Lustiges und Nachdenk­li­ches von den „Endlichs“

Im Zentrum der zwei Wochen steht das neue Stück der Theatergruppe „Endlich“ der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. Es heißt „Darf man lachen???“. Wir haben die Generalprobe besucht und ein Video darüber produziert.
Im Zentrum der zwei Wochen steht das neue Stück der Theatergruppe „Endlich“ der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. Es heißt „Darf man lachen???“. Wir haben die Generalprobe besucht und ein Video darüber produziert.

Beim Festival „Wechsel­blick“ im LOT-Theater präsen­tiert die Theater­gruppe der Evange­li­schen Stiftung Neuerke­rode ihr neues Stück „Darf man lachen???“.

Als inklusive Spiel- und Themen­reihe veran­staltet das LOT-Theater in Braun­schweig vom 29. August bis zum 13. September das inklusive Theater­fes­tival „Wechsel­blick“. Im Zentrum der zwei Wochen steht das neue Stück der Theater­gruppe „Endlich“ der Evange­li­schen Stiftung Neuerke­rode. Es heißt „Darf man lachen???“. Wir haben die General­probe besucht und ein Video darüber produ­ziert.

„Darf man lachen???“: Nach der letzten Produk­tion des Theater „Endlich“ wurde geäußert, wie befreiend es empfunden wurde, dass man in dem Stück lachen durfte, obwohl doch Menschen mit Beein­träch­ti­gungen auf der Bühne standen. Diese Rückmel­dungen wurden in der Gruppe thema­ti­siert und hinter­fragt: Warum ist ausge­rechnet beim Thema Komik, wo sich Menschen besten­falls vieler Hemmungen entle­digen, eine große Unsicher­heit vorhanden? Und so begann die Gruppe zu forschen: Was ist komisch? Wie funktio­niert lachen? Gibt es gutes und schlechtes Lachen? Darf ein behin­derter Mensch komisch sein? Wie war das mit den Jahrmärkten und Freak­shows, mit dem Wegsperren oder Zurschau­stellen? Gelten für künst­le­ri­sche Darbie­tungen unter­schied­liche Regeln? Warum sind Art Brut und inklu­sives Theater akzep­tiert, aber die Komik nicht? Das Resultat ist eine Mischung aus Lecture, Schau­spiel und Comedy, mit inter­ak­tiven und Multi­me­dialen Anteilen und vielen großen Gefühlen. Es spielen: Jelena Bernhofen, Holger Denecke, Danny Gmerek, Thomas Hoops, Christian Kreutner, Helge Schuberth und Jenny Wachowsky. Die Produk­tion wurde von der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, der Stiftung Braun­schweiger Land, der Gahnz-Stiftung, der Erich Mundstock Stiftung und der Stadt Braun­schweig gefördert.

„Wandelndes Ich“: Die Bits sind eine inklusive Theater­gruppe mit Menschen zwischen 6 und 23 Jahren. Sie haben sich in ihrem Stück „Wandelndes Ich“ mit realen und digitalen Welten ausein­an­der­ge­setzt. Sie haben sich verkleidet, sind in Rollen geschlüpft und laden alle ein, sich auf eine Reise durch ihre Welten zu begeben. Kommu­ni­zieren wir in einer Welt, in der wir uns anfassen können oder kommu­ni­zieren wir digital? Vielleicht ja auch ganz anders als du denkst. Es spielen Greta Elisa Bilges, Luna-Violetta Bussenius, Julian Gödecke, Johannes Huchtk­emper, Sascha Lepjohins, Lilia Marzougui, Paula Amrei Mietzner, Ella Ross, Celina Röhrig, Alva Ternow und Daniela Witt.

„Alles muss raus!“: Seit einigen Jahren schreibt Kyra Mevert zusammen mit den Mitglie­dern der Theater­gruppe „Endlich“ Geschichten, Gedichte und schöne Sätze. Darüber stehen immer Themen, die die „Endlichs“ direkt inter­es­sieren, die sie erlebt haben oder über die sie sich Gedanken machen. Dabei entstehen berüh­rende kleine seman­ti­sche Kunst­werke, die manchmal aus dem Kopf, manchmal direkt aus dem Bauch oder dem Herzen ohne Umwege in den Mund und dann auf das Papier kommen. Es ist mal wieder Zeit, das Beste aus dieser Arbeit vorzu­tragen: „Alles muss raus!“ ist ein kleines „Best Of“ der Endlich-Literatur. Es lesen Kyra Mevert und Holger Denecke.

„Elf Freunde auf Abenteu­er­reise“: Auch die NaGrus sind eine Theater­gruppe aus Neuerke­rode. Ihr Stück „Elf Freunde auf Abenteu­er­reise“ ist sehr frei den „Bremer Stadt­mu­si­kanten nachemp­funden. Was haben ein Löwe, ein Kranich, ein Pferd und ein Wildschwein gemeinsam? Richtig: es will sie zwar niemand haben, aber es verbindet sie eine Freund­schaft und viele spannende Erleb­nisse. Die NaGrus aus Neuerke­rode haben zusammen gespielt, geprobt und Ideen gesammelt. Alle haben sich ihre Charak­tere selber ausge­sucht samt der dazuge­hö­rigen Berufe: Der Elefant ist ein Cowboy, der Tiger eine Kinder­gärt­nerin, der Stier betreibt einen Pizza­b­ring­dienst und der Wolf ist natürlich ein Arzt. Da sie alle zu alt, zu faul oder zu ungeschickt sind, will man sie eigent­lich nicht haben. Deshalb tun sie sich zusammen, um sich gemeinsam einen Ort zum Leben zu suchen. Mit Hilfe von Stand­bil­dern wird allen Betei­ligten unabhängig von ihrer Beweg­lich­keit ermög­licht, die Szenerie mitzu­ge­stalten. Es spielen: Tamara Kisilowa, Bernhard Rehkopf, Jonas Ruschmann, Susanna Grighun, Uwe Dammmeyer, Nils Michalski, Kai-Uwe Becker, Horst Thiele, Hans-Joachim Baumgart, Jasmin Prüsse und Maik Utesch.

„INNEN“: Im Foyer des LOT-Theaters sind Gemälde von Christoph Stark ausge­stellt. Christoph Stark war Gründungs­mit­glied des Theater Endlich und einer der heraus­ra­genden Maler in der Villa Luise. Er verstarb 2018 nach langer schwerer Krankheit. Die Ausstel­lung „INNEN“ ist ihm gewidmet, die Bilder entspre­chend des Oberthemas von „Wechsel­blick“ ausge­wählt.

Termine:

30.08. (20 Uhr): Theater Endlich „ Darf man lachen???“
31.08. (17 Uhr): NaGrus „Elf Freunde auf Abenteu­er­reise“ (Eintritt frei!)
3. September (19 Uhr): Kyra Mevert und Theater Endlich „Alles muss raus!“ (Eintritt frei!)
6. und 7.9. (20 Uhr): Theater Endlich „Darf man lachen ???“
10.9. (19 Uhr): Bits „Wandelndes Ich“
11.9. (10 Uhr): Theater Endlich „ Darf man lachen???“
12. und 13.9. (20 Uhr): Theater Endlich „ Darf man lachen???“

Kontakt:

LOT-Theater e.V.
Kaffee­t­wete 4a
38100 Braun­schweig
0531–17303
E‑Mail: lot@lot-theater.de

Tickets:

Büro: Montag bis Freitag von 10–17 Uhr
Homepage: www.lot-theater.de
Abend­kasse: 1 Stunde vor Veran­stal­tungs­be­ginn

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