Bundes­aka­demie für Kultu­relle Bildung geht neue Wege

Professorin Vanessa Reinwand-Weiss von der Bundesakademie. Foto: Stephan Querfurth

Die Bundes­aka­demie für Kultu­relle Bildung strebt nach einer Gemein­wohl­öko­nomie-Zerti­fi­zie­rung.

Die Bundes­aka­demie für Kultu­relle Bildung strebt bis zum Ende des Jahres eine Gemein­wohl­öko­nomie-Zerti­fi­zie­rung an. Damit wäre sie die erste Organi­sa­tion in Wolfen­büttel und die erste Kultur­ein­rich­tung im Großraum Braun­schweig, die ein solches GWÖ-Prädikat erhält.

Was das bedeutet, erläutert die Direk­torin der Akademie, Profes­sorin Dr. Vanessa Reinwand-Weiss im Gespräch mit der Braun­schweiger Zeitung. Kultur­ein­rich­tungen müssten sich auf den Weg machen, ihre Organi­sa­tion von Grund auf neu zu denken, fordert sie. „Das muss als ein Prozess verstanden werden, der nie endet, sich immer weiter­ent­wi­ckelt.“

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahl­ar­tikel ist zuerst erschienen am 19.6.2023

Trans­pa­rent, ökolo­gisch und fair

Die eigene Insti­tu­tion neu denken, weiter­denken, wie sieht das in der Praxis aus? Vanessa Reinwand-Weiss nennt Beispiele aus dem Alltag: Proto­kolle auch aus Leitungs­runden allen Mitar­bei­tenden zugäng­lich machen. „Trans­pa­renz ist einer dieser Bausteine.“ Oder die Liefe­ranten. Hier werde nach Geschäfts­part­nern vor Ort geschaut. „Dabei steht auch der ökolo­gi­sche Aspekt im Vorder­grund, bei Erstel­lung von Druckerzeug­nissen oder dem Kauf von Computern.“ Da würden dann auch Gespräche über Liefer­ketten geführt. Auch gebe es Ideen zu einer Mitfahr­börse für die vielen Veran­stal­tungs­teil­neh­menden, die aus der ganzen Republik nach Wolfen­büttel reisten. Aber nicht nur ökolo­gi­sche und ökono­mi­sche Perspek­tiven spielten in diesem Prozess eine Rolle, so die Direk­torin, auch der soziale Gesichts­punkt sei entschei­dend.

Die Bundes­aka­demie, die zwar zum Teil vom Land gefördert wird, ist ein eigen­stän­diger, 1986 gegrün­deter Verein. „Wir denken auch über eine bessere Bezahlung von Reini­gungs­kräften als die nach Tarif­ver­trag nach oder über mobiles Arbeiten von zu Hause aus“, sagt Reinwand-Weiss.

„Wichtig zu wissen ist, die Hebel sind die Unter­nehmen. Nicht nur die einzelnen Haushalte. Wandel tritt nur ein, wenn er durch die Unter­nehmen geschieht. Wir als kultu­relle Bildungs­in­sti­tu­tion haben dabei eine Vorbild­funk­tion – und einen Auftrag.“

Alter­na­tive zum gegen­wär­tigen Wirtschafts­ver­ständnis

„Nur wenn wir besser sind als Standard, erhalten wir die Punkte, die zur Zerti­fi­zie­rung führen“, so die Direk­torin der Bundes­aka­demie. Die Gemein­wohl­öko­nomie-Zerti­fi­zie­rung baut als Alter­na­tive zum gegen­wär­tigen Wirtschafts­ver­ständnis auf den Werten Menschen­würde, ökolo­gi­sche Verant­wor­tung, Solida­rität, soziale Gerech­tig­keit, Trans­pa­renz und demokra­ti­sche Mitbe­stim­mung auf.

Die Bundes­aka­demie für Kultu­relle Bildung in Wolfen­büttel richtet ihre Angebote in kultu­rellen Bereichen, wie Kunst, Musik und Literatur, bundes­weit an Kultur­schaf­fende und Kultur­ver­mit­telnde. Ihre Arbeit ist einem an Kunst und Kultur inter­es­sierten Publikum in Wolfen­büttel durch Vorträge, Lesungen, Diskus­si­ons­ver­an­stal­tungen oder Workshops in ihrem Tagungs­haus, der Schüne­mann­schen Mühle oder ihren Werkstatt­räumen im Schloss bekannt.

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