BTSC im Wechselbad der Gefühle

Mit diesen neuen, figurbetonten Kleidern treten die Damen der BTSC-Standardformation bei der WM auf. Foto: BTSC / Michael Steffan.

Neue Choreo­grafie „in constant touch“ zur Heim-WM: Hin- und herge­rissen zwischen Zuver­sicht und Ungewiss­heit.

Das Parkett in der Volks­wagen Halle Braun­schweig ist gelegt, die großen Pokale mit der dunkel­blau-goldenen Weltkugel für die drei Erstplat­zierten stehen schon poliert bereit. Alles ist angerichtet für die große Show, die Tanz-Weltmeis­ter­schaft für Standard­for­ma­tionen am kommenden Sonnabend (1. November) in Braun­schweig. Die favori­sierten Gastgeber des Braun­schweiger Tanz-Sport-Clubs (BTSC) gehen mit großer Vorfreude und Zuver­sicht, aber auch Ungewiss­heit und enormer Spannung in das Turnier der 18 weltbesten Standard­for­ma­tionen aus 10 Ländern.

Denn das Team von Trainer Rüdiger Knaack wagt den Auftritt vor heimi­scher Kulisse mit neuer Musik, neuer Choreo­grafie und neuer Garderobe. „Eine neue Choreo­grafie ist immer auch mit ein wenig Risiko behaftet. Man weiß nicht genau, wo man steht. Wir sind aber sehr gut vorbe­reitet, trainieren schon seit Monaten mit der neuen Musik und haben ein sehr gutes Gefühl. Wir sind gespannt auf die Reaktionen der Zuschauer und natürlich die Wertungen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen bei der Heim-WM Weltmeister werden“, gibt der Erfolgs­coach der Braun­schweiger als unmiss­ver­ständ­liche Parole aus.

Die neue Choreo­grafie des BTSC heißt „in constant touch“ (immer in Verbin­dung). Nach drei erfolg­rei­chen Jahren „Immor­ta­lity“ mit Musik­ar­ran­ge­ments von Oscar-Preis­träger Hans Zimmer wird es jetzt poppiger. Die neue Musik hat als Grundlage aktuelle Hits und fraglos das Zeug dazu, die Fans von Anfang an mitzu­reißen. Das aufwän­dige Arran­ge­ment ist in einem Münchener Tonstudio in einem langwie­rigen, profes­sio­nellen Prozess entstanden.

Dabei wurden die populären Charthits auf die Standard­tänze Wiener Walzer, langsamer Walzer, Tango, Slow Foxtrott und Quickstep getaktet. Dazu mussten auch passende, tanzbare musika­li­sche Übergänge einge­ar­beitet werden. Mehr als 40 Musiker unter anderem der Münchener Sympho­niker sowie Sänge­rinnen und Sänger waren am Einspielen und Einsingen der Melodien beteiligt. Von der ersten Idee bis zur Endab­mi­schung ist etwa ein Jahr vergangen.

Angepasst an die neue, frische Musik wird bei der großen Show am Sonnabend das Äußere der BTSC-Standard­for­ma­tion sein. Die Herren werden keinen Frack mehr tragen, sondern einen zeitge­mäßen, modischen Anzug. Die Damen werden in sehr figur­be­tonten, weibli­chen Kleidern auftreten, die das bei „Immor­ta­lity“ angesagte, strenge Schwarz-Weiß ablösen und mehr Lebens­freude ausstrahlen.

Bei so viel Verän­de­rung ist es von großem Vorteil, dass Trainer Rüdiger Knaack auf ein sehr erfah­renes Team zurück­greifen kann. Für lediglich eines der acht Paare wird es die erste WM-Teilnahme sein. Unter der Leitung von Erfolgs­coach Rüdiger Knaack behauptet sich der BTSC beein­dru­ckend beständig als inter­na­tio­nale Topadresse für Standard­for­ma­tionen. Fast alle Meister­schaften des BTSC (9 WM‑, 10 EM- und 16 deutsche Titel) gehen auf sein Konto.

Als große WM-Konkur­renten gelten Vera Tyumen (Russland) und der deutsche Dauer­ri­vale 1. TC Ludwigs­burg. Als gutes Omen für Braun­schweig gilt, dass die Formation beim Pilot­pro­jekt für das erstmals bei einer WM einge­setzte neue Wertungs­system bei den World Dance­S­port Games 2013 in Taiwan siegte.

Statt wie bisher die Leistungen der Forma­tionen zu verglei­chen und nach dem letzten Teilnehmer zu benoten, werden die Wertungs­richter bei der WM erstmals jede Formation direkt nach ihrem jewei­ligen Auftritt beurteilen. Dafür gibt es Punkte­wer­tungen zwischen 1 (schwache Leistung) und 10 (außer­ge­wöhn­liche Leistung) je Mannschaft in vier definierten Bewer­tungs­ka­te­go­rien. Die vier Wertungen werden addiert und ergeben als Summe die Basis für die ausschlag­ge­bende Tabelle. Große Spannung ist vorpro­gram­miert.

Für die WM am Sonnabend in Braun­schweig stehen für die Vorrunde am Nachmittag (14 Uhr) und die Final­runde am Abend (20 Uhr) jeweils 3500 Karten in der Volks­wagen Halle zur Verfügung. Karten sind noch an den bekannten Vorver­kaufs­stellen in Braun­schweig und an der Abend­kasse erhält­lich.

Die Veran­stal­tung wird unter­stützt von der STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE.

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