Der „geheime“ Topfa­vorit

Die Standardformation des BTSC will in eigener Halle zum Rekordweltmeister werden. Foto: Michael Steffan
Die Standardformation des BTSC will in eigener Halle zum Rekordweltmeister werden. Foto: Michael Steffan

BTSC startet bei der Tanz-WM für Standard­for­ma­tionen in der Volks­wagen-Halle mit neuer Musik, neuer Choreo­grafie und neuer Garderobe.

Knapp vier Wochen vor der Tanz-Weltmeis­ter­schaft für Standard­for­ma­tionen am 1. November in der Braun­schweiger Volks­wagen-Halle lässt sich das Gastge­ber­team nicht in die in die Karten schauen: Die neue Musik, die neue Choreo­grafie, die neuen Kleider und Anzüge – alles wird vor fremden Blicken und Ohren geschützt. Damit ist das Team von Trainer Rüdiger Knaack nicht nur der Topfa­vorit, sondern gleich­zeitig auch der Geheim­fa­vorit.

Sollte der Braun­schweiger TSC erneut den WM-Titel gewinnen, wäre der Klub gemeinsam mit dem Dauer­ri­valen 1. TC Ludwigs­burg Rekord­welt­meister bei den Standard­for­ma­tionen. Gegen­wärtig liegt der BTSC mit neun Titeln auf Rang zwei der ewigen Besten­liste. Ludwigs­burg letzter Titel liegt aber bereits fünf Jahre zurück. Braun­schweig war zuletzt 2011 und 2012 Weltmeister.

Während Ludwigs­burg mit bekannter Choreo­grafie erwartet wird, startet mit Vera Tyumen (Russland) der Titel­ver­tei­diger aus 2013 ebenfalls mit neuem Programm. Diese drei Teams werden, da sind sich die Experten einig, aller Voraus­sicht nach den Titel unter sich ausmachen. Es treffen die 14 besten Mannschaften der Welt aufein­ander, um in Vor‑, Zwischen- und Final­runde den Weltmeister zu ermitteln. Am Start sind Teams aus den Nieder­landen, der Slowakei, Tsche­chien, Ungarn, Weißruss­land, Russland, der Mongolei und Deutsch­land.

„Wir hoffen, dass wir mit unserer neuen Choreo­grafie überzeugen, Publikum und Wertungs­richter begeis­tern. Der Heimvor­teil spricht für uns“, sagt BTSC-Trainer Rüdiger Knaack optimis­tisch. Zu Recht, denn bei bislang fünf Weltmeis­ter­schaften in Braun­schweig gewannen die Gastgeber viermal (1994, 2000, 2004 und 2011).

An der neuen Choreo­grafie arbeitet Knaack bereits seit knapp einem Jahr. Begonnen hat alles im Tonstudio mit der Musik­aus­wahl und dem Schnitt. Die Tanzfor­ma­tion aus acht Paaren trainiert seit sechs Monaten nach den neuen Takten. Nach außen sickert kaum etwas durch. Nur so viel: Nach Immor­ta­lity mit Musik­ar­ran­ge­ments von Oscar-Preis­träger Hans Zimmer geht es jetzt mit aktueller Popmusik, auch mit Gesang, weiter.

Die Spannung der Fans und die Anspan­nung der Athleten sind vor dem ersten WM-Auftritt also riesig. So viel ist aber sicher, Knaack feilt wieder mit großer Leiden­schaft an der tänze­ri­schen Qualität seiner Formation. Kein Trainer ist so oft wie er mit seinem Team Weltmeister geworden. Alle neun WM-Titel holte der BTSC mit ihm. Dazu kommen in Knaacks Ägide 16 Deutsche Meister­titel und 10 gewonnene Europa­meis­ter­schaften.

Braun­schweig ist für diese Weltmeis­ter­schaften als Austra­gungsort kurzfristig in die Bresche gesprungen. Ursprüng­lich waren die Titel­kämpfe erneut nach Russland vergeben worden. Damit wären sie aller­dings zum zweiten Mal in Folge dort ausge­tragen worden. Das ist vom Tanzsport Weltver­bandes (WDSF) korri­giert worden.

Über die spontane Bewerbung Braun­schweigs, einer der großen deutschen Tanz-Hochburgen, war der Weltver­band ausge­spro­chen froh. Braun­schweig steht schließ­lich seit jeher für ausge­zeich­nete Organi­sa­tion, für begeis­te­rungs­fä­higes und sachkun­diges Publikum, für gute gefüllte Ränge und für eine ganz besonders motivie­rende Atmosphäre. Die WM wird auch unter­stützt von der Stiftung Braun­schweiger Kultur­be­sitz und der STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE.

„Wir sind auch ohne lange Vorlauf­zeit sehr gut gerüstet. Wir haben im vergan­genen Jahr die Deutsche Meister­schaft erfolg­reich ausge­richtet und verfügen über ein erfah­renes, einge­spieltes Team. Wir freuen uns auf die Weltmeis­ter­schaft in Braun­schweig, weil wir unserem Publikum aus der gesamten Region damit Forma­ti­ons­tanzen auf aller­höchstem Niveau bieten können“, sagt Karl-Heinz Michel, Vorsit­zender des BTSC. Sein Klub richtete bereits fünf Weltmeis­ter­schaften, zwei Europa­meis­ter­schaften und sechs Deutsche Meister­schaften aus. An der Seite des BTSC steht erneut die Stadt­Sport GmbH, eine Gesell­schaft des Stadt­sport­bundes Braun­schweig.

„Es ist für den Sport in Braun­schweig hervor­ra­gend, dass nach der Leicht­ath­letik-Europa­meis­ter­schaft für Natio­nal­mann­schaften eine weitere hochka­rä­tige, inter­na­tio­nale Veran­stal­tung in unserer Stadt statt­findet. Darauf sind wir stolz. Braun­schweig unter­mauert so seinen Ruf als große Sport­stadt mit ausge­zeich­neten Austra­gungs­stätten. Ich bin sicher, dass wir erneut besonders gute Gastgeber sein werden und der Sport Braun­schweigs Image als weltof­fene Stadt zusätz­lich verbes­sert“, meint Franz Matthies, Präsident des Stadt­sport­bundes Braun­schweig.

Für die Veran­stal­tung stehen für die Vorrunde am Nachmittag (14 Uhr) und die Fianl­runde am Abend (20 Uhr) jeweils 3500 Karten zur Verfügung. Karten sind an den bekannten Vorver­kaufs­stellen in Braun­schweig, über die Inter­net­seite http://www.reservix.de und an der Abend­kasse erhält­lich.

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