Ein Haus aus Bio-Stroh

Förder­kreis Umwelt- und Natur­schutz Hondelage baute mit Förder­mit­teln aus der EU, Unter­stüt­zung regio­naler Stiftungen und jeder Menge Eigen­ar­beit ein neues Natur­er­leb­nis­zen­trum.

Mit dem neuen Natur­er­leb­nis­zen­trum hat der Förder­kreis Umwelt- und Natur­schutz Hondelage (FUN) ein außer­ge­wöhn­li­ches Projekt reali­siert. In Eigen­regie und mit ganz viel Kreati­vität hat der Verein Braun­schweigs erstes und einziges Stroh­bal­len­haus errichtet. In dem Gebäude hat der FUN seine neue Anlauf­sta­tion, vor allem aber einen Ausstel­lungsort für seine vielfäl­tige Natur­schutz­ar­beit. Dazu ist das Zentrum Ausgang­punkt für Ausflüge in die nahe Kultur­land­schaft. Geführte Wande­rungen und Radtouren sind von dort aus zu den Themen Wald, Feldflur, Schunter und Kultur­his­torie möglich.

Die ökolo­gi­sche Ausrich­tung der Bauweise des Natur­er­leb­nis­zen­trums passt perfekt zur Nutzung. Gefertigt wurde das Haus überwie­gend aus selbst herge­stelltem Bio-Stroh. Am Ende leisteten rund 100 Ehren­amt­liche mehr als 7.000 Arbeits­stunden. Sie hatten sich zu Beginn eine Woche lang von einem Experten anleiten lassen und legten dann mit viel Geschick und Enthu­si­asmus selbst Hand an. Es hat sich gelohnt. Ohne dieses Engage­ment wäre das neue Natur­er­leb­nis­zen­trum nicht möglich gewesen. Es soll ein Anzie­hungs­punkt für Natur­freunde, insbe­son­dere aber für Schul­klassen werden.

Der FUN hat dafür ein bemer­kens­wertes und überzeu­gendes Projekt gestemmt. Der 1991 gegrün­dete Verein hatte schon seit langer Zeit nach Räumen gesucht, um seine vielfäl­tige Natur­schutz­ar­beit präsen­tieren zu können und gleich­zeitig eine zentrale Anlauf­stelle zu haben. Die Initia­tive für ein Stroh­bal­len­haus eröffnete die Chance dazu, weil dafür Mittel aus EU-Töpfen und bei Stiftungen, darunter die Richard Borek Stiftung, einge­worben werden konnten. Das Grund­stück hatte die Stadt Braun­schweig zur Verfügung gestellt.

Dr. Bernd Hoppe-Dominik, Natur­schutz­be­auf­tragter der Stadt Braun­schweig und Vorstands­mit­glied des FUN, war für die Ausstel­lung im Natur­schutz­zen­trum feder­füh­rend. Die Präsen­ta­tion soll vor allem das Verständnis für die Natur in der nahen Umgebung schärfen. Die ebenfalls in Eigen­regie produ­zierte multi­me­diale Aufbe­rei­tung eignet sich in idealer Weise für Kinder und Jugend­liche. Leicht verständ­liche Texte, attrak­tive Bilder und aufschluss­reiche Filme rücken die Projekte des FUN in den Fokus.

Zu den besonders vorge­stellten Projekten zählen unter anderem der knapp 13 Hektar große natur­be­las­sene Urwald mit seinen 300 Jahre alten Bäumen, das 20 Hektar große Grünland mit der Beweidung von unter­schied­li­chen Rinder­rassen wie Wasser­büf­feln, der Geopunkt mit seinen Fossilien und die Renatu­rie­rung der Schunter. Insgesamt werden rund 60 Projekte erwähnt.

Als beson­derer Hingucker ist gerade für Kinder ein Terrarium inter­es­sant. In ihm tummeln sich unzählige kleine Rote Waldameisen. Aber natürlich ist das keine Effekt­ha­scherei, sondern hat Sinn und Verstand. Denn die Ameisen haben auch einen Ausgang ins Freie und stellen so die Verbin­dung des Natur­er­leb­nis­zen­trums direkt in die Natur her. Ein Besuch lohnt sich.

Adresse:

Natur­er­leb­nis­zen­trum
Förder­kreis Umwelt- und Natur­schutz Hondelage e.V.
In den Heistern 5c
38108 Braun­schweig

Kontakt:

Telefon: 05309 – 93 98 267
E‑Mail: fun@hondelage.de
Web-Seite: http://fun-hondelage.de/

Öffnungs­zeiten:

Mittwoch und Sonntag 11 – 16 Uhr, Donnerstag 11 – 18.30 Uhr und nach Verein­ba­rung. Erkun­dungs­touren auf Anfrage.

Das könnte Sie auch interessieren

  • Braun­schweigs erstes Stroh­bal­len­haus

    Braun­schweigs erstes Stroh­bal­len­haus

    FUN Hondelage baut Natur­er­leb­nis­zen­trum mit ganz viel Eigen­ar­beit und ganz viel Idealismus. Das ist ein in vielerlei Hinsicht bemer­kens­wertes Projekt, das da im Nordosten der Stadt reali­siert! Der Förder­kreis Umwelt und Natur­schutz (FUN) Hondelage baut in unmit­tel­barer Nähe zu Schule, Stern­warte und Sport­halle in Hondelage Braun­schweigs erstes Stroh­bal­len­haus in Holzstän­der­technik. Die ökolo­gi­sche Ausrich­tung der Bauweise… Weiterlesen

  • Die Rückkehr der Urwälder

    Die Rückkehr der Urwälder

    50 Hektar Urwald: Im Norden Braun­schweigs können uralte Buchen und Eichen wild wachsen. Und sind ab sofort geschützt. Mit der gemein­samen Vertrags­un­ter­schrift am 26. März 2014 haben die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, die Stadt Braun­schweig und der Förder­kreis Umwelt- und Natur­schutz Hondelage (FUN) ein nachhal­tiges Pilot­pro­jekt zum Schutz des Ökosys­tems ins Leben gerufen. Auf 12 bezie­hungs­weise… Weiterlesen

  • Streit wegen Flößerei auf der Schunter

    Streit wegen Flößerei auf der Schunter

    Stau von Baumstämmen sorgte im Frühjahr 1780 für Überschwemmungen auf den Wiesen der Querumer Bauern. Weiterlesen