Der Seelsorger für Dikta­tur­opfer

Berichtet am 17. Juni in St. Katharinen von seiner Arbeit: Pfarrer Christian Dietrich. Foto: St. Katharinen
Berichtet am 17. Juni in St. Katharinen von seiner Arbeit: Pfarrer Christian Dietrich. Foto: St. Katharinen

Von 1954 bis 1990 wurde der 17. Juni jährlich als „Tag der Deutschen Einheit“ begangen. Aus einem aktuellen Anlass wird am kommenden Donnerstag um 18 Uhr dieser Gedenktag zum Thema in St. Katha­rinen (Hagen­markt) gemacht. In diesem Jahr wird zum 17. Juni die Behörde des „Bundes­be­auf­tragten für die Stasi­un­ter­lagen“ aufgelöst und der „Bundes­be­auf­trage für die Opfer der SED-Diktatur“ beginnt seine Arbeit.

Die Katha­ri­nen­ge­meinde hat Pfarrer Christian Dietrich aus Klettbach einge­laden, um bei „Musik und Talk am Tisch des Herrn“ aus seiner Arbeit in der „Projekt­stelle Seelsorge Dikta­tur­opfer“ der Evange­li­schen Kirche Mittel­deutsch­lands zu berichten. Dietrich, dem aus politi­schen Gründen das Abitur verwehrt blieb, betei­ligte sich einst als Naumburger Theolo­gie­stu­dent an Aktionen des kirch­li­chen Wider­standes der Jungen Gemeinde und der Studen­ten­ge­meinde dort. Er wurde Vertreter der Bürger­rechts­be­we­gung in der DDR und von 2013 bis 2018 Landes­be­auf­tragter des Freistaats Thüringen zur Aufar­bei­tung der SED-Diktatur.

Ihm liegt daran, mit Beson­nen­heit und Gottver­trauen Menschen in der persön­li­chen Aufar­bei­tung ihrer eigenen Lebens­ge­schichte dieser Zeit zu begleiten. Er ist Geschäfts­führer des Anerken­nungs­aus­schusses, den die Kirche in Mittel­deutsch­land für Opfer kirch­li­chen Handelns während der SED-Diktatur einge­setzt hat. Die musika­li­sche Gestal­tung dieses experi­men­tellen Gottes­dienstes haben die „Voice­sistas“. Der Eintritt ist frei. Ein bewährtes Hygie­ne­kon­zept ist in Geltung.

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