Braun­schweigs Werbe­jingle-Papst und sozialer Talent­för­derer

Künstler Billy Ray Schlag und Redakteur Joschka Büchs bei den Aufnahmen für den Podcast Yes BS. Foto: Bernward Comes / Braunschweiger Zeitung

Im Podcast Yes BS erzählt Musiker Billy Ray Schlag, wie er Jingles für große Marken produ­ziert und warum sich „If A Bird“ für junge Talente einsetzt.

Es gibt Menschen, die haben einen Beruf und es gibt Menschen, die haben eine Berufung. Beim Braun­schweiger Musiker Billy Ray Schlag ist es definitiv letzteres: „Meine beiden Eltern sind Musiker und mein Onkel auch, es war eigent­lich immer klar, dass ich auch Musik mache“, erzählt Billy Ray im Podcast „Yes BS“. Sein Vater Volker leitet den Kultur­bahnhof Gifhorn.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 26.1.2023

Dort stand Billy Ray Schlag schon im Klein­kind­alter auf der Bühne, ließ sich von Musikern inspi­rieren und lernte Klavier und Schlag­zeug­spielen. Heute ist er Profi-Musiker. Seine Musik kennen wohl die meisten, ohne seinen Namen zu kennen. Denn Billy Ray Schlag produ­ziert mit seiner Firma Damien­Da­mien Werbe-Jingles für große deutsche Marken, wie Lufthansa, Mercedes-Benz oder Edeka. Dafür sitzt er nicht nur im Studio, sondern kompo­niert auch gerne ganz klassisch an einem alten Flügel, den er mit Freunden in sein Haus geschleppt hat. In die Arbeit invol­viert ist auch seine Frau Tiana Kruškić, die einem größeren Publikum als Halbfi­na­listin der Gesangs-Show „The Voice of Germany“ bekannt wurde. Sie singt, er kompo­niert, so ist die Auftei­lung. Doch die musika­li­sche Zusam­men­ar­beit ist für beide anspruchs­voll: „Das ist immer kurz vor der Scheidung“, sagt Schlag im Podcast und lacht, denn beide seien bei der Musik sehr perfek­tio­nis­tisch.

Von Titel­musik für Til-Schweiger-Film bis zu Talent­för­de­rung in Braun­schweig

Das Paar steuerte zuletzt auch den Titel-Song „Little Things“ für den jüngsten Til-Schweiger-Film „Lieber Kurt“ bei und spielt zusammen in der Band „Kleope­trol“.

In Braun­schweig bekannt sind die beiden jedoch als Gründer des Vereins „If A Bird“. Mit dem Verein fördern sie die kreativen Talente margi­na­li­sierter Jugend­li­cher in der Region Braun­schweig. Das kann sich sehen, bezie­hungs­weise hören lassen: Zuletzt trat der Verein etwa mit dem Konzert „Soul of Braun­schweig“ zum zweiten Mal im Wolters-Applaus-Garten auf. „Wir wollen vor allem den Jugend­li­chen eine Chance bieten, die Schick­sals­schläge erlitten haben oder bisher nur in ihrem Zimmer gesungen haben“, sagt Schlag. Dabei dürfen die Jugend­li­chen bei If A Bird nicht nur Singen, sondern auch Rappen oder sich in Kamera­füh­rung auspro­bieren.

Billy Ray Schlag am Klavier bei Proben für “Soul of Braun­schweig”. Foto: Mel Rangel

„Alter­na­tive sein Vater“ statt AfD

Schlag und Kruškić sorgten auch dafür, dass die AfD bis dato keinen Landes­par­teitag mehr in der Millenium-Halle abhalten konnte. Mit dem Betreiber handelte Schlag einen Deal aus: Seither organi­siert sein Verein dort die Veran­stal­tung „Alter­na­tive sein Vater“ bei der verschie­dene Jugend­gruppen sich gegen­seitig austau­schen. „Im Gegenzug dazu darf an die AfD ein halbes Jahr vor und nach uns nicht vermietet werden“, schildert Schlag. Für das Engage­ment bekam der Verein kürzlich die Bürger­me­daille der Stadt Braun­schweig verliehen.

Schlag glaubt an die Kraft des Soul. Der Song „Soul Power“ von James Brown ist so etwas, wie sein Lebens­motto. Seine beiden Hunde hat er danach benannt („Soul“ und „Power“). Das besondere an der Musik­rich­tung: „Du kannst nach Kenia oder Kroatien fahren und 15 Musiker zusam­men­trom­meln und je mehr dabei sind, desto geiler wird es. Das funktio­niert in keinem anderen Genre.“

Billy Ray Schlag: „Die Region hat extrem viele Talente“

Braun­schweig bezeichnet Schlag als ideale Stadt für seine Projekte mit Jugend­li­chen. „Hier wird sich gegen­seitig unter­stützt und niemand hat das Gefühl, das man sich gegen­seitig die Förder­gelder wegschnappt“. Von der Stadt fühlt er sich gut unter­stützt, sieht aber noch Potenzial in der Region. „In der Region gibt es extrem viele Talente. Es braucht nur die richtige Infra­struktur, dann können sich diese Talente entfalten.“

Warum der gebürtige Gifhorner sich mittler­weile in Braun­schweig zu Hause fühlt, warum er „Barnabys Blues Bar“ als beste Adresse für Live-Musik in der Stadt betrachtet und welche Geheim­tipps der Soul-Musik er hat, erfahrt ihr in der neuen Podcast-Folge von „Yes BS“.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahl-Artikel ist zuerst erschienen am 26.1.2023 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article237469725/Braunschweigs-Werbejingle-Papst-und-sozialer-Talentfoerderer.html

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