Kaliberg bei Bokeloh im Fokus

Der künstliche Kaliberg Bokeloh fotografiert von Steve Luxembourg.
Der künstliche Kaliberg Bokeloh fotografiert von Steve Luxembourg.

Fotograf Steve Luxem­bourg begibt sich mit dem Stipen­dium „IDEE“ der Braun­schwei­gi­schen Stiftung auf die Reise zum fiktiven „Mont Noire“.

Bereits zum vierten Mal hat die Braun­schwei­gi­sche Stiftung ihre beiden Stipen­dien für Bildende Künstler vergeben. Der Fotograf Steve Luxem­bourg, Meister­schüler bei Prof. Michael Brynntrup (Film und Video) an der Hochschule für Bildende Künste (2018), erhielt das  Vorha­ben­sti­pen­dium „IDEE“. Das Werksti­pen­dium „ABDRUCK“ vergab die Stiftung in Koope­ra­tion mit der Städti­schen Galerie Wolfsburg an den Zeichner Christian Schiebe, Meister­schüler bei Nanne Meyer (Zeichnen und Illus­tra­tion) an der Weißensee Kunst­hoch­schule Berlin (2014). Beide können auf eine Vielzahl von Ausstel­lungs­be­tei­li­gungen zurück­bli­cken. Sie leben und arbeiten in Braun­schweig.

Steve Luxem­bourg will im Rahmen des Stipen­diums ein analoges Fotopro­jekt umsetzen. Es trägt den Titel „to MONT NOIR“. Dem 26 Jahre alten Künstler werden der Harz, die Vogesen und der künst­liche Kaliberg bei Bokeloh/Hannover als Motive dienen. Luxem­bourg, der auch Musiker ist und Deutsch­land­sti­pen­diat war, hat sich bisher vor allem mit dem Film beschäf­tigt, aber auch bereits mit analoger Schwarz-Weiß-Fotografie. Aktuell lieg sein Themen­schwer­punkt auf konzep­tu­eller Landschafts- und Natur­fo­to­grafie. Das Stipen­dium ist mit 8.000 Euro dotiert.

„Seit Ende meines Studiums widme ich mich mit neuer Inten­sität dem analogen Fotofilm, der Filment­wick­lung und der Erstel­lung von Baryt­ab­zügen. Gerade durch das zwischen­zeit­lich digitale Arbeiten fühle ich mich seit meiner Rückkehr zum Analogen dem Material, seiner Haptik und seinem Geruch, allen Werkzeugen und Arbeits­schritten umso verbun­dener und tauche mit großer Freude in die unter­schied­li­chen Prozesse ein“, erklärt er. In der geför­derten Arbeit will er „den Berg im ökono­mi­schen, ökolo­gi­schen wie symbo­li­schen und metapho­ri­schen Kontext“ darstellen.

Im Werksti­pen­dium „ABDRUCK“ will Christian Schiebe eine formale Weiter­ent­wick­lung seiner Bildsprache durch druck­gra­fi­sche Mittel erreichen. Schiebe, der drei Jahre lang als Grabungs­zeichner in Ägypten für das Schweizer Institut für Baufor­schung arbeitete, stellte unter anderem bereits zweimal Werke im Kunst­verein Braun­schweig (2013 und 2016) aus. Er war unter anderem Lehrbe­auf­tragter an der Weißensee Kunst­hoch­schule Berlin. Aktuell hat er einen Lehrauf­trag für Bildne­ri­sches Gestalten an der Fachhoch­schule Anhalt in Dessau. Seit seinem Umzug nach Braun­schweig beschäf­tigt sich der 34 Jahre alte, gebürtige Neubran­den­burger, wie er erklärt, „mehr und mehr mit der hiesigen Landschaft“.  Ziel des Stipen­diums ist die Entwick­lung neuer, experi­men­teller Grafik­ar­beiten. Das Werksti­pen­dium ermög­licht die Arbeit in der Druck­werk­statt unter profes­sio­neller Anleitung inklusive der Arbeits­ma­te­ria­lien.

Die Stipen­diaten werden zur Eröffnung der Malte-Sartorius-Ausstel­lung im Rahmen des Wochen­endes der Graphik am 9. November in der Villa von Amsberg (Friedrich-Wilhelm-Platz, 38100 Braun­schweig) ihr Vorhaben öffent­lich vorstellen. Zum Abschluss der Stipen­di­en­zeit, im Sommer 2020 werden die Ergeb­nisse der Künstler im Rahmen einer Ausstel­lung präsen­tiert. Marcus Körber von der Städti­schen Galerie Wolfsburg begleitet die Stipen­diaten im Prozess.

Für die Stipen­dien bewerben können sich profes­sio­nell arbei­tende Künst­le­rinnen und Künstler, die im Braun­schwei­gi­schen leben und arbeiten oder deren Vorhaben einen ausge­prägten regio­nalen Bezug zum Braun­schwei­gi­schen Land haben. Die Jury bilden Lars Eckert (Lehrbe­auf­tragter an der HBK), Kultur­de­zer­nentin Anja Hesse, Susanne Pfleger (Direk­torin der Städti­schen Galerie Wolfsburg), Susanne Schuberth (Fachre­fe­rentin der Braun­schwei­gi­schen Stiftung) und der Freischaf­fende Künstler Gerd Winner.

Als regionale Stiftung fördert die Braun­schwei­gi­sche Stiftung zeitge­nös­si­sche Kunst mit dem Ziel, die hiesige Kunst­szene zu stärken. Die Bildende Kunst wird durch die Indivi­du­al­för­de­rung, die Förderung kunst­ver­mit­telnder Einrich­tungen und die Würdigung arrivierter Künstler mit ausge­prägtem Bezug zum Braun­schwei­gi­schen Land in beson­derer Weise unter­stützt.

Mehr Infor­ma­tionen: www.die-braunschweigische.de/projekte/beispielhafte-projekte.html

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