Klaus Stümpel ist tot

Klaus Stümpel †. Foto: Andreas Greiner-Napp
Klaus Stümpel †. Foto: Andreas Greiner-Napp

Der frühere HBK-Professor gehörte zu den heraus­ra­genden Protago­nisten der braun­schwei­gi­schen Kunst­szene.

Der Braun­schweiger Künstler Klaus Stümpel ist am Montag (5. Januar) im Alter von 73 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Die Hochschule für Bildende Künste Braun­schweig trauert um ihren langjäh­rigen Professor für Akt und Natur­stu­dium. Der renom­mierte Maler und Bildhauer lehrte von 1983 bis 2006 an der HBK. Eine seiner letzten Ausstel­lungen war 2014 die Schau „Tiefschlaf im Segelflug“ im „raumLABOR“ in Braun­schweig, über die wir ausführ­lich berichtet hatten: https://www.der-loewe.info/tiefschlaf-im-segelflug/

„Klaus Stümpel gehörte zu den heraus­ra­genden Protago­nisten der braun­schwei­gi­schen Kunst­szene“, würdigte Axel Richter, geschäfts­füh­rendes Vorstands­mit­glied der Braun­schwei­gi­schen Stiftung, den verstor­benen Künstler. Die Stiftung führt in ihrer Satzung die Kunst­för­de­rung als wesent­li­chen Stiftungs­zweck und hatte die jüngste Ausstel­lung von Stümpels Gesamt­werk im raumLABOR unter­stützt.

Der 1941 in Braun­schweig geborene Stümpel lebte und arbeitete in Räbke (Landkreis Helmstedt) und Acqua­pen­dente (Italien). Nach seiner Schulzeit in Braun­schweig folgten von 1957 bis 1961 Lehre und Arbeit als Plakat- und Kinomaler. Von 1962 bis 1965 hielt sich Stümpel in Skandi­na­vien auf. Er arbeitete auf einem Küsten­schiff im Nordat­lantik, als Teller­wä­scher und bei einem Wander­zirkus, heißt es in der Biografie auf seiner Homepage. Es schloss sich bis 1972 ein Studium der Freien Malerei an der HBK Braun­schweig an (Meister­schüler bei Roland Dörfler). Von 1968 bis 1972 wurde Stümpel durch die Studi­en­stif­tung des Deutschen Volkes gefördert. Bereits von 1975 bis 1980 hatte er Lehrauf­träge an der HBK Braun­schweig.

Stümpel wurde mehrfach ausge­zeichnet: 1968 bekam er den Rudolf-Wilke-Preis der Stadt Braun­schweig. 1979 erhielt er den Nordhorner Kunst­preis und das Nieder­säch­si­sche Künst­ler­sti­pen­dium. 1981 den Bernhard Sprengel-Preis für Bildende Künste Hannover und den Villa Massimo-Preis. Als große Würdigung seines Gesamt­werkes erhielt Klaus Stümpel 2010 den Kunst­preis der SPD-Fraktion im Nieder­säch­si­schen Landtag.

Das Werk Stümpels reichte von Stilleben-Zeich­nungen der 1970er Jahre mit ihren präzise erfassten Vögeln, Tierköpfen und Archi­tek­turen bis hin zu den monumen­talen Collagen und Bildre­liefs der letzten Zeit.

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