Der Kultur­schlüssel Braun­schweig öffnet Türen

Das Projekt wurde an der Floßstation Braunschweig vorgestellt. Foto: Kulturschlüssel

Inklu­sives Projekt des Behin­der­ten­bei­rats ermög­licht körper­lich, geistig, finan­ziell oder sozial beein­träch­tigten Personen gesell­schaft­liche Teilhabe

Es ist aus unter­schied­lichsten Gründen nicht allen in Braun­schweig lebenden Menschen möglich, eine Vorstel­lung im Staats­theater, ein Fußball­spiel von Eintracht oder ein Museum zu besuchen. Das kann an körper­li­chen, geistigen, finan­zi­ellen oder sozialen Beein­träch­ti­gungen liegen. Einen Ausweg aus dem Dilemma gibt es aber: Der „Kultur­schlüssel Braun­schweig“ öffnet Türen. Das Projekt des Behin­der­ten­bei­rats Braun­schweig bringt Kultur­in­ter­es­sierte mit Kultur­ver­an­stal­tern zusammen und soll weiter ausgebaut werden. Seit Jahres­be­ginn gibt es mit Felix Laus einen haupt­amt­li­chen Projekt­leiter. Gefördert wird der „Kultur­schlüssel“ unter anderem von der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz.

Kultur­spender gesucht

„Die Idee ist einfach. Unsere Kultur­spender stellen für den betref­fenden Perso­nen­kreis und gegebe­nen­falls deren Begleiter Freikarten für eine bestimmte Veran­stal­tung zur Verfügung, und wir kümmern uns darum, dass die Karten auch an die richtigen Personen gehen. Um Karten erhalten zu können, muss man sich bei uns anmelden“, erläutert Felix Laus das Prinzip. Der „Kultur­schlüssel“ versteht das Braun­schweiger Kunst‑, Kultur- und Sport­an­gebot als Verbin­dung zu einer kommu­ni­ka­tiven und offenen Stadt, zu einer Gesell­schaft ohne Vorur­teile, ohne Barrieren und für ein Mitein­ander mit Respekt.

Andreas Rehbein (links) und Felix Laus an einem Stand des Behin­der­ten­bei­rats Braun­schweig. Foto: Kultur­schlüssel

Voraus­set­zung dafür sind zunächst Koope­ra­tionen mit Veran­stal­tern, die ein bestimmtes Kontin­gent an Eintritts­karten als Spende zur Verfügung stellen. Das Staats­theater, Eintracht, die Floßsta­tion, das Theater Faden­schein und das Winter­theater sind beispiels­weise schon Partner. In Kürze werden auch das Herzog Anton Ulrich-Museum, das Braun­schwei­gi­sche Landes­mu­seum und das Natur­his­to­ri­sche Museum dazustoßen. „Wir sind jeder Insti­tu­tion dankbar, die uns unter­stützt. Je größer das Portfolio ist, umso größer wird auch der Kreis an Personen, die sich angespro­chen fühlen“, sagt Projekt­leiter Laus.

Programm immer aktuell

Wichtig ist weiterhin, den Bekannt­heits­grad des Projekts zu steigern, um den Perso­nen­kreis auch tatsäch­lich zu erreichen, der letztlich profi­tieren soll. Denn um Karten für eine vom „Kultur­schlüssel“ angebo­tene Veran­stal­tung erhalten zu können, ist eine Anfrage, die online oder vor Ort gestellt werden kann, erfor­der­lich. Ein Indikator für finan­ziell Beein­träch­tigte ist beispiels­weise der Besitz des Braun­schweig-Passes. Das Angebot wird auf der Inter­net­seite des Projekts regel­mäßig aktua­li­siert, um temporäre Ereig­nisse berück­sich­tigen zu können. Zuletzt war zum Beispiel der Besuch von Veran­stal­tungen des Festival Theater­formen möglich und bald werden es Vorfüh­rungen im Rahmen des Filmfests Braun­schweig sein.

Gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt

Der „Kultur­schlüssel“ richtet sich auch an alle Personen, denen ein eigen­stän­diger Besuch von Veran­stal­tungen nicht möglich ist. Teil des Konzepts ist es, in diesen Fällen auch eine vom Behin­der­ten­beirat geschulte, ehren­amt­liche Beglei­tung zu reali­sieren. So werden nicht nur der gesell­schaft­liche Zusam­men­halt gefördert und schöne Erleb­nisse ermög­licht, sondern auch die dabei besuchten Kultur­orte profi­tieren, weil ihre Bekannt­heit gestei­gert und ihr soziales Engage­ment verdeut­licht wird.

Ziel ist es, den „Kultur­schlüssel Braun­schweig“ zunächst in der Stadt zu etablieren. „Perspek­ti­visch ist auch das Ausweiten auf die Region Braun­schweig angestrebt“, wagt Felix Laus auch einen Blick in die Zukunft. Vorbild ist das Hamburger Projekt des Vereins Leben mit Behin­de­rung. In der Hanse­stadt ist der „Kultur­schlüssel Hamburg“ seit 15 Jahren eine konstante Größe für Inklusion und Teilhabe.

 

Kontakt:
Kultur­schlüssel Braun­schweig
Felix Laus (Projekt­leiter)
Sack 24
38100 Braun­schweig

Tel.: 0531–37959971
Mobil: 0155–66510837

E‑Mail: info@kulturschluessel-bs.de
Inter­net­seite: www.kulturschluessel-bs.de
Öffnungs­zeiten Mo., Mi., Fr., 11 bis 14 Uhr (barrie­re­freier Zugang)

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