Handlungs­emp­feh­lungen fürs Startup-Ökosystem

Hadi Ghorashi forschte zu Startup-Acceleratoren. Foto: privat

Hadi Ghorashi legt Abschluss­be­richt seiner Forschungs­ar­beit zu Unter­stüt­zungs­pro­grammen für junge Unter­nehmen vor.

Hadi Ghorashi, Stipen­diat der Richard Borek Stiftung, hat mit seiner dreijäh­rigen Forschungs­ar­beit zu Startup-Accele­ra­toren einen unmit­tel­baren Mehrwert für Startups geschaffen. Der Braun­schweiger, selbst Jungun­ter­nehmer und Teilnehmer des ersten borek.digital Accele­ra­tors der Richard Borek Unter­neh­mens­gruppe im Jahr 2017, hat Grund­lagen entwi­ckelt, anhand derer Startups den für sie am besten geeig­neten Accele­rator identi­fi­zieren können. Junge Unter­nehmen erhalten die Möglich­keit, über einen Frage­bogen die Vorteile verschie­dener Programme abzuwägen und den für sie optimalen Accele­rator zu finden. Startup-Accele­ra­toren unter­stützen junge Unter­nehmen in ihrer Entwick­lung und wollen sie auf die Erfolgs­spur setzen.

Der jetzt von Hadi Ghorashi vorge­legte Abschluss­be­richt ist eine von wenigen wissen­schaft­li­chen Unter­su­chungen, die es bisher im europäi­schen Raum zu Startup-Accele­ra­toren gibt. Daraus entstanden ist die Veröf­fent­li­chung ‚Incubator or Accele­rator: Strategic Decision-Making Model for Startups‘. „Das Paper wurde 2020 als Compe­ti­tive Research Paper bei der United States Associa­tion for Small Business and Entre­pre­neur­ship einge­reicht und für die Konferenz 2020 akzep­tiert“, freut sich Hadi Ghorashi über die bemer­kens­werte Aufmerk­sam­keit für seine Arbeit.

Defizite in Deutsch­land

Prof. Reza Asghari leitet das Entrepreneurship Hub. Foto: Entrepreneurship Hub/Jörg Scheibe
Prof. Reza Asghari leitet das Entre­pre­neur­ship Hub. Foto: Entre­pre­neur­ship Hub/Jörg Scheibe

„Der Erfolg des Silicon Valleys in Kalifor­nien hängt wesent­lich von der Vielzahl an Accele­ra­toren ab, die Startups in der Wachs­tums­phase massiv fördern. In Deutsch­land gibt es dagegen Defizite bei der Versor­gung von Startups mit solchen Beschleu­ni­gungs­ein­rich­tungen. Die Erfor­schung von Accel­a­ra­toren hat also eine hohe Relevanz für uns“, verdeut­licht Prof. Asghari, seit 2009 Inhaber der Professur am Entre­pre­neur­ship Hub der Techni­schen Univer­sität Braun­schweig und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissen­schaften in Wolfen­büttel.

Ghorashi absol­vierte sein Studium im Fachbe­reich Inter­na­tional Business Adminis­tra­tion an der Univer­sität Twente in den Nieder­landen und ist gegen­wärtig Doktorand bei Prof. Asghari. Zwei Jahre lang war er zuvor bereits als wissen­schaft­li­cher Mitar­beiter am Entre­pre­neur­ship Hub tätig und organi­sierte dort die Entre­pre­neur­ship Summer und Spring Schools. 2016 gründete er neben seinem Studium erfolg­reich sein erstes Unter­nehmen, die leanact GmbH. Beglei­tend zu seiner Arbeit und Promotion unter­stützt er den regio­nalen borek.digital Accele­rator.

Gute Bedin­gungen für Gründer

Gemeinsam wollen Entre­pre­neur­ship Hub und Richard Borek Unter­neh­mens­gruppe das Startup-Ökosystem in der Region Braun­schweig nachhaltig verbes­sern. Gute Bedin­gungen für Gründer, insbe­son­dere im Zusam­men­hang mit Digita­li­sie­rung, zu schaffen, verstehen beide Insti­tu­tionen als große Zukunfts­chance für die Region Braun­schweig. Sie wollen die Region zu einem Hot Spot der digitalen Innova­tion weiter­ent­wi­ckeln und das Gründungs­klima weiter verbes­sern. Aus der Zusam­men­ar­beit hatte sich das Stipen­dium der Richard Borek Stiftung für die Forschungs­ar­beit von Hadi Ghorashi entwi­ckelt.

Poten­ti­elle Partner identi­fi­ziert

Hardi Ghorashi betrach­tete in seiner von der Richard Borek Stiftung geför­derten Forschungs­ar­beit vor allem das Startup-Ökosystem von unter­stüt­zenden Einrich­tungen. Dabei wurden Einrich­tungen und poten­ti­elle Partner identi­fi­ziert, die ein neues oder bestehendes Accele­ra­toren-Programm mit verschie­denen Ressourcen unter­stützen könnten. Heraus­ge­ar­beitet wurde, welche Vorteile sich beispiels­weise für Unter­nehmen durch eigene Accele­rator-Programme ergeben. Dazu zählen zum Beispiel Zugang zu neuen Techno­lo­gien, neuen Netzwerken und neuen Mitar­bei­tern, Inspi­ra­tion für Produkt­in­no­va­tionen sowie die Verjün­gung der eigenen Firmen­kultur. Durch die Analyse der jewei­ligen Vorteile für die Akteure des Ökosys­tems hat Ghorashi Handlungs­emp­feh­lungen abgeleitet, wie die jewei­ligen Parteien zur Mitwir­kung beim Aufbau eines neuen Programms motiviert werden konnten.

Weitere Infos finden Sie auf der Webseite von borek.digital.

Videos:

https://www.der-loewe.info/initialzuendung-fuer-die-gruenderszene
https://www.der-loewe.info/gelungene-premiere-des-startup-weekends

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