Wie an das Hitler-Attentat erinnern?

Buchcover „Stauffenbergs Schatten“. Foto Verlag Adlerstein

Der 20. Juli 1944 ist ein zentrales Datum der deutschen Gedenk­kultur. Er steht nicht nur für den Staats­streich und das Attentat auf Hitler, sondern für den gesamten aktiven Wider­stand gegen die Barbarei des Natio­nal­so­zia­lismus, um der Welt zu zeigen, dass es auch ein anderes Deutsch­land gibt (Richard von Weizsä­cker). Doch der Weg der Anerken­nung des Wider­stands war lang und asymme­trisch in den ehemals beiden deutschen Staaten. Erst mit Theodor Heuss Gedenk­rede zum 10. Jahrestag 1954 änderte sich die Perspek­tive. Allmäh­lich rückte auch die Person Claus Graf Schenks von Stauf­fen­berg in die Rolle einer Symbol­figur des Wider­stands.

Mit der ersten wissen­schaft­li­chen Biografie, 1967 vom Potsdamer Histo­riker Kurt Finker vorgelegt, kam Bewegung in die deutsch-deutsche Rezeption im Schatten Stauf­fen­bergs. Erbe und Tradition Stauf­fen­bergs und des 20. Juli 1944 verweisen auf Freiheit mehr als auf Demokratie. Und nicht weniger wichtig ist die brennende Frage, aus welchen sozialen und politi­schen Milieus sich die Bundes­wehr künftig rekru­tieren wird. Pistorius 20.000 Männer und Frauen sind nicht minder wichtig als die Männer und Frauen des 20. Juli. Dennoch hat Stauf­fen­berg Bedeutung für eine demokra­ti­sche Erinne­rungs­kultur.

Der Band versam­melt Vorträge eines Sympo­siums des Instituts für Braun­schwei­gi­sche Regio­nal­ge­schichte an der TU Braun­schweig (IBRG), nicht zuletzt, um zum 80. Jahrestag des Attentats das Interesse an den Biogra­fien der Betei­ligten wie auch am notwen­digen Wider­stand gegen das Unrecht des Staates wachzu­halten und die Notwen­dig­keit dazu weiter zu bedenken.

Fakten:
Stauf­fen­bergs Schatten – Der 20. Juli 1944 in der deutschen Rezeption
Gerd Biegel, Hans-Jürgen Sträter (Hrsg.)
144 Seiten
ISBN-13: 9783945462065
Verlag Adler­stein
24,50 €

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