Ein Tag im Zeichen des Hip-Hop

Höhepunkt des „Beats aus‘m Kiez“ ist der Breaking-Wettbewerb aus dem vergangenen Jahr. Foto: JZ Mühle

„Beats aus‘m Kiez“ steigt am 10. August im Skatepark Westbahnhof.
Das Jugend­zen­trum Neustadt­mühle und die Def Style Rockers, Braun­schweigs älteste Hip-Hop-Gruppe, veran­stalten am Samstag, 10. August, im Skatepark Westbahnhof das 4. Braun­schweiger Hip-Hop-Open Air „Beats aus‘m Kiez“. Los geht es um 10 Uhr. Mit dabei sind Graffi­ti­künstler und Breaker aus ganz Deutsch­land, dem europäi­schen Ausland und aus noch viel weiter entfernten Ländern. Sie betei­ligen sich an den ausge­schrie­benen Wettbe­werben oder leiten kosten­lose Workshops. Höhepunkt des Festivals ist der von 18 Uhr an statt­fin­dende Breaking-Wettbe­werb. Die Veran­stal­tung geht bis Mitter­nacht.

30 Jahre Def Style Rockers

Bereits am Freitag um 19 Uhr steht anläss­lich des 30-jährigen Bestehens der Def Style Rockers eine Graffiti-Ausstel­lung in der „Mühle“ an. Im Anschluss wird das Jubiläum mit einer Warm-up-Party gebührend gefeiert. Organi­siert wird das Open Air von Simon Stapper, Sozial­päd­agoge des Jugend­zen­trums und selbst Hip-Hopper der ersten Stunde in Braun­schweig. Seinem Engage­ment ist es zu verdanken, dass es in Braun­schweig unver­än­dert eine aktive Hip-Hop-Szene gibt.„Beats aus‘m Kiez“ wird unter anderem von der Braun­schwei­gi­schen Stiftung unter­stützt. 

Viel los beim „Beats aus‘m Kiez“. Foto: JZ Mühle

„Ziel des Festivals ist es, tanzenden und tanzin­ter­es­sierten Kindern und Jugend­li­chen die Breaking-Szene vorzu­stellen und ihnen Anreize zu bieten, sich selbst kulturell, kreativ, musika­lisch und sportlich zu betätigen“, sagt Simon Stapper. Gleich­zeitig wird das Jugend­zen­trum nieder­schwellig in den Fokus der Jugend­li­chen gerückt, das für sie einen Anlauf­punkt bietet, an dem sie sich regel­mäßig treffen und austau­schen und auch Unter­stüt­zung in anderen Lebens­be­rei­chen erfahren können. Hip-Hop taugt seit Jahrzehnten dazu, junge Menschen zu erreichen.

Aushän­ge­schild für Rapmusik

Im Herbst 1982 war die Hip-Hop-Kultur erstmals für ein breites Publikum in Europa aufge­taucht und startete seinen Siegeszug als jugend­liche Subkultur. Natürlich entstand auch in Braun­schweig schnell eine Szene. Braun­schweig erwarb sich den Ruf als ein Aushän­ge­schild für Rapmusik, mit MC Rene oder Gruppen wie Phase V oder der Crossover Band Such A Surge. In jener Zeit wurden viele Grund­steine gelegt, die Braun­schweig auch heute noch eine lebendige Hip-Hop-Szene bescheren.  

Seinen Ursprung hatte Hip-Hop bereits ein Jahrzehnt früher in New Yorks Stadtteil Bronx. Als erstes belegtes Datum für diese neue Subkultur gilt der 8. Dezember 1971. Ein Friedens­treffen verfein­deter Gangs in der Bronx nach dem Mord an einem Jugend­li­chen. Fortan wurden Rap, Breaking und Graffiti der Gewalt vorge­zogen.

Auf zuvor geschwärzten Wänden findet der Wettbe­werb „On The Wall“ statt. Foto: JZ Mühle

Das Programm

Auf dem Programm von „Beats aus‘m Kiez“ steht um 13 Uhr der kosten­lose Graffiti-Workshop mit dem Hamburger Graffiti-Künstler Stok La Rock, der seit 1994 in der Szene aktiv ist. Um 15 Uhr folgt Poe One aus den USA, der weltweit aktiv ist, mit dem kosten­losen Breaking-Workshop. Um 17 Uhr beginnt der Graffiti-Wettbe­werb, um 18 Uhr der Vorent­scheid des Breaking-Wettbe­werbs. Eine Jury wird die besten Tänze­rinnen und Tänzer voraus­wählen, die anschlie­ßend in den finalen Runden gegen­ein­ander antreten. Nach der Sieger­eh­rung steht eine Party bis Mitter­nacht an. Meldungen für die Teilnahme an den Workshops und den Wettbe­werben sind vor Ort möglich.

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