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Hornburgs Hopfenspeicher ist saniert worden

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Alt und verfallen war er. Nun erstrahlt das Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert in neuem Glanz.

Er ist ein Schmuckwerk geworden, der Große Hopfenspeicher in der Fachwerkstadt Hornburg. Das Gebäude, das mit seinem Giebel und hochgemauertem Keller zur Straße hin ausgerichtet ist, wurde 1672 errichtet. Heinrich Duensing war einst der Zimmermann, der diesen Fachwerkbau, ein Meisterwerk seines Handwerks, geschaffen hat. Am Giebel des Gebäudes hat er seinen Namen verewigt.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahlartikel ist zuerst erschienen am 29.6.2023

Bauherren des Funktionsbaus waren der Forstschreiber Leopold Schomburg und seine Frau Dorothea Elisabetha Alburg. Auch das ist dort zu lesen. Der Hopfenspeicher ist mit seinen süddeutsch anmutenden markanten schmuckvollen Fachwerkkonstrukten ein faszinierendes Zeugnis bürgerlichen Bauens in der späten Renaissancezeit. Seit 2019 wurde das Gebäude instandgesetzt. Die Zeit und wenig historisches Bewusstsein hatten den ehemaligen Hopfenspeicher verfallen lassen. Dem Deutschen Fachwerkzentrum Quedlinburg ist es in aufwändiger Sanierung gelungen, die alte Pracht des Fachwerkes, der Dielenböden, Treppen und des Dachstuhls zu sanieren. In Kooperation mit Studierenden der Hochschule Holzminden und der TU Braunschweig und auch Schülern der Werla-Schule Schladen konnten die barocken Türen und Fenster sorgsam restauriert werden. Die Sanierung wurde durch Zuwendungen des Städtebaufonds der Landesregierung und des Zukunftsfonds Asse finanziert.

Kein Wasser, keine Heizung

Bewusst habe man sich entschieden, so der Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla, Andreas Memmert, den Bau nicht als Museum, Stadthalle oder Verwaltungsgebäude zu nutzen. „Da wir kein Wasser, keine Heizung eingebaut haben, konnte das Gebäude in seiner Substanz völlig erhalten bleiben. Sonst wäre viel zerstört worden.“ Der Hopfenspeicher wird künftig als ein Ort der Kultur und Erinnerung genutzt werden.

Memmert: „Die Hornburger Kultur ist über 1000 Jahre alt. Die Häuser der Stadt bekommen ein Gesicht, wenn man sie mit den Menschen verknüpft, die darin gelebt haben.“ Die Bedeutung und Dimension des Hopfenspeichers für die Stadt Hornburg kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, so der Vorsitzende des Hornburger Kulturvereins, Professor Edmund Brandt.

„Hornburg bei Nacht“

Und dieser Hopfenspeicher gibt jetzt der Fotoausstellung „Hornburg bei Nacht“ Raum. Fotos, die die Stadt von Papst Clemens II. und des Hopfens in völlig anderem Licht zeigen. Der Fotograf und Autor Detlef Bluhm, der erst vor wenigen Wochen gestorben ist, hat diese Aufnahmen vor zwei Jahren geschaffen, als er sich mehrfach in Hornburg aufhielt. Bluhm ist bekannt für seine nächtlichen Sehweisen auf Städte und Ortschaften. Er hat so nicht nur Berlin oder Ljubljana in ein anderes Licht getaucht, sondern auch kleine Dörfer wie Dettum. Es sind ausdrucksstarke Impressionen einer Stadt, die in ihrem anfassenden nächtlichen Flair oft gar nicht so wahrgenommen wird. Verborgenheit, Ungewohntes und Schönheit gehen da Hand in Hand.

Die Ausstellung zeigt langzeitbelichtete Aufnahmen, aus denen die Nacht oft die Farbe nimmt, die sich in vielfältigen Braun- oder Graufacetten präsentieren. So wirkt die Farbigkeit der Nacht, diese Einzigartigkeit fahlen Lichtes, mit besonderem Reiz auf die Betrachter. Bilder, denen Dunkelheit größere Bedeutung gibt als mancher Sonnenstrahl. „Dem Fotografen ist es gelungen, eine künstlerische Ebene mit einer persönlichen Ebene zusammenzuführen“, so Edmund Brandt. Klaus Kämpfe-Burghard vom Galerie-Kulturhaus Dettum berichtete, mit welcher Begeisterung Fotograf Detlef Bluhm durch das nächtliche Hornburg gestreift sei, lange das von ihm gewählte Motiv eingerichtet, und dann erst auf den Auslöser gedrückt habe. „Aber dann war das Bild auch perfekt.“

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahlartikel ist zuerst erschienen am 16.6.2023 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/wolfenbuettel/article238819697/Hornburgs-Hopfenspeicher-wiedereroeffnet.html

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