Opernfans pilgern auf die Burg Warberg

Die gesamte Burg Warberg wird, wie im vergangenen Jahr bei „Martha“, zur Opernbühne. Foto: Sebastian Petersen / Burg Warberg
Die gesamte Burg Warberg wird, wie im vergangenen Jahr bei „Martha“, zur Opernbühne. Foto: Sebastian Petersen / Burg Warberg

Im mittel­al­ter­li­chen Burghof wird im Sommer die tsche­chi­sche Oper „Rusalka“ aufge­führt.

Wer Opern­auf­füh­rungen unter freiem Himmel liebt, der kommt in den frühen Abend­stunden des 30. Juni und 1. Juli auf der Burg Warberg auf seine Kosten. Auch dieses Jahr hat der Veran­stalter Bundes­lehr­an­stalt Burg Warberg e.V. unter dem Motto „Oper auf der Burg“ für alle Opern­freunde der Region ein musika­li­sches Meister­stück aus dem Hut gezaubert: das weltbe­rühmte, von Antonín Dvořák geschrie­bene tsche­chi­sche Stück „Rusalka“. Soviel jetzt schon: Es ist ein Erlebnis für Alt und Jung.

Das von der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz unter­stützte Opern­fes­tival auf der original mittel­al­ter­li­chen Burg findet bereits zum fünften Mal statt. „Wir suchen stets nach Opern, die zur Mystik der Burg passen. Durch die Story der „Rusalka“ und dem Ambiente der Burg ist hier eine tolle Symbiose gegeben“, sagt Anna-Magdalena Ernst, Bundes­lehr­an­stalt Burg Warberg e.V., und nennt die Vorzüge: „Die Beson­der­heit ist die 360 Grad Kulisse des Burghofes. Dadurch entdecken die Künstler immer wieder neue Auftritts­orte. Die Burg Warberg bietet sich als Plattform für kultu­relle Veran­stal­tungen jeglicher Art an. Durch den großen Zuspruch der Auffüh­rung haben wir uns dazu entschlossen, die Oper jährlich statt­finden zu lassen.“

Dass die Opernfans der Region Braun­schweig die Veran­stal­tung tief in ihr Herz geschlossen haben, beweisen die Besucher­zahlen: Im vergan­genen Jahr pilgerten knapp 1000 Zuschauer auf die im östlichen Teil des Landkreises Helmstedt gelegene Burg, um die Oper „Martha“ zu sehen. Früh hing das Schild „Ausver­kauft“.

Die Regie führt tradi­tio­nell Karin Seinsche, Dozentin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Die musika­li­sche Leitung obliegt Christian Fitzner, Philhar­mo­ni­sches Kammer­or­chester in Wernin­ge­rode. Zusammen sind sie ein einge­spieltes Team.

Das Konzept der Oper sieht vor, Jugend­liche und Kinder an das Thema Oper heran­zu­führen. „Dies gelingt am besten, wenn man diese Zielgruppe direkt mit einbe­zieht. Durch das aktive Mitwirken bekommen diese einen ganz anderen Bezug zu Musik und Text sowie zur Bühne“, so Anna-Magdalena Ernst. Aus diesem Grund lässt die Bundes­lehr­an­stalt Burg Warberg e.V. seit Jahren Statisten aus der Region auftreten. Zum wieder­holten Male mit dabei ist der Kinder­chor der Grund­schule Süpplingen mit der Chorlei­terin Susanne Bünte-Diekmann. Bühnen­pre­miere feiert hingegen die Theater AG des Julianum Helmstedt.

Das Stück

„Rusalka“ von Antonín Dvořák ist neben „Die verkaufte Braut“ von Bedřich Smetana die berühm­teste tsche­chi­sche Oper. Sie beruht auf den slawi­schen Volks­my­then über die rusalky, Wasser­geister. Unver­kenn­bare Paral­lelen gibt es beispiels­weise zu Hans Christian Andersens Märchen „Die kleine Meerjung­frau“ und der altfran­zö­si­schen Melusi­nen­sage. Das Opern­stück wurde am 31. März 1901 am Natio­nal­theater in Prag urauf­ge­führt und ist heute fester Bestand­teil des Opern­re­per­toires in ganz Europa.

Zu den Tickets geht es hier.

Die Burg

Eine Wasser­burg Warberg wird erstmalig Anfang des 13. Jahrhun­derts erwähnt. Außer einem breiten Wasser­graben verfügt das kultu­relle Erbe auch heute noch über weitest­ge­hend von außen sichtbare originale hohe Mauern, eine Torbrücke, ein Herren­haus (Palas) und einen großen Turm, der Bergfried. Burg Warberg entspricht damit zu hundert Prozent den Vorstel­lungen späterer Genera­tionen einer mittel­al­ter­li­chen Burgan­lage, obwohl im Innern verschie­dene Um- und Neubauten – besonders in der Renais­sance – statt­ge­funden haben.

Heute ist die Burg Warberg Sitz der Bundes­lehr­an­stalt Burg Warberg e.V., einer privaten Fachschule des Agrar­han­dels. Vor allem Führungs­kräfte des Landhan­dels aus Deutsch­land und Europa erweitern dort ihr Wissen. 47 modern ausge­stat­tete Hotel­zimmer bieten den Seminar­teil­neh­mern Unter­kunft. Es bleibt jedoch der Charme, in einer mittel­al­ter­li­chen Burg zu wohnen. Die Burg Warberg ist darüber hinaus eine Plattform für kultu­relles Leben in der Region. Das Wahrzei­chen ist vollständig restau­riert und verdankt den guten Erhalt der Burga­nalage der konti­nu­ier­li­chen Nutzung verschie­denster Art.

Veran­stal­tungen Burg Warberg 2016

Barock­auf­füh­rung: Torbidi d’amore, 28. Mai 2016, 19:30 Uhr
Warberger Weinfest, 29. Mai 2016, ab 15 Uhr
Pasta­Party, 4. Juni 2016, 19 Uhr
5. Elm Super Trail, 5. Juni 2016, 9 Uhr
Szenische Burgfüh­rungen und Kinder­zeit­reise, 5. Juni 2016, 14:30 Uhr
Culina­ricum: Wildkräuter, 17. Juni 2016, 19 Uhr
Konzert: Con Brio „leiden­schaft­lich“, 19. Juni 2016, 15 Uhr
Oper auf der Burg: „Rusalka“, 30. Juni und 1. Juli, 19 Uhr

Weitere Termine und Infor­ma­tionen (z.B. Ticket­preise) unter www.burg-warberg.de

Kontakt

Bundes­lehr­an­stalt Burg Warberg e.V.
An der Burg 3
38378 Warberg
Tel.: 05355/961–0
Fax: 05355/961–200
E‑Mail: info@burg-warberg.de

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