Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung justiert ihren Fokus neu

Gerhard Glogowski, Vorstandsvorsitzender der Braunschweigischen Stiftung, und Friedemann Schnur, Geschäftsführende Vorstandsmitglied. Foto: DBS
Gerhard Glogowski, Vorstandsvorsitzender der Braunschweigischen Stiftung, und Friedemann Schnur, Geschäftsführende Vorstandsmitglied. Foto: DBS

Schwer­punkte sind für die Jahre von 2022 bis 2026 Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit, Diver­sität, Antiras­sismus, Umwelt­schutz, Demokratie und digitale Bildung.

Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung startet in ihre sechste Förder­phase. Für die Zeitspanne von 2022 bis 2026 hat sie sich nach einem Evalua­ti­ons­pro­zess inhalt­lich neu ausge­richtet. Schwer­punkt soll für die nächsten fünf Jahre das „Programm Zukunft” sein. Dabei werden überge­ord­nete und gesell­schaft­lich relevante Themen wie zum Beispiel Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit, Diver­sität, Antiras­sismus, CO2-Neutra­lität, Umwelt­schutz, Demokratie und digitale Bildung in den Fokus gerückt. Die Stiftung entwi­ckele damit die Braun­schwei­gi­sche Identität in die Zukunft, heißt es in einer Presse­mit­tei­lung.

Zukunfts­fähig bleiben

„Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung wird auch in der Zukunft verläss­liche Partnerin sein. Mit der Evalua­tion hat sie die Weichen gestellt, um sich zukunfts­fähig entwi­ckeln zu können“, erläutert Gerhard Glogowski. Die Stiftung war 1994 unter dem Namen NORD/LB • ÖFFENTLICHE gegründet und 2014 im Zuge der Zusam­men­le­gung mit der Stiftung Sport und Kultur für Braun­schweig umbenannt worden.

Die Stiftung hat ihre organi­sa­to­ri­sche und inhalt­liche Arbeit von Beginn an in zeitliche Rhythmen geteilt, in denen sie einem festge­schrie­benen Konzept folgt. Zukünftig wird die Braun­schwei­gi­sche Stiftung in ihrem Projekt­feld „Digitale Bildung” Projekte fördern, die die Medien­kom­pe­tenz bei Jung und Alt deutlich steigern sollen. Ziel sei es dabei, das Demokra­tie­be­wusst­sein und die Demokra­tie­kom­pe­tenz der Menschen im Braun­schwei­gi­schen Land zu aktivieren, so die Stiftung.

Neue Koope­ra­ti­ons­pro­jekte

Als neue Koope­ra­ti­ons­pro­jekte werden unter anderem die MakerA­ca­demy der Protohaus gGmbH und die Theater­gruppe krüger x weiss benannt. Bei der MakerA­ca­demy handelt es sich um ein Bildungs­pro­gramm mit den Schwer­punkten Digita­li­sie­rung und Nachhal­tig­keit für Kinder und Jugend­liche zur Förderung von Zukunfts­kom­pe­tenzen. Die Theater­gruppe krüger x weiss hat sich dagegen mit mobilen Theater­pro­duk­tionen einen Namen gemacht. Sie bringt zeitge­nös­si­sches Theater niedrig­schwellig und trotzdem anspruchs­voll in alle Teilre­gionen des Tätig­keits­ge­biets der Stiftung.

In dem jüngsten Evalua­ti­ons­pro­zess hat sich die Braun­schwei­gi­sche Stiftung gleich­zeitig entschieden, sich aus einigen Projekten zurück­zu­ziehen, die lange unter­stützt worden waren. Dazu zählen das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt Schloss­mu­seum, die Stadt­finder und das Programm Eulen­spiegel. Die Stiftung beendet ihr Engage­ment bei diesen Projekten, da sie diese gemeinsam mit ihren Koope­ra­ti­ons­part­nern erfolg­reich umgesetzt habe und weil sie nun anderen Projekten die Chance geben möchte, Poten­ziale zu entfalten, heißt es in der Presse­mit­tei­lung.

Mit 4,8 Millionen Euro gefördert

In der zurück­lie­genden Förder­phase wurden insgesamt 238 Projekte reali­siert, die die Braun­schwei­gi­sche Stiftung zusammen mit 4,8 Millionen Euro gefördert hat. Daneben war die Stiftung auch operativ tätig und reali­sierte beispiels­weise den Lessing-Preis für Kritik, den Mehrkampfcup im Braun­schweiger Land, den Regio­nal­wett­be­werb „Jugend forscht“, das Medien­portal „Der Löwe” und die Stipen­dien in der Bildenden Kunst.

Daneben verwaltet die Braun­schwei­gi­sche Stiftung mit ihrer 2015 errich­teten Tochter­ge­sell­schaft „Die Stiftungs­partner GmbH” mittler­weile 80 rechts­fä­hige Stiftungen und Treuhand­stif­tungen. Sie handelt dabei mit der Zielset­zung, die Förder­kraft des Braun­schwei­gi­schen Landes im gemein­nüt­zigen, kirch­li­chen und mildtä­tigen Bereich durch die Unter­stüt­zung bei der Umschich­tung von privatem in gemein­nützig gewid­metes Vermögen zu steigern.

Fakten zur Braun­schwei­gi­schen Stiftung

Stiftungs­zweck: Förderung von Kunst und Kultur, Wissen­schaft, Wissen­schafts­transfer und Forschung, Sport sowie bürger­schaft­li­chem Engage­ment, Förderung von Bildung und Erziehung sowie die Förderung von Braun­schwei­gi­scher Identität.

Projekt­felder: Bildende Kunst, Darstel­lende Kunst, Musik, Literatur, Sport, Landes­ge­schichte, Wissen­schaft und Technik

Förder­ge­biet: Braun­schweig (zzgl. Vechelde, Wendeburg, Teile von Lengede und Ölsburg), Landkreis Wolfen­büttel, Landkreis Helmstedt (zzgl. Vorsfelde), Salzgitter (außer der Ortschaft Süd und Teilen der Ortschaft Südost), Landkreis Holzminden, Seesen/Bad Ganders­heim, Teile des Harzes (Bad Harzburg, Braunlage, Walken­ried, Oker und Umgebung) sowie Theding­hausen.

Kontakt

Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung
Haus der Braun­schwei­gi­schen Stiftungen
Löwenwall 16
38100 Braun­schweig

Telefon: 0531–273 59–0
Fax: 0531–273 59–50
E‑Mail: info@die-braunschweigische.de
Internet: www.die-braunschweigische.de

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