Sechs-Millionen-Euro-Schall­mauer durch­bro­chen

Titelfoto des Jahresberichts 2020/2021. Foto: Kroschke Kinderstiftung/i-stock Halfpoint/Markus Richter

Im Berichts­zeit­raum 2020/2021 förderte die Kroschke Kinder­stif­tung 108 Projekte mit 880.000 Euro.

Die Kroschke Kinder­stif­tung hat in den Jahren 2020 und 2021 Förder­mittel für 108 Projekte bewilligt. Darunter befanden sich sowohl kleine Anfragen wie ein Fußball­tur­nier für Hörge­schä­digte als auch größere Projekte wie die Versor­gung von Geschwis­ter­kin­dern in Familien mit Krebs­er­kran­kungen. Insgesamt wurden 880.000 Euro ausge­schüttet. Das geht aus dem aktuell vorge­legten Jahres­be­richt 2020/2021 hervor. Im Zeitraum 2018/2019 waren es 660.000 Euro gewesen. Seit Gründung der Stiftung im Jahr 1993 wurden 6,4 Millionen Euro für Projekte bewilligt. Schwer­punkte der Förderung sind das Braun­schweiger Land und die Region rund um Hamburg.

Viel beachte COPSY-Studie

Im Jahr 2020 gab die Kinder­stif­tung laut Jahres­be­richt mit mehr als einer halben Million Euro mehr Geld für die Projekt­för­de­rungen aus als in den vorhe­rigen Jahren. Wesent­li­cher Grund dafür war Corona. Unter anderem mit Mitteln aus der Rücklage wurden Forschungs­pro­jekte gefördert, die die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugend­liche unter­suchten. Dabei fand die mit 56.000 Euro geför­derte COPSY-Studie des Univer­si­täts­kli­ni­kums Hamburg-Eppendorf (UKE) ein breites Medien­echo. Die Studie erforschte die Belas­tungen während der Pandemie. Danach hatten sich Lebens­qua­lität und psychi­sche Gesund­heit von Kindern und Jugend­li­chen verschlech­tert. Fast jedes dritte Kind litt unter psychi­schen Auffäl­lig­keiten.

Flücht­lings­hilfe wird Schwer­punkt

Für das das Jahr des 30-jährigen Bestehens wird es bei der Kroschke Kinder­stif­tung zwei wesent­liche Neuerungen geben. „Der Krieg in der Ukraine, das Leid der betrof­fenen Kinder vor Ort und die bei uns noch immer ankom­menden, zum Teil stark trauma­ti­sierten Flücht­lings­kinder stellen auch unsere Arbeit vor neue Heraus­for­de­rungen“, sind sich die Stifter Klaus und Christoph Kroschke bewusst. Daraus entwi­ckele sich in der Zukunft ein weiterer Schwer­punkt der Stiftung, erläutern sie in ihrem Anschreiben zum Jahres­be­richt.

Zudem wird die Stiftung erstmals den mit 7.500 Euro dotierten „Kroschke Forschungs­preis für Kinder­schutz in der Medizin“ fördern, den die Deutsche Gesell­schaft für Kinder­schutz in der Medizin (DGKiM) vergeben wird. Ausge­zeichnet wird eine wissen­schaft­liche Arbeit, die sich mit praktisch-klini­schen oder theore­ti­schen Fragen des Kinder­schutzes im Gesund­heits­wesen befasst. Die Kroschke Kinder­stif­tung finan­ziert den Forschungs­preis zunächst für drei Jahre. Ziel ist es, die wissen­schaft­liche Arbeit im medizi­ni­schen Kinder­schutz zu stärken. Die Bewer­bungs­frist endet am 31. März.

Kroschke-Unter­neh­mens­spenden als Basis

Basis der Stiftungs­ar­beit sind die Unter­neh­mens­spenden der Stifter Klaus Kroschke und Christoph Kroschke in Höhe von jährlich 200.000 Euro. Dazu kommen weitere Spenden von Privat­leuten und Unter­nehmen sowie Erträge aus dem Stiftungs­ka­pital. Bedingt durch die Corona Pandemie ging das  Spenden­auf­kommen in den beiden Jahren des Berichts­zeit­raums auf zusammen 233.000 Euro zurück.

Der Jahres­be­richt 2020/2021 der Kroschke Kinder­stif­tung.

„Stets war es Ziel der Stiftung, sich dort zu engagieren, wo der Staat, öffent­liche Einrich­tungen und die Sozial­ver­si­che­rungs­träger Hilfen für kranke Kinder und ihre Familien nicht oder nur unzurei­chend leisten können… Bei all dem, was wir gerade in der Welt und um uns herum erleben, dürfen wir aber nicht das vielfäl­tige Leid kranker und beein­träch­tigter Kinder in unserem Land vergessen“, schreibt Reinhold Renger, geschäfts­füh­render Vorstand der Kroschke Kinder­stif­tung, in seinem Editorial zum Jahres­be­richt. Auf die Kroschke Kinder­stif­tung warteten unver­än­dert viele Aufgaben. Renger hat die Leitung der Geschäfts­stelle Braun­schweig zum Jahres­be­ginn von seinem langjäh­rigen Vorgänger Gerd-Ulrich Hartmann übernommen, der gleich­wohl im Vorstand tätig bleibt.

Im Berichts­zeit­raum verteilten sich die Förder­mittel auf die Schwer­punkte „Chronisch kranke und behin­derte Kinder“ (45 Prozent), „Gesund­heits­vor­sorge“ (27 Prozent), „Musische Förderung“ (20 Prozent) und „Frühe Hilfen“ (8 Prozent).

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38112 Braun­schweig

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