Unsere Stadt zeigt Flagge

Die Flaggen vor dem Rathaus wehen bis zum Sommerlochfestival. Foto: Andreas Hebestreit
Die Flaggen vor dem Rathaus wehen bis zum Sommerlochfestival. Foto: Andreas Hebestreit

Das Motto des 20. Sommer­loch­fes­tival weht in den Farben des Regen­bo­gens.

Mit dem Hissen der Regen­bo­gen­flagge vor dem Rathaus in Braun­schweig wurde dieser Tage das Rahmen­pro­gramm für das 20. Sommer­loch­fes­tival eröffnet. Damit präsen­tiert sich die Stadt bis zum Höhepunkt des Festivals, dem Chris­to­pher Street Day (CSD) am 24. und 25. Juli vor dem Schloss, tolerant, weltoffen und vor allen Dingen bunt wie die Farben des Regen­bo­gens.

Getragen vom Verein für sexuelle Emanzi­pa­tion (VSE) soll das Sommer­loch­fes­tival die Integra­tion schwuler, lesbi­scher, bisexu­eller und transi­denter Menschen in der Region stärken und Diskri­mi­nie­rung abbauen. Vom Verein heißt es dazu: „Zwar sind vor allem auf recht­li­cher Ebene in den vergan­genen Jahren große Fortschritte erzielt worden, doch ist dies kein Anlass sich auf eventu­ellen Lorbeeren auszu­ruhen.“ So zeigten Demons­tra­tionen von Bragida und homophoben Eltern („Die besorgten Eltern“) in Hannover im November 2014, dass Akzeptanz auch heute noch keine Selbst­ver­ständ­lich­keit sei.

Das diesjäh­rige Festival steht unter dem Motto: „Unsere Stadt zeigt Flagge“. Friede­rike Sobiech, die das Flaggen-Projekt koordi­niert, findet diese Aktion wunderbar geeignet „Solida­rität und Akzeptanz zu zeigen“. Die Regen­bo­gen­flagge zeige in bunter Weise, „dass Vielfalt respek­tiert wird. Sie ist keine Werbe­flagge, sondern ein echtes Statement“. Das Sommer­loch­fes­tival habe sich seit seinen Anfängen zur größten Zusam­men­kunft von Schwulen und Lesben in der Region entwi­ckelt.

Ganz wichtig ist ihr dieser Aspekt: „Auch wenn am Chris­to­pher Street Day viele bunte, schräge Vögel auftreten, was toll und gut ist, ist das Sommer­loch­fes­tival doch vor allem ein Gemein­schafts­fest von Minder­heiten und Mehrheiten. Das ist besonders wichtig. Hier begegnen sich alle Menschen!“ Vielfalt werde hier als Mehrwert gesehen, persön­liche Freiheit als Menschen­recht gelebt. Und was bei aller Buntheit und allen verrückten Kostümen am CSD auch noch erwäh­nens­wert sei: „90 Prozent der Leute sind nicht kostü­miert, sie sehen aus wie du und ich.“ Sobiech geht davon aus, dass während der drei Wochen des Festivals bis zu 50 Flaggen vor Insti­tu­tionen und Geschäften wehen werden, bis zu 150 Plakate hängen schon, Flyer liegen in Geschäften aus.

Unter anderen beflaggt die Lebens­hilfe an zehn Stand­orten, ECE unter­stützt die Aktion, indem für den Mast vorm Schloss nur der Arbeits­preis und keine Mastmiete berechnet wird, die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz (SBK) unter­stützt die Festival schon seit Jahren finan­ziell. Das Geld werde unter anderem verwendet, so Sobiech, um Flaggen anzuschaffen.

Mehr zum Programm des Sommer­loch­fes­ti­vals unter www.csd-bs.de, zur Aktion unter www.braunschweig-zeigt-flagge.de und zum Verein unter www.vsebs.de

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