Groppers Lesung „Heilige Nacht“ auf CD

Wolfgang Gropper während einer Lesung. Foto: Andreas Greiner Napp
Wolfgang Gropper während einer Lesung. Foto: Andreas Greiner Napp

Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz hat auch das Programm „Mischehe“ auf CD veröf­fent­licht.

Die vom ehema­ligen General­inten­danten des Staats­thea­ters Braun­schweig auf bayeri­sche Mundart und nach einer Erzählung von Ludwig Thoma  vorge­tra­gene Weihnachts­ge­schichte „Heilige Nacht” hatte sich längst Kultstatus im Braun­schwei­gi­schen erworben, als Wolfgang Gropper am 15. Mai diesen Jahres im Chiemgau verstarb. Die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz hat jetzt in Erinne­rung an die wunder­baren Auffüh­rungen in der alten Aula der Techni­schen Univer­sität eine CD der unnach­ahm­li­chen Lesung veröf­fent­licht. Sie ist seit dem 1. Dezember für 12 Euro im Haus der Braun­schwei­gi­schen Stiftungen, in der Buchhand­lung Graff und bei Musika­lien-Bartels erhält­lich ist. Übrigens: Keine Sorge vor dem Bayeri­schen. Nach nur wenigen Minuten hat man sich „eingehört” – und was der Zuhörer vielleicht doch nicht verstehen sollte, ist ja durch das Lukas-Evange­lium ohnehin bekannt.

Wolfgang Groppers letzte Weihnachts­le­sung war am 19. Dezember 2015 im Haus der Wissen­schaften  mitge­schnitten worden. Ludwig Thomas Nachdich­tung der bibli­schen Weihnachts­ge­schichte ist für viele Menschen die poetischste, liebens­wür­digste und gemüt­vollste Darstel­lung der Geburt Christi. Mit einfachen, aber genialen Versen vermit­telt der bayeri­sche Dichter auf humor­volle Weise die frohe Botschaft des Weihnachts­festes in der Sprache „seiner“ Bauern – nicht ohne dabei auch sozial­kri­ti­sche Aspekte zu beleuchten. Die CD ist ein ideales Geschenk für besinn­liche Weihnachten.

Gropper, der von 1997 bis Ende der Spielzeit 2010 das Staats­theater geleitet hatte, zog es immer wieder nach Braun­schweig zurück. Nicht nur die Weihnachts­le­sung hatte einen festen Platz in seinem Termin­ka­lender. Unver­gessen sind auch die gemein­samen Auftritte des Künstler-Ehepaars Gropper-Dodenhoff. Das Programm „Mischehe“ hat die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz nun ebenfalls als CD aufgelegt. Die Aufnahme entstand am 24. April 2016 im prospect-Studio in Königs­lutter. Die CD ist im Haus der Braun­schwei­gi­schen Stiftungen, in der Buchhand­lung Graff und bei Musika­lien-Bartels zu einem Preis von 18 Euro erhält­lich.

Und darum geht es: Sie stammt aus dem nieder­säch­si­schen Worpswede, er aus dem bayeri­schen Aschau im Chiemgau. Sie spricht platt, er ur-bayerisch. Sie glaubt evange­lisch, er katho­lisch. Sie bevorzugt Rot- und er Weißwein. In ausge­wählten litera­ri­schen Texten von Lion Feucht­wanger, Theodor Storm, Erich Fried, Karl Valentin bis Roger Willemsen und spontanen Dialogen – fast wie im richtigen Leben – gehen „die Groppers“ der Frage nach: Was trennt uns? Was trägt uns trotz und dank aller Unter­schied­lich­keit? Es ist munterer Schlag­ab­tausch der Eheleute zu hören, der zum heiter bis nachdenk­li­chen Lauschen einlädt.

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