Eintau­chen in südliche Gefilde

Der Einband zeigt das Gebiet, um das es in dem Buch geht.
Der Einband zeigt das Gebiet, um das es in dem Buch geht.

Der Landschafts­ver­band Südnie­der­sachsen e.V. und die Arbeits­ge­mein­schaft für Südnie­der­säch­si­sche Heimat­for­schung e.V. haben die Publi­ka­tion „Kleine Landes­kunde Südnie­der­sachsen“ heraus­ge­geben.

Woher stamme ich? Wo lebe ich? Was hat meine Region zu bieten? Mit dem Thema Heimat beschäf­tigt man sich in Deutsch­land wieder intensiv. War der Begriff in der Vergan­gen­heit mitunter negativ behaftet, will man heute wieder mehr über die eigenen Wurzeln oder den neuen Wohnort erfahren. Der Landschafts­ver­band Südnie­der­sachsen e.V. in Göttingen und die Arbeits­ge­mein­schaft für Südnie­der­säch­si­sche Heimat­for­schung e.V. haben sich mit Regio­nal­ge­schichte sehr intensiv beschäf­tigt. Über zwei Jahre forschten und schrieben der Autor Peter Drews und 17 Fachau­toren am nun vorlie­genden Standard­werk über die südlichste Region eines Bundes­landes mit dem Titel „Kleine Landes­kunde Südnie­der­sachsen“. Quasi Heimat von A bis Z.

Für den Heimat­in­ter­es­sierten ist das 272-seitige Buch, soviel steht bereits nach einer Stich­probe fest, ein absolutes Muss. Auch die rund 520 Fotos (meist in Farbe), Grafiken und Karten des unter anderem von der Braun­schwei­gi­schen Stiftung und der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz finan­ziell unter­stützten Publi­ka­ti­ons­pro­jektes fördern das Grund­wissen zur Geschichte, Natur, Politik und Kultur Südnie­der­sach­sens – und machen mächtig neugierig auf das, was vor der eigenen Haustür passiert. Für Auswär­tige: Es handelt sich um ein nicht eindeutig definiertes Gebiet, das südlich einer Linie liegt, die vom Westharz über Seesen und Alfeld nach Boden­werder führt. Oder anders: Es umfasst die Landkreise Göttingen, Northeim und Holzminden sowie die angren­zenden Städte Clausthal-Zeller­feld, Seesen und Alfeld.

„Dieses Buch richtet sich insbe­son­dere an die Menschen, die in Südnie­der­sachsen leben, hier gelebt haben oder leben wollen. Und an jene, die mehr über diesen schönen Teil Nieder­sach­sens in der Mitte Deutsch­lands erfahren möchten“, erklärte Olaf Martin, Geschäfts­führer des Landschafts­ver­bandes Südnie­der­sachsen e.V.. Vieles, aber natürlich noch längst nicht alles sei in der „Kleinen Landes­kunde“ gesagt, so Martin. Der Geschäfts­führer: „Es waren Fleiß und Auswahl­ent­schei­dungen nötig. Denn Südnie­der­sachsen bietet eine unglaub­liche Fülle an inter­es­santen Themen, Orten, Geschichten und Personen. Das Buch hätte dreimal so dick sein können.“

Wie Pilze aus dem Boden schossen sogenannte „Landes­kunden“ in den vergan­genen Jahren in anderen nieder­säch­si­schen Regionen, die „Kleinen Landes­kunde Südnie­der­sachsen“ reiht sich in die beliebte, heimat­kund­liche Publi­ka­ti­ons­form ein. Ziel ist es, das Wissen über die eigenen Heimat „einer inter­es­sierten Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen, zum Nachdenken über die Zukunft der Region anzuregen und auf eigene Erkun­dungen neugierig zu machen“, heißt es im Vorwort der sehr verständ­lich geschrie­benen Publi­ka­tion.

Fakt ist: 65 unter­schied­liche Beiträge plus Anhang stellen wahrlich ein farbiges Füllhorn regio­nalen Wissens dar. Außer beim scheinbar lücken­losen histo­ri­schen Abriss von der Jungstein­zeit bis in die Gegenwart wird auch in den Abschnitten Politik, Bevöl­ke­rung, Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Energie, Religion, Bildung und Kultur an so gut wie nichts gespart. Konzi­piert ist das Buch darüber hinaus als Materi­al­band im Schul­un­ter­richt ab Klasse 7. Lehrer sind dazu aufge­rufen, Arbeits­blätter und Materia­lien im Internet herun­ter­zu­laden – und damit intensiv mit den Schülern zu arbeiten.

Außer der Braun­schwei­gi­schen Stiftung und der SBK förderten die VGH-Stiftung, die Kloster­kammer Hannover und die Calenberg-Gruben­ha­gen­sche Landschaft das sympa­thi­sche Buchpro­jekt. „Wir und die anderen Unter­stützer dieses Projektes haben weit zurück­rei­chende histo­ri­sche Wurzeln. Uns ist es wichtig, dass die Menschen sich mit ihrer Lebens­um­welt beschäf­tigen und identi­fi­zieren“, so Christian Biallas, der Präsident der Kloster­kammer Hannover bei der Buchprä­sen­ta­tion. „Um vorwärts zu gehen, sollte man wissen, woher man kommt.“ Ganz klar: Das neue Buch hilft den Südnie­der­sachsen bei der Suche nach den eigenen Wurzeln.

Das Buch

Kleine Landes­kunde Südnie­der­sachsen, heraus­ge­geben vom Landschafts­ver­band Südnie­der­sachsen e.V. und der Arbeits­ge­mein­schaft für Südnie­der­säch­si­sche Heimat­for­schung e.V.
272 Seiten, 26 cm Höhe, zwei Landkarten im Vor- und Nachsatz,
circa 520 meist farbige Fotos, Grafiken und Karten
Verlag Jörg Mitzkat
ISBN 978–3‑95954–023‑0
Preis: 19,80 Euro

Die Heraus­geber

Der Landschafts­ver­band Südnie­der­sachsen e.V. ist ein kommu­naler Verband für regionale Kultur­för­de­rung. Er wurde 1989 von den Landkreisen und Städten der Region gegründet. Er fördert die Kultur der Region durch Beratung, Projekte wie zum Beispiel diese Publi­ka­tion und durch Zuschüsse an Kultur­ein­rich­tungen.
www.landschaftsverband.org

Die Arbeits­ge­mein­schaft für Südnie­der­säch­si­sche Heimat­for­schung e.V. ist eine Verei­ni­gung, die seit 1929 die inter­dis­zi­pli­näre Zusam­men­ar­beit verschie­dener Fachrich­tungen koordi­niert und fördert. Der Arbeits­ge­mein­schaft sind außer Privat­per­sonen auch Heimat­ver­eine, Museen, Kommunen, Landkreise und weitere regionale Insti­tu­tionen angeschlossen, für die sie einen Dachver­band bildet. Sie organi­siert regionale Fachta­gungen und gibt die Zeitschrift „Südnie­der­sachsen“ heraus.
www.ash.dabakus.de

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