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Clowns bringen ein Lachen ins Krankenzimmer

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Diagnose Krebs: Die Kinderoase am Städtischen Klinikum Braunschweig ist neuer Anlaufpunkt für die ganze Familie.

Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Braunschweiger Elternverein „Weggefährten“ Kinder, die an einem Tumor erkrankt sind, und deren Eltern. Jetzt hat der Verein großzügige und lichtdurchflutete Räume in unmittelbarer Nähe des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin bezogen: die Kinderoase am Fichtengrund 4. Bisher nutzte der Verein Weggefährten Räume in der Holwedestraße, am alten Standort der Kinderklinik.

Zaubertherapeutin Praline entführt die Kinder mit kleinen Kunststücken in eine andere Welt. Foto: Weggefährten

Ein Schock für die ganze Familie

Die Diagnose Krebs verändert das Leben einer Familie von einem Tag auf den anderen. Für die Kinder und oft auch für einen Elternteil bedeutet die Krankheit eine Trennung von zu Hause, Kontakte zu Freunden und Mitschülern sind auf einmal nicht mehr da. „Die Diagnose ist ein Schock für die ganze Familie“, weiß Projektkoordinatorin Andrea Naumann. „Da ist es gut, wenn Menschen da sind, die ähnliches erlebt haben.“

Mitglieder des Vereins Weggefährten stehen Betroffenen in dieser schwierigen Situation mit ganz unterschiedlichen Angeboten zur Seite. So nimmt ein Besuchsteam, das aus betroffenen Eltern besteht, Kontakt zu den Familien auf und hat ein offenes Ohr für deren Sorgen und Nöte.

Unkompliziert unterstützen

Bei Bedarf gibt es finanzielle Unterstützung. Die Mitglieder erfüllen Herzenswünsche der Patienten, organisieren Ausflüge und Feste, finanzieren einen Musiktherapeuten, ermöglichen Malworkshops, Reittherapie, Kurzaufenthalte an der Nordsee und vieles mehr. Auch die Aromapflege mit hochwertigen Ölen bietet der Verein als ergänzende Behandlungsmaßnahme. „Unser Ziel ist es, Familien in jeder Hinsicht zu unterstützen und unkompliziert zu helfen“, sagt Marie Lampe, die sich seit vielen Jahren im Vorstand engagiert.

Die beiden Clowns Pepe und Feodora bringen Abwechslung in den Klinikalltag. Foto: Weggefährten

Ein Angebot, das derzeit von der Kroschke Kinderstiftung finanziert wird, ist der Besuch der Klinikclowns Vitamine, Feodora und Pepe. „Sie bringen ein Lachen auf Station, können improvisieren und sind sehr einfühlsam“, sagt Marie Lampe. „So können die Kinder zumindest zeitweise ihre Krankheit vergessen.“ Einmal im Monat wird Clown Vitamine darüber hinaus zur Zaubertherapeutin „Praline“, sie zaubert, singt, spielt Ukulele und Xylophon und entführt damit alle Kinder auf der Station in eine andere Welt – und natürlich auch die Pflegekräfte. „Der Besuch der Clowns ist positiv für das Wohlbefinden der kleinen Patienten“, sagt Andrea Naumann. Und das soll ja gut für die Genesung sein.

Neue Räume Am Fichtengrund

Noch sind nicht alle Räume in dem Gebäude am Fichtengrund saniert und eingerichtet. Auf einer Fläche von rund 250 Quadratmetern will der Verein Weggefährten Elterntreffs, Aktionen für Jugendliche, Nachsorge-Beratung und Treffen von Trauergruppen anbieten. In einer neuen Küche sollen sich Familien selbst versorgen können. Darüber hinaus gibt es ein Büro und ein Appartement für Eltern, deren Kinder in der Klinik behandelt werden. „Das spart lange Anfahrtswege und kostbare Zeit in einer bereits angespannten und belastenden Lebensphase“, erläutert Dr. Thomas Lampe, Vorsitzender der Weggefährten.

Das Klinikum wird Eigentümer des Gebäudes bleiben und es dem Verein „Weggefährten“ für eine symbolische Miete von einem Euro monatlich mindestens 30 Jahre zur Verfügung stellen. Es trägt auch die Nebenkosten. Somit ist die Kinderoase ein Gemeinschaftsprojekt von Klinikum und Weggefährten.

Am Fichtengrund, in unmittelbarer Nähe des Klinikums, haben die Mitglieder des Vereins „Weggefährten“ neue Räume bezogen. Foto: Weggefährten

Spenden sind erforderlich

Weil weder das Land Niedersachsen noch andere Kostenträger die Umbauarbeiten finanzieren, sammelt das Klinikum Braunschweig weiterhin Spenden für das Projekt. Der Verein „Weggefährten“ finanziert die künftige Innenausstattung des Gebäudes selbst und hat dafür eine eigene Spendenaktion initiiert. So wollen die Initiatoren betroffenen Patienten und deren Familien in einer äußerst belastenden Situation noch besser zur Seite stehen.

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