Arbeits­ti­pen­dien für HBK-Meister­schüler

Julia Sophia Lökenhoff: „Sensual Companions“; Diplomarbeit, 2019. Foto: HBK/Gideon Hoja
Julia Sophia Lökenhoff: „Sensual Companions“; Diplomarbeit, 2019. Foto: HBK/Gideon Hoja

Mit der Vergabe ermög­licht die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz drei Diplo­manden der Freien Kunst die Reali­sie­rung ihrer Projekte.

Mit One-Seok Choi (Klasse Prof. Corinna Schnitt), Sophia Lökenhoff (Julia Steiner, Verwal­terin der Professur Fachklasse Zeichnen) und Miriam Laage (Klasse Prof. Raimund Kummer) stehen die neuen Arbeits­sti­pen­diaten „Freie Kunst“ der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz (SBK) fest. Die Jury mit Julia Steiner (Hochschule für Bildende Künste), Julika Bosch (Kestner­ge­sell­schaft Hannover) und Fabian Bruns (SBK) wählte die drei Preis­träger und ihre konkreten Projekte aus insgesamt 24 Bewer­bungen aus.

Bereits seit 1993 – damals noch als Braun­schwei­gi­scher Kloster- und Studi­en­fond – stellt die SBK jährlich 12.000 Euro zur Verfügung, um vielver­spre­chende Studie­rende der Hochschule für Bildende Künste in Braun­schweig zu unter­stützen. Die Bewerbung ist seit 2009 für die Absol­venten des Diplom­stu­diums der Freien Kunst gedacht. Im Mittel­punkt des Studi­en­gangs steht das freie und weitest­ge­hend selbst­stän­dige Arbeiten in einer der 18 künst­le­ri­schen Klassen. Diese decken das gesamte Spektrum der Bildenden Kunst und angren­zender künst­le­ri­scher Ausdrucks­formen ab.

HBK-Präsi­dentin Dorothea Hilliger dankte bei der Übergabe der Urkunden an die Stipen­diaten der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz für ihr Engage­ment. „Mit der Vergabe ihres Stipen­diums an unsere Diplo­man­dinnen und Diplo­manden der Freien Kunst unter­stützt sie uns in unserem Vorhaben, diesen Studi­en­ab­schluss stärker in den Fokus der öffent­li­chen Wahrneh­mung zu rücken. Die Diplo­man­dinnen und Diplo­manden zeigen mit ihren Arbeiten eindrucks­voll auch die Leistungen der Kunst­hoch­schule insgesamt“, sagte sie.

One-Seok Choi will ein Video produ­zieren, das sich am korea­ni­schen Sprich­wort „Kopfüber zu hängen, ist immer noch besser als zu sterben“ orien­tiert. Seine Idee ist es, einen jungen Mann auf einer Bühne kopfüber hängend das Lied „My Way“ von Frank Sinatra singen zu lassen. Begleitet wird er dabei von einer Band mit Klavier, Geige, Kontra­bass, Schlag­zeug und Background­ge­sang. Das Lied werde oft mit Nostalgie auf die Lebens­zeit eines Einzelnen in Verbin­dung gebracht und oft bei Trauer­feiern gespielt, schrieb One-Seok Choi in seiner Bewerbung. Dem korea­ni­schen Sprich­wort misst er aber eine positive Aussage zu wie im Deutschen etwa dem Satz „Kopf hoch, das Leben geht weiter.“

Sophia Lökenhoff hat ihr Arbeits­vor­haben für das Meister­schü­ler­jahr „tranversal intimacy“ genannt. Sie will in einen mit Stoff­bahnen geglie­derten Raum sowohl Skulp­turen, Körper­pro­thesen und Interi­eurs, als auch Perfor­me­rinnen und Performer, die Figuren darstellen und sich mit bestimmten Handlungs­ab­läufen mit den Objekten beschäf­tigen, platzieren. „Mir schweben intime, absurde und tragisch-komische Moment­auf­nahmen vor, die an banale Alltags­si­tua­tionen erinnern können, aber aus ihrem Kontext gerissen extra­hiert und abstra­hiert werden“, formu­lierte Sophia Lökenhoff in ihrer Bewerbung.

Miriam Laage will ihre Diplom­ar­beit, eine Raumin­stal­la­tion, in einem Buch weiter­ent­wi­ckeln. Die Entste­hung der Instal­la­tion hat sie mit Fotogra­fien, Texten und Zeich­nungen dokumen­tiert und kommen­tiert. „Die Publi­ka­tion lenkt, anders als die Rauman­sicht, den Blick auf Prozesse. Das Medium Buch bietet mir einen beson­deren Rahmen, um Geschichten in ihren unter­schied­lichsten Formen zu erzählen“, erläu­terte Miriam Laage das Projekt in ihrer Bewerbung.

Für die Reali­sie­rung der drei Projekte stehen jeweils 4.000 Euro zur Verfügung.

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