Bewer­bungs­frist für FSJ Kultur läuft

Zum Freiwilligen Sozialen Jahr gehört auch der regelmäßige Austausch mit anderen FSJlern. Foto: BKJ
Zum Freiwilligen Sozialen Jahr gehört auch der regelmäßige Austausch mit anderen FSJlern. Foto: BKJ

In Braun­schweig stehen 17 Stellen für junge Menschen im Alter zwischen 16 und 27 Jahren zur Verfügung.

Was eint das Schloss­mu­seum, den Kultur­punkt West und das Haus der Wissen­schaft? Auf den ersten Blick eher wenig, aber gemein haben sie den Bedarf an sogenannten FSJlern Kultur. Insgesamt gibt es in diesem Jahr 17 Stellen bei 14 unter­schied­li­chen kultu­rellen Insti­tu­tionen in Braun­schweig. Bundes­weit sind es rund 2000. Die Bewer­bungs­frist in Nieder­sachsen läuft bereits und endet am 15. März. Bewerben können sich junge Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren.

Einblicke in die Museums­ar­beit

Stell­ver­tre­tend für alle Insti­tu­tionen erläutert Ulrike Sbresny, Leiterin des Schloss­mu­seums, was junge Leute in einem Freiwil­ligen Sozialen Jahr (FSJ) erwartet. „Wer ein FSJ Kultur macht, hat die Chance einen Einblick in die Arbeit eines Kultur­be­triebs zu bekommen und Kultur­ar­beit aktiv mitzu­ge­stalten. Uns im Schloss­mu­seum Braun­schweig ist besonders wichtig, dass wir mit den FSJlern im Austausch stehen. Von ihren Ideen, ihrer Sicht auf die Welt und ihrem kreativen Potential profi­tiert unser Museum“, sagt sie.

Bereits seit einigen Jahren schreibt das Schloss­mu­seum FSJ-Stellen aus und hat ausschließ­lich gute Erfah­rungen mit den jungen Leuten gemacht. Aktuell ist Lara Valasik dort beschäf­tigt. „Mir macht die Arbeit hier ungeheuer viel Spaß. Ich habe nicht nur die Möglich­keit hinter die Kulissen eines Museums zu schauen, sondern kann mich auch unmit­telbar einbringen: Mal gebe ich Besuchern Tipps zu ihrem Aufent­halt im Museum, mal organi­siere ich vom Büro aus Veran­stal­tungen, ein anderes Mal lerne ich, Exponate zu verpacken oder unter­stütze die Museums­mit­ar­beiter beim Auf- und Abbau von Ausstel­lungen“, berichtet sie. Lara Valasik ist sie sehr glücklich mit ihrer Entschei­dung für ein FSJ. Sie fühlt sich ernst genommen bei ihrem ersten Schritt in die Arbeits­welt.

Einfache Suche im Internet

Die Plätze im Kultur- und Politik­be­reich werden von der Landes­ver­ei­ni­gung Kultu­relle Jugend­bil­dung (LKJ) Nieder­sachsen in Hannover gebündelt. Auf der Homepage (siehe unten) werden die FSJ-Stellen angeboten. Sie können nach verschie­denen Faktoren wie zum Beispiel dem Ort des Angebots gefiltert werden. In Nieder­sachsen stehen insgesamt 220 Stellen zur Verfügung.

Für das FSJ Kultur gibt es Angebote in Museen, Theatern, Medien­treffs, Kunst­schulen, Biblio­theken, Musik­ein­rich­tungen und sozio­kul­tu­rellen Zentren. Das FSJ Politik kann in Fraktionen oder anderen Gremien der Landes- und Kommu­nal­po­litik, sowie in Einrich­tungen der überpar­tei­li­chen politi­schen Bildung, in Jugend­ver­bänden, in Gedenk­stätten, in Gewerk­schaften und auch in politi­schen Stiftungen geleistet werden.

Juliane von Ilten, die Leiterin der Freiwil­li­gen­dienste im LKJ ist sich sicher, dass letztlich alle Stellen besetzt werden können. „Aktuell gibt es noch nicht für alle Insti­tu­tionen Bewer­be­rinnen und Bewerber, auf einige Stellen aber gibt es auch gleich mehrere. Wir weisen dann auf die entspre­chenden Alter­na­tiven hin“, erläutert sie ihre Zuver­sicht. Schließ­lich ist auch eine Vergabe noch nach dem offizi­ellen Ende der Bewer­bungs­frist möglich.

Abi-Jahrgang fehlt

In Nieder­sachsen gibt es in diesem Jahr die Beson­der­heit, dass durch die Umstel­lung des Abiturs von G8 auf G9 eine große Zahl an poten­ti­ellen FSJ-Kandi­daten fehlt. Das gilt natürlich nicht nur für die Bereiche Kultur und Politik, sondern auch für alle anderen FSJ-Stellen etwa im sozialen oder ökolo­gi­schen Bereich.

„Deswegen ist es etwas schwerer als gewöhn­lich, genügend Bewerber zu finden. Abitu­ri­enten von allgemein bildenden Schulen stellen norma­ler­weise das Gros der Kandi­daten. Da die aktuell jedoch wegfallen, haben wir uns verstärkt um Realschü­le­rinnen und ‑schüler bemüht und waren auch intensiv auf Ausbil­dungs­messen vertreten“, sagt Juliane von Ilten. Rund 150 Botschaf­te­rinnen und Botschafter, alles ehemalige FSJler, sind im Land unterwegs, um für ein freiwil­liges Soziales Jahr zu werben. Von Ilten weist ausdrück­lich darauf hin, dass der Schul­ab­schluss für ein FSJ keine Rolle spielt.

370 Euro Taschen­geld

Die Freiwil­li­gen­dienste dienen als ein Jahr der beruf­li­chen und persön­li­chen Orien­tie­rung sowie der fachli­chen Quali­fi­zie­rung. Ein FSJ dauert zwölf Monate und beginnt jeweils am 1. September. Das Jahr wird als Wartezeit für das Studium anerkannt und mit einem Taschen­geld von 370 Euro im Monat bei Weiter­zah­lung des Kinder­geldes vergütet.

Einsatz­stellen des FSJ Kultur 2020/2021 in Braun­schweig sind: Filmfest Braun­schweig, Lebens­hilfe (2 Plätze), Haus der Wissen­schaft, Kultur­punkt West, Musik­schule, Raabe-Haus, Schloss­mu­seum , Staats­theater (2 Plätze), Städti­sches Museum, Herzog Anton Ulrich-Museum, Radio Okerwelle (2 Plätze), Volks­hoch­schule, Landes­mu­seum und Natur­his­to­ri­sches Museum

Weitere Infor­ma­tionen:

www.lkjnds.de
https://freiwilligendienste-kultur-bildung.de/
https://www.bundesfreiwilligendienst.de/

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