Auf den Spuren der Indus­trie­kultur

Mausoleum des Ziegeleibesitzers Hans Bautler auf dem Hauptfriedhof. Foto: Schumann

Die Braun­schwei­gi­sche Landschaft veran­staltet vom 27. bis 30. April eine Trilogie aus Vortrag, Führung und Radtour.

Gleich zu drei Veran­stal­tungen lädt die AG Indus­trie­kultur der Braun­schwei­gi­schen Landschaft am 27., 28. und 30. April ein. Den Auftakt bildet ein Vortrag über den „Westbahnhof im Wandel der Zeit“ von Dr. Arndt Gutzeit. Es folgen die Führung „Wo sie ruhen – fünf Orte – fünf Geschichten“ mit Guido Haas, dem Leiter der Fried­hofs­ver­wal­tung Braun­schweig, und die Radtour „Auf den Spuren von Büssing und Spielberg“. Alle Veran­stal­tungen sind kosten­frei und benötigen eine Anmeldung unter info@braunschweigischelandschaft.de oder Telefon 0531–28019750.

„Westbahnhof im Wandel der Zeit“

Die ehemalige „Deutsche Blech­wa­ren­fa­brik“ an der Blumen­au­straße. Foto: Gutzeit

27. April, 19 Uhr, Kufa-Haus, Westbahnhof 13, 38118 Braun­schweig. Das Gelände des Braun­schweiger Westbahn­hofs war ein histo­ri­scher Ort, lange bevor es die Eisenbahn gab. Der „Jödebrunnen vor dem Hohe Thore“ wurde bereits 1345 urkund­lich erwähnt. Während der Indus­tria­li­sie­rung Braun­schweigs im 19. und 20. Jahrhun­dert war der Westbahnhof der wichtigste Güter­um­schlags­punkt der Stadt. Seit 1886 hatten sich am Westbahnhof selbst und am knapp fünf Kilometer langen Ringgleis­ab­schnitt bis zum Nordbahnhof 47 Firmen und 107 Lager­platz­be­treiber angesie­delt. Die jetzige Skater- und BMX-Halle war früher die Laderampe der Chemie­ka­li­en­hand­lung Sichler. Die heutige Veran­stal­tungs­halle „Westand“ und „KufA-Haus“ steht auf den Funda­menten eines großen Lagerei­be­triebes. Mit diesen Beispielen aus der Industrie‑, Eisenbahn- und Stadt­ge­schichte spannt Dr. Arndt Gutzeit einen fast 700jähriger Bogen vom Mittel­alter bis in die heutige Zeit.

„Wo sie ruhen – fünf Orte – fünf Geschichten“

28. April, 15 Uhr, Haupt­friedhof, Helmstedter Straße, 38126 Braun­schweig. Die 2,5 Kilometer lange Führung mit Guido Haas führt zu den Grabstätten von fünf Persön­lich­keiten. Den Schwer­punkt des Rundganges mit Guido Haas, Leiter der Fried­hofs­ver­wal­tung Braun­schweig, bilden die letzten Ruhestätten von Braun­schweiger Indus­tri­ellen. Geplant sind zunächst Besuche an den Grabstätten von Ziege­lei­be­sitzer Hans Bautler (1842 – 1911), Dr.-Ing. e.h. Julius Konegen (1857–1916), Hugo Luther (1849–1901), Heinrich Büssing (1843–1929) und Braue­rei­be­sitzer August Balhorn, (1851–1887). Während des Rundgangs wird auch die als 130-jährige Geschichte des Haupt­fried­hofs vermit­telt. Der Haupt­friedhof ist mit seiner Ruhe und Atmosphäre ein ganz beson­derer Ort der Stadt. Weitere Führungen finden 23. Juni und am 22. September statt.

„Auf den Spuren von Büssing und Spielberg“

Der erste Büssing-Omnibus fuhr von 1904 an regel­mäßig die Strecke Wendeburg-Braun­schweig. Foto: Braun­schwei­gi­sche Landschaft

30. April, 10 Uhr, Treff­punkt Bushal­te­stelle Bundesallee/Paracelsusstr., 38116 Braun­schweig Kanzler­feld. Die litera­ri­sche Radtour mit Lutz Tantow und Norbert Hybsz führt von Braun­schweig nach Wendeburg, Vechelde und zurück. Auf der 35 Kilometer langen Radtour aus dem nordwest­li­chen Braun­schweig durch die Riesel­felder und entlang des Mittel­land­ka­nals wird am Denkmal der Buslinie von 1904 in Wendeburg und am Tor der Jutespin­nerei in Vechelde an Heinrich Büssing und Julius Spiegel­berg erinnert.

Mehr zum Jödebrunnen: www.der-loewe.info/zeugnis-aus-dem-mittelalter

Mehr zu Büssing: www.der-loewe.info/buessings-weg-vom-schmied-zum-industriepionier

 

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