Bald kommen die Rosinen!

Das System Rhizoma. Foto: Timo Kortmann
Das System Rhizoma. Foto: Timo Kortmann

Am 14. Oktober startet das inter­na­tio­nale Figuren-Festival WEITBLICK vom Theater Faden­schein.

In Braun­schweig – da gibt‘s die Rosinen zu sehen! Es ist nicht eins der vielen kleinen Festivals, die landauf landab natürlich auch unbedingt ihre Berech­ti­gung haben. Die aber vielleicht nicht unbedingt die „Weltstars“ der Puppen­spieler- und Figuren­thea­ter­szene auf die Bühne bringen. Die Rosinen eben. Die gibt‘s dieses Jahr wieder zwischen dem 14. und 23. Oktober in Braun­schweig.

Das WEITBLICK Festival bleibt also seinem trien­nalem Rhythmus treu. Zum fünften Mal werden Mitte Oktober Künstler aus elf Ländern anreisen und zeigen, was die kreative Szene derzeit zu bieten hat. Dabei sind Nachwuchs­pro­duk­tionen junger Figuren­thea­ter­künstler, tradi­tio­nelles Figuren­theater sowie Insze­nie­rungen im Grenz­be­reich zur Perfor­mance. Gestemmt hat diesen organi­sa­to­ri­schen und vor allem rosinen­spür­hund-feinsin­nigen Kraftakt wie stets das Team vom Theater Faden­schein. Hanne Scharn­horst gondelte quer durch Europa und pickte auf den großen Festivals die Rosinen heraus.

„Spannende inhalt­liche Themen sind für mich immer nahe der Lebens­rea­lität, auch oder gerade wenn sie erst mal surreal verschlüs­selt erscheinen“, schreibt Hanne Scharn­horst dazu im Programm­heft. „So ein Festival folgt ja ähnlichen drama­tur­gi­schen Ansätzen wie das Erarbeiten eines Theater­stücks“, erläutert Kollege Nöck Gebhardt-Seele. Kurz gesagt: Es muss alles dabei sein. Die Stücke, die am Puls der Zeit pochen, klassi­sches Puppen­spiel, Insze­nie­rungen, die sich in den Grenz­be­rei­chen zu Tanz, Perfor­mance, Video bewegen. Experi­men­tier­freu­diges Publikum muss genauso auf seine Kosten kommen wie die Liebhaber des klassi­schen Puppen­spiels. Ein Spagat, der bislang immer gelungen ist.

„Wir zeigen eben einen tollen Querschnitt. Wer das Festival besucht, weiß hernach was los ist in der Szene“, sagt Annemarie Bastian vom Team Faden­schein. „Kleine Zumutungen und Irrita­tionen sollten positiv als Horizont­er­wei­te­rung gesehen werden, gepaart mit Spaß und Unter­hal­tung ergeben sie, so hoffe ich, eine inspi­rie­rende Mischung“, so Hanne Scharn­horst im Vorwort des Programm­hefts.

Spaß und Unter­hal­tung und gute Gespräche, bei denen man nach dem Schluss­ap­plaus noch mal in die Materie eintau­chen kann, gibt es bestimmt auch im Festi­val­zen­trum, der Kneipe Parco direkt am Figuren­theater Faden­schein. Gebhardt-Seele freut sich auch über die anderen Spiel­stätten, u.a. Brunsviga, Staats­theater und LOT Theater. „Wir haben hier eine gute Kolle­gia­lität.“ Und was empfehlen wir nun? Sollen wir tatsäch­lich etwas heraus­pi­cken? Schwierig, schwierig. Bei einem poten­ti­ellen Publikum von 1 bis 99! Da halten wir uns lieber an drei Punkte, die uns Annemarie Bastian mit auf den Heimweg gegeben hat: Die legen­dären Harro Siegel Mario­netten des Museums­ar­chivs werden entpuppt! Sonntag, 16.10. 15 Uhr. „Das ist ein gemein­sames Projekt mit dem Städti­schen Museum, es wird eine Ausstel­lung geben.“ Dann: Kinder in Aktion, Kleine Werkschau mit Miriam Paul und Kita-Kindern im Theater Faden­schein, 14. 10., 15 Uhr. Sowie aAmorie, 20.10., 19 Uhr mit anschlie­ßendem Insze­nie­rungs­ge­spräch im Faden­schein.

2013 hatte das Festival 2000 Besucher, die Auslas­tung lag bei 93 Prozent.
Programm und Infor­ma­tionen rund um das Festival unter www.fadenschein.de
Gefördert von Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung, der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, der Stiftung Nieder­sachsen, dem Nieder­säch­si­schen Minis­te­rium für Wissen­schaft und Kultur und der Stadt Braun­schweig.

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