Die Ausstellung „Neu hier! Zugänge zur Sammlung“ läuft bis zum 12. April.
Mit der neuen Sonderausstellung „Neu hier! Zugänge zur Sammlung“ präsentiert das Schlossmuseum Braunschweig erstmals eine Auswahl jüngster Zugänge zur Sammlung. Es handelt sich um Objekte, die im Jahr 2025 durch Schenkungen, Dauerleihgaben und gezielte Ergänzungen den Weg ins Museum gefunden haben. Die Ausstellung vereint Stücke aus mehreren Jahrhunderten, die eines gemeinsam haben: ihre enge Verbindung zum Schloss und seiner wechselvollen Geschichte. Insgesamt sind 25 neue Exponate zu sehen. Die Ausstellung läuft bis 12. April 2026.
Am 27. und 28. Dezember (10–17 Uhr), ist der Eintritt in alle Ausstellungen des Schlossmuseums kostenfrei. Darüber hinaus finden am 27. Dezember sowie am 2. und 3. Januar jeweils um 17 Uhr Taschenlampenführungen für Familien statt.

Verbindung zu Friedrich dem Großen
Das älteste neue Ausstellungsstück ist ein kurzgefaster Auszug des Alten Testaments aus dem Jahr 1741. Diese Arbeit wurde Herzog Carl I. und seiner Frau Philippine Charlotte, einer Schwester Friedrich des Großen, gewidmet. Sie gehört zu zwei umfassenden Arbeiten zum Neuen und Alten Testaments mit jeweils drei Teilen von Christoph Starke. Von 1737–1744 war er Oberpfarrer und Garnisonsprediger in Driesen. Die Teile zum Neuen Testament waren Mitgliedern des Preußischen Königshauses unter anderem Friedrich dem Großen gewidmet. Durch Widmung an das Braunschweigische Herzogspaar wird die enge Beziehung beider Häuser sichtbar. Das jüngste Ausstellungsstück ist eine von Herzogin Victoria Luise besprochene Schallplatte aus dem Jahr 1970.
„Wir freuen uns sehr über die neuen Stücke, die unsere Sammlung bereichern“, sagt die Museumsleiterin Helga Berendsen. „Die meisten Exponate sind Schenkungen von Privatpersonen. Das zeigt, wie lebendig unser Museum ist. Es ist ein Ort, der durch die Beteiligung der Menschen wächst und sich entwickelt“, meint sie. Neben privaten Schenkungen erweitern auch neue Dauerleihgaben von der Richard Borek Stiftung und dem Museum Schloss Wolfenbüttel die Ausstellung. Diese Vielfalt soll zugleich Anregung sein, weitere Objekte aus privater Hand für die Sammlung zu entdecken.
Höfischer Prunktisch von Uhde
Das wohl imposanteste Exponat ist ein höfischer Prunktisch, den Constantin Uhde um 1885 entworfen hat. Der Tisch zeigt ein ungewöhnliches Adlermotiv. In diesen Zeitraum fällt die Regierungszeit von Prinzregent Albrecht von Preußen (reg. 1885–1906), dem Nachfolger von Herzog Wilhelm. Das Adlermotiv würde einen Hinweis auf das preußische Wappen geben, wohingegen die welfischen Wappentiere – Löwe und Pferd – nicht gezeigt werden. Der Tisch befand sich lange Zeit in Privatbesitz und kam nun durch Ankauf durch die Richard Borek Stiftung als Dauerleihgabe an das Schlossmuseum. Aus dem Museum Schloss Wolfenbüttel stammt ein Modell des „Grauen Hofes“, dem Vorgängerbau des Residenzschlosses.
Aus Privatbesitz stammen Unterlagen, die einen Einblick in die Arbeits- und Lebenswelt des 19. Jahrhunderts geben. Die Familie Niemeyer überließ ein Dokument mit der Unterschrift von Herzog Wilhelm und dem Prägesiegel, das August Niemeyer bei seiner Ernennung in den Staatsdienst erhielt. Als er 1852 „zum Gebrauch der Bäder“ mit seiner Frau Johanne nach Carlsbad reiste, erhielt er von der „Herzoglich Braunschweigisch-Lüneburgischen Polizei-Direction“ einen Reisepass, der erstmals ausgestellt ist.
Zur Ausstellung bietet das Schlossmuseum Braunschweig ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, zu dem eine Abendführung „Sekt und Sammlung“ mit der Direktorin ebenso gehört, wie ein Vortrag zu den Sammlungen der Herzöge und Herzoginnen und Familiennachmittage mit Fantasie, Geschichten und kreativen Bastelaktionen rund um die präsentierten Objekte.
Kontakt:
Schlossmuseum Braunschweig
Schlossplatz 1, 38100 Braunschweig
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 – 17 Uhr
Telefon: 0531–470 4875
E‑Mail: schlossmuseum@residenzschloss-braunschweig.de
Internetseite: www.schlossmuseum-braunschweig.de



