CoLiving-Campus: Braun­schweig plant Wissen­schafts­quar­tier

Der Campus Nord: Einst waren hier Militär und Polizei stationiert. Seit 2002 nutzt die TU das Gelände. Foto: Stefan Lohmann / regios24

Stadt und TU legen los. Das Projekt wird jetzt auf den Weg gebracht. Eine Bürger­be­tei­li­gung ist 2023 angedacht. 2024 soll der Rahmen­plan stehen.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 02.11.2022 (Bezahl-Artikel)

Ein Konzept für das Wissen­schafts­quar­tier „CoLiving-Campus“ in der Braun­schweiger Nordstadt liegt bereits vor. Jetzt stehen erste konkrete Schritte an, um das Vorhaben umzusetzen: Noch in diesem Jahr soll ein „Letter of Intent“ zwischen Stadt, Land und Techni­scher Univer­sität unter­zeichnet werden – eine Absichts­er­klä­rung, dass die Partner bereit sind, ihre Grund­stücke in das Projekt einzu­bringen. Für 2023 ist eine Bürger­be­tei­li­gung geplant. Bis 2024 will die Stadt einen Rahmen­plan erarbeiten.

Der Kultur­aus­schuss des Rates hat diesen Schritten bereits einstimmig zugestimmt. Der Stadt­be­zirksrat Nordstadt-Schun­teraue disku­tiert an diesem Donnerstag darüber, der Planungs­aus­schuss und der Finanz­aus­schuss folgen noch, und am 22. November soll der Rat grünes Licht geben.

CoLiving Campus: gemein­schaft­li­ches Leben, Lernen, Forschen und Arbeiten

Entstehen soll der „CoLiving-Campus“ auf dem TU-Campus Nord am Bienroder Weg und dem benach­barten städti­schen Sport­ge­lände östlich der Beetho­ven­straße. Angedacht ist unter anderem dies: Abriss der Panzer­hallen, Umzug von Lager- und Werkstatt­flä­chen, Verla­ge­rung der Sport­platz­nut­zung, Nachver­dich­tung, Umbau und Aufsto­ckung bestehender Gebäude.

„Am CoLiving Campus werden gemein­schaft­li­ches Leben, Lernen, Forschen und Arbeiten in unmit­tel­barer Nähe und rund um die Uhr statt­finden“, heißt es im Konzept von Stadt und TU. Gesucht werden Antworten auf Fragen wie diese: Was passiert mit Forschungs­pro­jekten, wenn Experi­mente und temporäre Projekte direkt im Quartier als Realla­bore umgesetzt und disku­tiert werden? Erlangen techni­sche Innova­tionen höhere Akzeptanz, wenn die Erstel­lung von Proto­typen trans­pa­rent und sichtbar ist? Wie würden Studie­rende und Bürger wohnen, wenn sie gemeinsam ihr Wohnum­feld gestalten? Was passiert, wenn Wissen­schaftler und Studie­rende gemeinsam in einem Quartier lernen, arbeiten und leben?

Es soll laut dem Konzept um innova­tive Formen des Wohnens und Arbeitens gehen: offen, flexibel, gemein­wohl­ori­en­tiert, selbst­or­ga­ni­siert, für unter­schied­liche Lebens­stile und Bedürf­nisse. Der „CoLiving-Campus“ sei ein Experi­men­tier­feld für Projekte und Gebäude, die unter normalen Bedin­gungen nicht umsetzbar wären, heißt es.

Bürger­be­tei­li­gung zum „CoLiving Campus“ soll 2023 statt­finden

Im nächsten Jahr soll es eine mehrstu­fige Bürger­be­tei­li­gung geben: Zum Auftakt ist eine „Conferenz“ angedacht – eine Art Einfüh­rung in das Thema mit Ideen­samm­lung. Bei einem folgenden einwö­chigen „CoWork­shop“ sollen rund 40 Teilnehmer aus Stadt­ge­sell­schaft und Uni Empfeh­lungen erarbeiten. Diese wiederum sind als Basis für einen „CoWett­be­werb“ gedacht, bei dem Städtebau-Büros sowie Studie­rende in einem mehrtä­gigen Werkstatt­ver­fahren an dem Konzept arbeiten. Eine Jury soll dann einen Wettbe­werbs­ent­wurf auswählen, der Grundlage für den Rahmen­plan wird. Dieser wird dem Rat zur Beschluss­fas­sung vorgelegt.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 02.11.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article236807243/CoLiving-Campus-Braunschweig-plant-Wissenschaftsquartier.html (Bezahl-Artikel)

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