Startseite Highlight Digitale Bühne entschädigt in ...

Digitale Bühne entschädigt in Zeiten des Lockdowns

Generalmusikdirektor Srba Dinić mit dem Staatsorchester während einer Probe. Foto: Staatstheater
von

Das Online-Programm des Staatstheaters Braunschweig kommt beim Publikum an: Am 28. Mai steht die Premiere des JUNGEN! Staatstheaters mit „Isola“ an.

Die Bilanz für die frei zugängliche „Digitale Bühne“ des Staatstheaters Braunschweig hat die Erwartungen der Verantwortlichen bislang übertroffen. „Allein die Opernaufzeichnung von Rusalka wurde fast 6.000-mal aufgerufen, das Sinfoniekonzert 2.800-mal. Begeisterte Kritiken zum Rusalka-Stream sind bundesweit in Fachorganen wie Opernwelt, Opernglas, Orpheus oder Deutsche Bühne erschienen“, nennt Pressesprecher Johannes Ehmann, Pressesprecher des Theaters erfreuliche Zahlen.

Das am 5. März mit der Premiere von Antonín Dvořáks „Rusalka“ unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Srba Dinić und in der Regie von Dirk Schmeding gestartete Konzept erreicht sein Publikum. Seit dem 16. Dezember ist das Theater wegen der Corona-Pandemie für Zuschauer geschlossen. Die Digitale Bühne entschädigt aber wenigstens ein bisschen in Zeiten des Lockdowns.

Sinfoniekonzert abrufbar

Das Sinfoniekonzert des Staatsorchesters mit Stücken von Alexander Zemlinsky, Richard Strauss und Louis Spohr ist im Gegensatz zu „Rusalka“ unter www.staatstheater-braunschweig.de noch abrufbar. Alle Angebote der Digitalen Bühne stehen kostenlos zur Verfügung. Es ist jedoch möglich, für die Premieren einen frei wählbaren Ticketpreis zu spenden, um das Konzept zu unterstützen.

Am 28. Mai steht die Premiere des JUNGEN! Staatstheaters mit „Isola“ an. Das Stück wurde mit Jugendlichen des Braunschweiger Kinder- und Jugendchors Belcanto e.V. entwickelt. Während des Lockdowns hatten sich zwölf Jugendliche digital getroffen, Texte geschrieben und eine Playlist dieser Zeit erstellt. Daraus ist eine Revue entstanden, die als Videokonferenz ihre Premiere feiert.

Umfangreiches Online-Programm

Da noch offen ist, wann die Theater wieder Publikum live empfangen dürfen, bietet das Staatstheater weiter ein umfangreiches Programm auf der „digitalen Bühne“, um den Kontakt zum Publikum nicht zu verlieren. Eigentlich wollte sich das Staatstheater am niedersächsischen Modellprojekt als Alternative zum Lockdown mithilfe von Schnelltests und digitaler Kontaktnachverfolgung beteiligen, aber der Starttermin wurde bis auf weiteres verschoben. Stattdessen gibt es ein umfangreiches Programm auf der „Digitalen Bühne“.

In der digitale Talkrunde „Auf ein Glas mit…“ werden immer donnerstags um 18 Uhr Künstler oder Mitarbeiter des Staatstheaters vorgestellt. Am 20. Mai sind Tänzer Brendon Feeney und Sänger Rainer Mesecke zu Gast. Die Reihe ist zunächst bis zum 8. Juli terminiert. Beim nächsten digitalen Liederabend (29. Mai) beschäftigen sich Jisang Ryu (Bass) und Alexis Agrafiotis (Klavier) mit Jacques Iberts Don Quichotte. Darüber hinaus hat das Tanztheater Braunschweig die digitale Fotogalerie „Space for Art“ aufgelegt.

„Publikum des Jahres“

Dass das Publikum dem Staatstheater trotz des Lockdowns die Treue hält und internetaffin ist, bewies auch der Sonderpreis beim Online-Wettbewerb „Publikum des Jahres“ durch das in Deutschland auflagenstärkste Konzert- und Opernmagazin „concerti“. An dem Online-Voting hatten sich 20.000 Klassik-Fans beteiligt. „Für uns im Staatstheater ist das Braunschweiger Publikum schon lange preisverdächtig. Das hat sich aber besonders im letzten, so merkwürdigen Pandemie-Jahr gezeigt, wo wir trotz Schließungen mehr denn je auf die Treue und auf die aktive Unterstützung unserer Gäste zählen konnten. Dass aus dieser schwer messbaren Behauptung jetzt ein offizieller Preis geworden ist, freut uns wahnsinnig“, freute sich Dagmar Schlingmann, Generalintendantin Staatstheater Braunschweig.

Nicht zuletzt aufgrund des Erfolgs der digitalen Bühne hat sich das Staatstheater mit weiteren 14 Theatern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum theaternetzwerk.digital zusammengeschlossen. Ziel des Netzwerkes ist es, Wissen und Erfahrungen im Bereich Digitaltheater und Theaterdigitalisierung auszutauschen. Die Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität und das Staatstheater Augsburg sind die Initiatoren des neuen Netzwerkes. Das hiesige Staatstheater kann dank der „Digitalen Bühne“ eine ganze Reihe an Erkenntnissen beisteuern. „Das Netzwerk sieht den digitalen Kulturwandel und die damit verbundenen Transformationsprozesse als Bereicherung an“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Das Staatstheater gehört zu den Destinatären der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Weitere Infos erhalten Sie auf der Seite des Staatstheaters.

Bilboard 2 (994x118 px)