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Gut ausgeleuchtete Schönheiten

Gerhard Glogowski an der Drachenbrücke mit der Lichtinstallation „Flashback“. Foto: meyermedia
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Ehrenbürger Gerhard Glogowski führt an diesem Freitag exklusiv durch Braunschweigs Lichtparcours.

Wenn Gerhard Glogowski, Ministerpräsident Niedersachsen a.D., Oberbürgermeister a.D. und Eintracht-Präsident a.D., etwas zusagt, das der Vermittlung braunschweigischer Identität dient, dann steht er ohne Wenn und Aber zu seinem Wort. Egal, was da später noch an Einladungen auf den Schreibtisch flattert. Der kommende Freitag, der 12. August, ist so ein Tag. Glogowski hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Braunschweigischen Stiftung schon früh seine spezielle Führung durch den Lichtparcours in den Kalender eingetragen. Vermeintlich wichtigere Termine, bei denen er hätte repräsentieren sollen, müssen jetzt ohne ihn stattfinden.

Gerhard Glogowski bedauert kein Stück, dass er andere gesellschaftliche Verpflichtungen sausen lassen musste. Der Ehrenbürger der Stadt will vielmehr und wie so oft begeistern für Braunschweig, für den Lichtparcours und für die Kultur. „Ich will den Gästen meiner Führung verborgene Ecken ihrer Heimatstadt zeigen, die sie vielleicht noch nicht oder nicht in diesem neuen Licht kannten. Ich bin mir sicher, dass die Gäste wie ich von der Wirkung der Kunst beeindruckt sein werden“, meint Glogowski. Seine kostenlose Führung beginnt um 21 Uhr am Hotel Steigenberger.

Die Braunschweigische Stiftung fördert beim Lichtparcours die Lichtinstallation „Flashback“ von Danica Dakic. Die Professorin der Bauhaus-Universität Weimar hat an der Drachenbrücke im Bürgerpark ein Halbkreis angebracht, aus dem in regelmäßigen Wasserdampf austritt. Durch die Spiegelung im Okerwasser schließt sich der Kreis. Im Dunkeln wird der Effekt durch Lichtblitze verstärkt. In der Projektbeschreibung heißt es, es entstehe ein poetisches Bild für die Fragilität des Augenblicks.

Für Gerhard Glogowski stellt der Lichtparcours aber weit mehr als nur Kunst dar. „Wer kannte schon die Drachenbrücke oder wusste, wo sie war? Durch den Lichtparcours bekommt sie Bedeutung. Die Menschen nehmen sie ganz anders wahr und werden sie auch nach dem Lichtparcours im Gedächtnis behalten. So wie die Drachenbrücke erscheinen viele Orte in Braunschweig in neuem Kontext. Die Menschen erhalten durch den Lichtparcours die Möglichkeit, die Schönheiten der Stadt auf andere Art und Weise wahrzunehmen“, nennt er einen für ihn ganz wichtigen Aspekt an dem nach 2000, 2004 und 2010 realisierten Projekts.

Der Lichtparcours vermittle neben Modernität und Urbanität auch das Gefühl von Heimat. Das Wort sei zwar, so Glogowski, über Jahrzehnte verpönt gewesen, bekomme aber durch die sich verändernde Welt und die Globalisierung wieder immer stärkere Relevanz. Heimat bedeute auch Geborgenheit und Gemeinschaft. Mit Freude beobachte er deswegen, wie sich die Menschen in Gruppen auf Flößen oder mit Fahrrädern auf den Weg machten, den Anlass Lichtparcours zu einem Ausflug in ihre Stadt zu nutzen.

„Die Menschen nehmen den Lichtparcours an. Für sie ist er eine Attraktion, und das gilt auch über die Stadtgrenzen hinaus. Das überregionale Medienecho ist zwar wichtig, spielt für mich bei der Bewertung des Lichtparcours 2016 aber keine große Rolle. Die Wirkung in der Stadt selbst und die Region ist ein großer Erfolg. Deswegen bin ich mir sicher, dass es irgendwann auch einen fünften Lichtparcours geben wird. Es gibt noch so viele schöne Ecken in Braunschweig, die ins rechte Licht gerückt werden könnten“, ist Gerhard Glogowski überzeugt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ihm bei seiner Führung an diesem Freitag bereits die ersten Ideen dazu kommen.

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