Symbole von Freude und Zuver­sicht

Ludger Hinse mit einem Zeichen des Lichts. Foto: St. Marienberg
Ludger Hinse mit einem Zeichen des Lichts. Foto: St. Marienberg

Ludger Hinse stellt seine Kreuz­in­stal­la­tionen in sechs romani­schen Kirchen zwischen Braun­schweig und Helmstedt aus.

Ermuti­gende „Zeichen des Lichts“ werden vom 27. April bis zum 9. Juni in sechs romani­schen Kirchen und Klöstern zwischen Braun­schweig und Helmstedt gezeigt. Das Kunst­pro­jekt mit Werken von Ludger Hinse beschäf­tigt sich dabei in erster Linie mit Kreuz­in­stal­la­tionen.

Insgesamt werden mehr als 60 Arbeiten des Reckling­häuser Künstlers präsen­tiert, einige davon erstmals. Der Maler, Grafiker und Bildhauer stellt in den Helmstedter Klöstern St. Marien­berg und St. Ludgeri, in der Kloster­kirche Mariental, der St. Johannis-Kirche Süpplin­gen­burg, dem Kaiserdom St. Peter und Paul Königs­lutter und der Dorfkirche Hemken­rode aus. Die Kirchen sind an allen Tagen von 10 bis 17 Uhr, außer während der Gottes­dienste, für Kunst­in­ter­es­sierte geöffnet.

Hinse setzt den in unseren Kirchen vorherr­schenden Kreuzen des Leids, der Trauer und des Elends seine „Zeichen des Lichts“ entgegen. Seine Kreuze sind dabei Symbole für Freude, Zuver­sicht und die Aufer­ste­hung in ein neues Leben. Im Kloster Marien­berg wird exempla­risch für diese Sicht ein 2 x 2 Meter großes Kreuz aus poppigem Plexiglas aufge­hängt, also nicht aus Holz oder Eisen, wie es wohl gewöhn­lich üblich wäre. Ein Balken von Hinses Kreuz ist rot. Er steht für Liebe und Blut. Der andere Balken ist gelb. Er steht für Wärme und Sonne. In die Mitte der Balken hat Hinse gespie­gelte Treppen­stufen montiert. Sie stehen für das Auf- und Nieder­steigen, für Himmel und Erde.

Hinse erklärt sich: „In meiner Darstel­lung der Verbin­dung von Kreuz und Himmels­leiter versuche ich das spiri­tu­elle Verständnis der Kirchen­väter aufzu­greifen.“ Inspi­riert wurde er bei seiner Skulptur „Himmels­leiter“ vom von Marc Chagall gestal­teten Fenster „Jakobs Traum von der Himmels­leiter“ im Fraumünster Zürich. „Ich greife alte Themen auf und versuche sie mit den heutigen Mitteln umzusetzen“, erläutert Hinse. Während der Ausstel­lung wird er die meiste Zeit in Helmstedt leben. Er freut sich auf Gespräche, den Austausch, die Diskus­sion.

Hinse hat sich wie kein zweiter zeitge­nös­si­scher Künstler mit dem christ­li­chen Symbol des Kreuzes ausein­an­der­ge­setzt. Er stellte seine Kunst­ob­jekte mehr als 150 Mal aus, auch in Chile, Spanien, Frank­reich, Tsche­chien und Kuba. „Ich will, dass die Menschen den Raum durch das Kreuz anders sehen”, sagt er im Hinblick auf seine Projekte, in denen er wie diesmal wieder Kirchen­räume als Ausstel­lungs­orte wählt.

Von 2007 bis 2009 reali­sierte er das größte Kunst­pro­jekt eines einzelnen Künstlers in Nordrhein-Westfalen. In 21 Städten, an 77 Ausstel­lungs­orten zeigte Ludger Hinse seine Arbeiten, zum Thema “Das Kreuz mit dem Kreuz”. Am Ende dieser Ausstel­lung hatten 145 200 Menschen seine Arbeiten gesehen.

Dass er jetzt in den Landkreis Helmstedt kommt und die Ausstel­lung in den sechs romani­schen Kirchen und Klöstern reali­siert, hat ganz stark mit der persön­li­chen Bekannt­schaft mit Mechthild von Veltheim, Domina des Klosters St. Marien­berg, zu tun. „Es wird ein großes Kultur­er­eignis. Allein durch Hängung und Präsen­ta­tion der Zeichen des Lichts versucht Ludger Hinse, eine intensive Ausein­an­der­set­zung sowohl mit dem Symbol als auch dem Raum zu erreichen“, ist sie gespannt. Sie hatte seine Ausstel­lung von 2011 in Oldenburg besucht und war beein­druckt.

Einge­bettet ist die Ausstel­lung im Landkreis Helmstedt in einen Reigen von Veran­stal­tungen. Das Begleit­pro­gramm beinhaltet Konzerte, Lesungen, Vorträge, Führungen, Kreuz­werk­stätten, einen Fotowett­be­werb und natürlich Andachten sowie Gottes­dienste. Daniel Kolkmann, Pfarrer in Mariental und Öffent­lich­keits­be­auf­tragter der Propstei Helmstedt, ist begeis­tert von dem, was da unmit­telbar bevor­steht. „Ludger Hinse kennt sich theolo­gisch sehr gut aus. Er weiß was er tut und er fordert uns heraus“, sagt Kolkmann und verweist darauf, dass der Künstler ein „substan­zi­elles theolo­gi­sches Programm“ zur Voraus­set­zung für die Ausstel­lung „Zeichen des Lichts“ gemacht habe. „Das hat uns von Anfang an gereizt“, versi­chert Daniel Kolkmann.

Mit großer Begeis­te­rung schaut auch Tobias Henkel, Direktor der als Förderer auftre­tenden Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, auf die Kombi­na­tion von Ausstel­lung und Veran­stal­tungen. Er geht von einem großen Erfolg aus: „Die Dynamik, mit der sich das Projekt entwi­ckelte, ist bemer­kens­wert. Ich bin mir sicher, dass die Symbolik des Kreuzes und des Lichts die Menschen begeis­tern wird.“

Weitere Infor­ma­tionen im Internet unter www.zeichen-des-lichts.de

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