 2. Weltkrieges. Es folgt eine Veranstaltung zum Revolutionär Che Guevara und zum US-Präsidenten Donald Trump.

Für die beiden Künstler ist die Gestaltung der Abende nicht nur eine neue Darstellungsform, sondern auch eine besondere Herausforderung, sagt Till Seifert: „Es ist total spannend, wer gerade Geburtstag hat und wie wir die Personen miteinander verbinden können.“ Für ihn ist es sehr reizvoll in der Jakob-Kemenate zu spielen. „Hier hören die Besucher wirklich zu“, hat Till Seifert erfahren. „Wir wollen Möglichkeiten zum Zuhören und Nachdenken bieten, aber auch zum Lachen und zum In-sich-gehen“, sagte Andreas Jäger bei der Vorstellung des Programms. „Der Abend soll Spaß machen, und wir bringen Leute in Verbindung, die sich nie im Leben begegnet sind.“

Die Termine:

Dienstag, 14. März, Albert Einstein
Montag, 10. April, Stefan Heym
Montag, 8. Mai, Ende des Zweiten Weltkrieges
Mittwoch, 14. Juni, Donald Trump und Che Guevara

Alle Veranstaltungen werden von der Stiftung Prüsse unterstützt. Sie beginnen jeweils um 18 Uhr in der Jakob-Kemenate in Braunschweig, Eiermarkt 1A, der Eintritt kostet 10 Euro. Die Reihe wird fortgesetzt.

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