Kamera­schwenk in die Kunst­ate­liers

Die Arbeits­ge­mein­schaft Kunst der Braun­schwei­gi­schen Landschaft porträ­tiert Kunst­schaf­fende der Region in ihren Ateliers.

Mit dem Projekt „Atelier digital“ will die Arbeits­ge­mein­schaft Kunst in der Braun­schwei­gi­schen Landschaft die Vielfalt der regio­nalen Kunst­szene für ein breites Publikum nachhaltig sichtbar machen. Hinter­grund ist, dass Künst­le­rinnen und Künstler während der Corona-Pandemie in beson­derem Maße gelitten haben, weil zum Beispiel Ausstel­lungen über einen langen Zeitraum nicht möglich waren. In 20 Video­clips, die sukzes­sive auf YouTube abrufbar sein werden, werden die Künst­le­rinnen und Künstler nun in ihrem unmit­tel­barem Schaf­fens­um­feld porträ­tiert. Dabei lassen sie spannende Einblicke in ihre Arbeits­welt zu. Beant­wortet wird in der Videoreihe die Frage: Wo entsteht eigent­lich Kunst?

Reiche regionale Kunst­szene

Aufge­kommen ist die Idee der Video­clips während der Hochphase der Lockdowns. „Die Künst­le­rinnen und Künstler konnten aufgrund der Pandemie öffent­lich nicht präsent sein. Wir wollten aber dennoch die große Dichte und den Facet­ten­reichtum der regionale Kunst­szene zeigen“, erläutert Julia Taut, Leiterin der AG Kunst, die Intention des Projekts. Die Künst­le­rinnen und Künstler sollten nicht in Verges­sen­heit geraten und deswegen eine neuartige, digitale Plattform erhalten. „Atelier digital“ steht auch in der Nachfolge des Kunst­fests der offenen Ateliers „Kunst… hier und jetzt“ im Allge­meinen Konsum­verein Braun­schweig, an dem vor einigen Jahren Künst­le­rinnen und Künstler vom Publikum in ihren Ateliers besucht werden konnten.

Die AG Kunst versteht sich als Sprach­rohr der regio­nalen Kunst­szene und hat diese Rolle mit „Atelier digital“ einmal mehr eindrucks­voll unter­stri­chen. Mit dem vor mehr als zehn Jahren erstmals erschie­nenen Ausstel­lungs­ka­lender „Braun­schwei­gi­sche Kunst­Land­schaft“ hatte sie bereits einen Kompass für Kunst- und Kultur­in­ter­es­sierte im Braun­schwei­gi­schen geschaffen. Auch er ist digital abrufbar und zusätz­lich gedruckt unter anderem in den betei­ligten Galerien sowie Ausstel­lungs­orten erhält­lich.

Bandbreite der Bildenden Kunst

Für das aktuelle Video­pro­jekt wurden Künst­le­rinnen und Künstler nach Genre- und regio­nalen Gesichts­punkten ausge­wählt. Es sollte entspre­chend der Braun­schwei­gi­schen Landschaft natürlich die gesamte Region vertreten sein. Und dann ging es auch darum, die gesamte Bandbreite der Bildenden Kunst von der Malerei über Bildhauerei und Instal­la­tion bis hin zur Fotografie zu dokumen­tieren.

Ein erster Besuch führte Kamera­frau Ela Walentek in das Atelier von Jürgen Neumann in Groß Brunsrode. Zurzeit sind einige Arbeiten des Malers und Bildhauers im Rahmen der Ausstel­lung „art to believe“ in St. Ulrici-Brüdern zu sehen. Der zweite Besuch galt Ingo Lehnhof, der sein Atelier in der Nähe des Westbahn­hofs in Braun­schweig betreibt. Er arbeitet als freier Maler, Grafiker und Illus­trator. Für die Ausstel­lung „art to believe“ gestal­tete er zum Beispiel das Stempel­heft für Kinder, das die kleinsten Ausstel­lungs­be­su­cher mit Infos zu zeitge­nös­si­scher Kunst und Kirchen versorgt. Ebenfalls zu sehen ist bereits das Video aus dem Atelier „Drogerie“ in Braun­schweig. Dort beschäf­tigen sich Swetlana König und Benedikt Flückiger mit ihrem Projekt ORB, das sich mit fotogra­fi­schen Archiven ausein­an­der­setzt. Die Reihe der ersten fünf, bereits veröf­fent­lichten Videos komplet­tieren Michael Benning in seinem Atelier in Salzdahlum und Manuela Karin Knaut (Braun­schweig).

Folgen werden: Yingmei Duan, Hae Kim, Ateliers Frank­furter Platz, Andreas Greiner-Napp, Jan-David Gommas, Franziska Rutz (alle Braun­schweig), Rainer Scheer (Wolfsburg), Timo Hoheisel (Dettum), Bettina Hackbarth (Wolfsburg), Sabina Kaluza (Braun­schweig), Taissia Habekost (Schöningen), Klasse Rentmeister (Braun­schweig), Marion Jungeblut (Erkerode), Künst­le­rIn­nen­Kol­lektiv Salzgitter und Klasse Ellen­rieder (Braun­schweig).

Produktiv und ideen­reich

„Ich freue mich sehr, dass unsere AG Kunst mit ‚Atelier digital‘ erneut ein innova­tives Projekt reali­siert hat, das die Vielfalt der Braun­schwei­gi­schen Kunst­land­schaft abbildet. Es zeigt, wie produktiv und ideen­reich die Arbeits­gruppe sich in jedem Jahr neu präsen­tiert“, sagt Anna Lamprecht, Geschäfts­stel­len­lei­terin der Braun­schwei­gi­schen Landschaft, anerken­nend. Die AG Kunst vereint knapp 30 Kunstorte, Galerien, Vereine und Museen im Braun­schwei­gi­schen.

„Atelier digital“ wird von der Braun­schwei­gi­schen Landes­spar­kasse und der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz im Rahmen von „Nieder­sachsen dreht auf!“ unter­stützt.

Die Filme finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Braun­schwei­gi­schen Landschaft.

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