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Die mutige „Ausweitung in das Ringgebiet“

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Spielzeit 2022/23: Staatstheater wagt als erstes Theater überhaupt eine spartenübergreifende Neuinterpretation von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“.

Freunde des Staatstheaters Braunschweig können sich in der Spielzeit 2022/23 unter anderem auf 28 Neuproduktionen mit zehn Uraufführungen freuen. Insgesamt lädt das Staatstheater zu mehr als 500 Vorstellungen im Großen und Kleinen Haus sowie im Lokpark und an anderen Orten in der Stadt ein. Generalintendantin Dagmar Schlingmann stellte mit ihrem Team das umfangreiche Programm vor, das in Anlehnung an das westliche und östliche Ringgebet unter der Überschrift „Ausweitung des Ringgebiets“ steht. „Die Menschen sehnen sich nach kollektiven Erlebnissen, nach Gemeinsamkeiten“, blickt Dagmar Schlingmann erwartungsfroh in die neue Spielzeit, die im September beginnt. Das gesamte Ensemble wolle das Publikum rühren, aber auch gesellschaftskritisch wirken.

Die neue Spielzeit wird traditionell mit dem Theaterfest eingeläutet. Es wird am 18. September stattfinden und erstmals gemeinsam mit den benachbarten Institutionen rund um Museumspark und Magnitorwall, dem Herzog Anton Ulrich-Museum, dem Fotomuseum, der Städtischen Musikschule und dem Städtischen Museum, veranstaltet. Die Eröffnungspremieren sind bereits am 10. September mit dem Schauspiel „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen im Großen Haus sowie am 11. September mit der Musiktheater-Uraufführung des Jungen! Staatstheaters „To Fall Savely“ im Lokpark.

Kooperation mit dem HAUM

Im Zentrum der neuen Spielzeit stehen mit der Neuinterpretation von Richard Wagners „Ring der Nibelungen“ und der Zusammenarbeit mit dem Herzog Anton Ulrich-Museums (HAUM) zur Sonderausstellung „Max wird Beckmann. Es begann in Braunschweig“ (28. Oktober – 12. Februar 2023) zwei große Schwerpunkte. Deutlich wird das beim Programm des Staatsorchesters. Generalmusikdirektor Srba Dinić setzt klare Akzente zu den beiden dominierenden Zyklen. lm Rahmen der „Ausweitung des Ringgebiets“ erklingen ergänzende Werke aus dem Schaffen Richard Wagners, so „Eine Faust-Ouvertüre“, „Siegfried-Idyll“ und Ausschnitte aus „Die Walküre“ genauso wie korrespondierende Werke wie Liszts „Faust-Sinfonie“ und Mendelssohn Bartholdys Klavierkonzert Nr. 1′. zum Schwerpunkt „Max Beckmann“ stehen unter anderem die Uraufführung von Steffen Schleiermachers „The Beginning – fünf Beckmann-Bilder“ und Wolfgang Rihms „Der Maler träumt“ auf dem Programm.

Mit der spartenübergreifende Neuinterpretation von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ traut sich das Staatstheater auf Neuland. An einem Projekt wie diesem versuchte sich bislang noch kein anderes Theater. Das Haus schlägt einen Weg ein, der auf den Qualitäten eines Mehrspartenhauses liegt. Dabei wird die Idee eines Universalgenies wie bei Wagner durch die Exzellenz von Kollektiven aus verschiedenen Sparten ergänzt. Auftakt ist der Vorabend des Bühnenfestspiels „Das Rheingold“ am 8. Oktober. Zum Finale im Juni 2023 lädt das Staatstheater zu einem zwölftägigen Ring-Festival ein. In Braunschweig hat Wagners Werk übrigens eine lange Geschichte. Bereits 1878/1879, zwei Jahre nach der Uraufführung in Bayreuth, wurde „Der Ring des Nibelungen“ im Theater am Steinweg erstmals aufgeführt – als vierte Bühne der Welt mit einer zyklischen Wiedergabe nach München, Leipzig und Wien.

„Götterdämmerung“ mit allen

Während das Musiktheater eine Neuinszenierung von Wagners „Das Rheingold“ erarbeitet, präsentiert das das Schauspiel eine Uraufführung der Autorin Caren Jeß, die sich mit dem „Walküre“-Stoff auseinandersetzt. Auch der „Dritte Tag des Buhnenfestspiels“ wird eine Transformation, nämlich in der Uraufführung von Steffen Schleiermachers „Siegfried – Eine Bewegung“, choreografiert von Gregor Zöllig in Zusammenarbeit mit den Tänzerinnen und Tänzern des Ensembles. Bei der finalen „Götterdämmerung“ kommen schließlich alle Sparten des Hauses zusammen.

Während der Beckmann-Ausstellung veranstaltet das Staatstheater eine Reihe mit Musiktheater, Konzerten, Soundinstallationen und szenischen Lesungen, die im Staatstheater, im Museum, im ehemaligen Wohnhaus der Familie Beckmann, in dem sich heute Räume der Schauspieldramaturgie des Staatstheaters befinden, und im Museumspark stattfinden wird.

„Robin Hood“ zu Weihnachten

Daneben gibt es viele weitere spannende Projekte, unter anderem die selten gespielte Oper „Dante“ von Benjamin Godard oder die charmante Operette „Cloclo“ von Franz Lehár. Das Schauspiel stellt sich die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen und widmet sich neben klassischen Stoffen wie „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen und Theodor Storms „Schimmelreiter“ auch vielen neuen Texten und Projekten wie dem Rechercheprojekt „Vergessen, dass…“, in dem es um Demenz geht.

Das Familienstück des Jungen! Staatstheaters zur Weihnachtszeit wird „Robin Hood“ sein. Und erstmals gibt es eine Kooperation mit dem Theater Fadenschein für „Der Bär, der nicht da war“. Das Tanztheater bietet unter anderem wieder das Mitmach-Projekt „tanzwärts“ an.

Mehr unter: www.staatstheater-braunschweig.de

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