„Battle of the Year“ für Arme

Szene vom Floor Wars-Wettbewerb 2019 im Jugendzentrum Mühle. Foto: JZ Mühle
Szene vom Floor Wars-Wettbewerb 2019 im Jugendzentrum Mühle. Foto: JZ Mühle

Simon Stapper organi­siert im Jugend­zen­trum Neustadt­mühle den deutschen Vorent­scheid zum inter­na­tio­nalen Floor-Wars“-Finale in Kopen­hagen.

Braun­schweig ist zurück auf der Landkarte der großen Break­dance-Wettbe­werbe. Nach dem Aus der „Battle of the Year“ in der Volks­wa­gen­halle im Jahr 2015 hat Simon Stapper, Leiter des städti­schen Jugend­zen­trums Neustadt­mühle, den deutschen Vorent­scheid des inter­na­tio­nalen „Floor Wars“-Wettbewerbs nach Braun­schweig geholt. Das große Treffen der Hip-Hopper aus ganz Deutsch­land findet am Samstag, 15. Februar, bereits zum zweiten Mal in der „Mühle“ (18 Uhr, Eintritt 5 Euro) statt.

Stapper ist von frühester Jugend an leiden­schaft­li­cher Hip-Hopper und bietet regel­mäßig „Breakdance“-Kurse in seinem Jugend­zen­trum an. Nachdem der Floor Wars-Kontest 2018 wegen organi­sa­to­ri­scher Probleme in Hannover ausfallen musste, sprang er spontan für 2019 ein und bot die „Mühle“ als Austra­gungsort an. „Das war eine gute Chance. Ich wollte unbedingt wieder eine große, erfolg­reiche Hip-Hop-Veran­stal­tung in die Stadt holen“, sagt Stapper. Das hat geklappt.

Jetzt sieht es so aus, als sollte aus dem Braun­schweiger Inter­mezzo eine neue Tradition erwachsen. „Das vergan­gene Jahr war auf Anhieb ein Erfolg. Auch diesmal erwarten wir rund 40 Crews aus ganz Deutsch­land“, berichtet Stapper. Der besondere Charme der Veran­stal­tung ist die große Nähe zu den B‑Boys und B‑Girls. „Alles ist viel authen­ti­scher und persön­li­cher als beim Mega-Event ‘Battle of the year‘. ‘Floor Wars‘ ist ein cooles Szene-Treffen, eine Art ‘Battle of the year‘ für Arme“, meint Stapper.

Der Wettbe­werb ist bereits seit 2005 fest in der Inter­na­tio­nalen Break­dance-Szene verankert. Der deutsche Vorent­scheid fand erstmals 2009 in Köln statt. „Floor Wars“ ist das größte skandi­na­vi­sche Break­dance-Event. Weltweit finden nationale Quali­fi­ka­tionen in den USA, Groß Britan­nien, Brasilien, Benelux, Deutsch­land oder sogar Korea statt. Das große Finale der acht besten Crews wird im exklu­siven Club „Vega“ in Kopen­hagen ausge­tragen. In diesem Jahr steigt das „Great 8“ am 14. März. Mit dabei wird dann auch der Sieger aus Braun­schweig sein.

Der Wettbe­werb in Braun­schweig wird wie das Finale im sogenannten „Arena-Stil“ ausge­tragen. Es gibt keine große Bühne, sondern es wird im Kreis des Publikums auf dem Fußboden getanzt. Jedes Team besteht aus drei Tänzern. Eine fachkun­dige Jury bewertet die Darbie­tungen.

„Unser Ziel ist es, Neulinge und Profis der Break­dance-Szene zusam­men­zu­bringen. Wir wollen nicht nur die Besten präsen­tieren, sondern auch neue Talente aus dem Under­ground inspi­rieren. Floor Wars ist mehr als nur ein Wettkampf. Es ist auch ein Forum fürs Netzwerken“, erklärt Simon Stapper. Dazu passen die Warm-up-Party am Freitag, 14. Februar, und der Breaking-Workshop, den das Jugend­zen­trum vor dem „Floor Wars“ am Samstag von 12 bis 14 Uhr (Teilnah­me­ge­bühr 10 Euro, inkl. freier Eintritt am Abend) anbietet

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