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Bilder aus der Tiefe des Rammelsbergs

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Der argentinische Maler Mariano Rinaldi Goñi zeigt vom 27. März bis zum 8. Mai seine Ausstellung „Erz-Nornen, Mythen, Farben und Metalle“.

Der argentinische Maler Mariano Rinaldi Goñi hat sich intensiv mit der komplexen Geschichte des Erzbergwerkes Rammelsberg vertraut gemacht und viele der lokalen mythologischen Motive in seine Gemälde einfließen lassen. Die jahrtausendelange Historie sowie die Ressourcen, die ihm der Harz zur Verfügung stellt, spiegeln sich in seinem Werk wider. Seine Ausstellung „Erz-Nornen, Mythen, Farben und Metalle“ kommt vom 27. März bis zum 8. Mai an den authentischen Ort in die Weltkulturerbestätte Rammelsberg nach Goslar und wird dort im Schwerspatraum gezeigt. Wegen der Corona-Pandemie musste die Ausstellung 2020 und 2021 verschoben werden.

Clara als Gullveig von Mariano Rinaldi Goñi, 2019, 180 x 250 cm. Foto: Galeria Deschler, Berlin

Die Anlagen des heutigen Museums und des Besucherbergwerks Rammelsberg zählen gemeinsam mit der Altstadt von Goslar, dem Oberharzer Wasserregal und dem Kloster Walkenried, einer Liegenschaft der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz, zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Kraftvolle und hitzige Wesen

Ausstellungsplakat. Foto: Rammelsberg

Mit dem zentralen Motiv des Berges, verkörpert durch die Gestalt einer jungen Frau als Akt, schafft Goñi Sinnbilder gegenständlicher Fülle und physischer Präsenz. Die unbändigen Frauenmotive entstammen der germanischen Mythologie mit ihren schicksalsbestimmenden weiblichen Wesen, den Nornen. Sie sind keine mild lächelnden klassisch-griechischen Göttinnen, auch keine selig-verklärten Jungfrauen oder passiv sich hingebenden Venusgestalten, sondern kraftvolle und hitzige Wesen, heißt es zur Ausstellung. Gullveig, in der nordischen Mythologie die Göttin des Goldes, wurde dreimal als Hexe verbrannt. Sie ist der Ursprung der Nornen. Ihre drei Töchter verkörpern die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die das Schicksal der Menschen lenken.

Die Präsentation seiner Gemälde wird von Performances mit Musik, Tanz und Gesang sowie verschiedenen Workshops abgerundet. Parallel zur Ausstellung wird der Künstler in Zusammenspiel von Musik und Tanz ein mehrteiliges Gemälde malen, das regionale Mythen und Legenden aufgreift. Dabei dient die Rea­genzienbühne als Workshop-Space und Atelier. Außerdem erscheint zur Ausstellung ein 50-seitiger Katalog mit zahlreichen Abbildungen (Herausgegeben von Marcus Deschler, Hardcover, 64 S.,21,5 x 30 cm. 18 Euro).

Bei Richard-Wagner-Festspielen

Der 1972 in Buenos Aires geborene Goñi lebt und arbeitet seit 1996 in Berlin. Er studierte Malerei an der Escuela Panamericana de Arte als Meisterschüler von Professor Horacio Porto in Buenos Aires. Seit 2006 zeigt er Ausstellungen, deren Themen der nordischen Mythologie und ihrer Reinterpretation durch Richard Wagner entlehnt sind, mehrmals zeitgleich zu den Richard-Wagner-Festspielen.

Die Ausstellung wird unter anderem von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz gefördert.

Das Rahmenprogramm:

Workshop „Malen auf Schiefer“

Reagenzienbühne, 8. und 22. April, jeweils 17 Uhr (Dauer: ca. 1,5 Std.), Anmeldung unter info@rammelsberg.de, 16 Euro, ermäßigt 13 Euro. In dem Malerei-Workshop lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Künstler Mariano Rinaldi Goñi und einige seiner Kunstwerke kennen. Außerdem werden sie selbst künstlerisch tätig. Im Praxisteil steht der Künstler mit Rat und Tat zur Seite.

Künstler-Führung „Erz-Nornen, Mythen, Farben und Metalle“

Mariano Rinaldi Goñi (Mitte). Foto: Rammelsberg

Schwerspatraum, 9. und 23. April, jeweils 14 Uhr (Dauer ca. 60 Min.), 16 Euro, ermäßigt 13 Euro. Der Künstler Mariano Rinaldi Goñi führt selbst durch die Ausstellung. Er gibt einen intensiven Einblick in sein künstlerisches Schaffen und seine Inspiration am authentischen Ort der Arbeit.

 Live-Art-Performance

Reagenzienbühne, 9. und 23. April, jeweils 16 Uhr (Dauer: ca. 1,5 Std.), 16 Euro, ermäßigt 13 Euro. Mit dem Schrägaufzug geht es an der Erzaufbereitung hinauf zur Reagenzienbühne. Dort arbeitet Mariano Rinaldi Goñi an seinem Werk und lässt Blicke auf sein künstlerisches Schaffen zu.

Finissage

Reagenzienbühne, 6. Mai, 19 Uhr,  Anmeldung unter info@rammelsberg.de, 29 Euro. Zum Abschluss der Ausstellung lädt der Rammelsberg zu einer Live-Art-Performance mit Musik, Tanz, Malerei, argentinischem Wein und Fingerfood ein.

Vortrag „Die drei Nornen in Kunst und Mythologie“

Vortrag von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender, Schwerspatraum, 8. Mai, 11 Uhr, Eintritt frei. Die drei Nornen sind die großen Schicksalsgöttinnen in der germanisch-nordischen Mythologie. Sie werden Urd (Schicksal), Verdandi (das Werdende) und Skuld (Schuld; das, was sein soll) genannt und spinnen den Lebensfaden der Menschen. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Imagination ihrer Mythologie und damit verbunden, in die Kulturgeschichte. Prof. Dr. Ströter-Bender ist Kunstpädagogin und Künstlerin, emeritierte Professorin für Kunst und ihre Didaktik an der Universität Paderborn.

Mehr unter: www.deschler-berlin.de/news/2479/erz-nornen-mythen-farben-und-metalle/

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