Sommer­kino im Garten

Sommerkino im Garten des Kunstvereins. Foto: Meike Buck
Sommerkino im Garten des Kunstvereins. Foto: Meike Buck

Umsonst, draußen und in gemüt­li­cher Picknick-Atmosphäre: Kultfilme und Filmklas­siker laufen an sieben Abenden im  Kunst­verein Braun­schweig.

Ein zweifelnder Blick gen Himmel: ob das Wetter heute hält? Kinoabend im Freien – diesen Sommer ein riskantes Vorhaben. „Unsere Zuschauer sind hart im Nehmen, die sitzen auch mal einen ganzen Film im Regen.“ Karina Gauerhof, Mitglied im Verein „Sommer­kino e.V.“, ist begeis­tert von dem Durch­hal­te­ver­mögen der Filmlieb­haber.

Begonnen hat das Sommer­kino im Jahr 2012 als Projekt von Studie­renden der Medien­wis­sen­schaften der HBK. Sie zeigten längst von der Leinwand verschwun­dene Filmklas­siker und Kultfilme im Garten des Kunst­ver­eins. Die Rückmel­dungen waren so positiv und die Resonanz so gut, dass das Team beschloss, das Programm im kommenden Jahr auch für Nicht-Studenten zu öffnen und den Verein „Sommer­kino Braun­schweig e.V.“ zu gründen. Heute engagieren sich nicht nur Studenten für die Filmreihe. „Ich habe als Studentin angefangen“, erzählt Gauerhof, „und dann bin ich hängen­ge­blieben.“

Auch Leon Kluth ist mit Leiden­schaft dabei. „In Braun­schweig fehlt ein gutes Programm­kino. Diese Lücke wollen wir füllen und einen kultu­rellen Beitrag zur Braun­schweiger Filmland­schaft leisten.“ Ca. 25 Vereins­mit­glieder betei­ligen sich an der Filmaus­wahl, die dann eine demokra­ti­sche Entschei­dung sei. „Aber wir bekommen auch viele Wünsche z.B. auf Facebook, ob wir nicht einen bestimmten Film zeigen könnten. Das versuchen wir dann zu berück­sich­tigen.“ Dabei ist dem Team wichtig, Filme aus verschie­denen Genres, Epochen und Ländern zu berück­sich­tigen, selbst­ver­ständ­lich in Origi­nalton mit Unter­ti­teln. „Meistens ist auch ein Kinder- oder Famili­en­film dabei, über den sich dann alle total freuen, weil sie ihn soooo lange nicht mehr gesehen haben“, lächelt Kluth. Ein Film zum zweiten Mal zeigen? Auf keinen Fall, mittler­weile gäbe es eine ganz schön lange Wunsch­liste.

Auch wenn es keinen Schlecht­wet­ter­plan gibt: „Der Garten des Kunst­ver­eins ist ideal, wir sind sehr froh, dass wir jedes Jahr wieder hier sein dürfen“, freut sich Gauerhof. „Mitten in der Stadt, drumherum grün und ruhig.“ Das Mitbringen von Essen und Getränken, Decken und Klapp­stühlen ist ausdrück­lich erwünscht, es können aber auch Getränke und Snacks vor Ort erworben werden. „Wir staunen immer wieder über die Köstlich­keiten, die viele Zuschauer mitbringen“, so Gauerhof, die die lockere und entspannte Atmosphäre schätzt. Beim Essen arbeitet der Verein immer mit einem lokalen Anbieter zusammen, dieses Jahr gibt es handge­machtes Eis. „Grüne Wiese unterm Hintern, Sommer­luft um die Nase und den Sternen­himmel über den Köpfen – nur gegrillt werden darf nicht und wir bitten, den Garten sauber und ohne Müll zu verlassen“, schränkt Kluth ein.

Der Verein ist bei der Durch­füh­rung der Filmreihe auf Förderer und Sponsoren angewiesen und ist froh, dass auch die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz das Projekt unter­stützt. Nur so ist der Erwerb der Auffüh­rungs­rechte für die Filme und der Aufbau der Filmtechnik möglich. Denn dass die Vorstel­lungen kostenlos sind, ist den Vereins­mit­glie­dern sehr wichtig. „Wir dürfen nur 500 Zuschauer auf das Gelände lassen, bei einigen Vorstel­lungen mussten wir schon Leute abweisen“, erzählt Kluth.

Bereits zum wieder­holten Mal hat der Verein auch dieses Jahr Filme­ma­cher und Musiker aufge­rufen, Kurzfilme oder Musik­vi­deos für das Vorpro­gramm einzu­schi­cken. Die unter­halt­samsten sieben Filme werden dann vor den Haupt­filmen gezeigt. Auch die Vorschauen auf den nächsten Film sind etwas Beson­deres: Eine Gruppe des Vereins denkt sich eine Geschichte aus und dreht einen eigenen Clip. Und für den Kunst­ge­nuss sorgt der Kunst­verein: er öffnet an den Filmabenden kostenlos sein Haus und bietet eine Kurzfüh­rung durch die aktuelle Ausstel­lung an.

Tradition hat auch schon der Wunsch­film bei der letzten Vorstel­lung. Bei den ersten drei Vorfüh­rungen kann darüber abstimmt werden, dieses Jahr stehen Mel Brooks Science-Fiction-Komödie Space­balls (1987), Ivan Reitmans Geister­jä­ger­spaß Ghost­bus­ters (1984) und der deutsche Stummfilm Metro­polis (1972) von Fritz Lang zur Wahl. Und der Favorit der Organi­sa­toren? Wird nicht verraten…

Infor­ma­tionen

Die weiteren Vorstel­lungen:

Donnerstag, 20.07.2017, GOJIRA 1954
Donnerstag, 27.07.2017, THE JUNGLE BOOK (1967)
Donnerstag, 03.08.2017, BRAZIL (1985)
Donnerstag, 10.08.2017, PULP FICTION (1994)
Donnerstag, 17.08.2017, WUNSCHFILM

Einlass jeweils ab 20:00, Beginn der Filme um 21:00

Der Kunst­verein ist vor den Vorfüh­rungen von 19:00 bis 21:00 geöffnet, um 20:30 findet eine Kurzfüh­rung statt.

Eintritt frei

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