Chefgärtner Bohne wechselt von Braun­schweig nach Berlin

Burkhard Bohne, Leiter des Arzneipflanzengartens der TU, ist nach Berlin gewechselt. Foto: privat

Was essen wir in der Zukunft? Der 61-Jährige verlässt den Arznei­pflan­zen­garten der TU, um die Nahrung von morgen zu erfor­schen.

Für Burkhard Bohne ein Karrie­re­sprung und eine neue Aufgabe, die er „ultras­pan­nend“ findet: Der 61-Jährige ist seit kurzem Leiter des Versuchs­be­triebes des IGZ Großbeeren, einem Leibniz-Institut nahe Berlin, das sich mit Agrar­wis­sen­schaft und Biotech­no­logie, Pflanzen, Nachhal­tig­keit, Ernährung und Kreis­lauf­wirt­schaft beschäf­tigt.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Plus-Artikel ist zuerst erschienen am 28.12.2023

Botaniker Bohne hatte vor 33 Jahren in Braun­schweig den Arznei­pflan­zen­garten der Techni­schen Univer­sität gebaut, und er leitet ihn bis heute. Jedoch jetzt nur noch einen Tag je Woche und so lange, bis ein Nachfolger gefunden und einge­ar­beitet ist. Bohne ist zudem geistiger Vater des Kloster­gar­tens in Riddags­hausen, schuf dort 2004 mit den Kultur­paten einen erhol­samen und lehrrei­chen Ort, der daran erinnert, wie vorbild­lich und nachhaltig schon die Zister­zi­enser-Mönche im Mittel­alter Garten­wirt­schaft betrieben.

Kräuter­schule in Braun­schweig gibt‘s nicht mehr

2011 gründete Bohne freibe­ruf­lich die erste Kräuter­schule in Braun­schweig, hielt von Frühling bis Herbst Vorträge und bot Workshops und Führungen für Natur­freunde, Kräuter­lieb­haber und Garten­fans. Die Kräuter­schule in Braun­schweig wird er nicht fortführen, das Pendant in Berlin aber aufrecht­erhalten. Der Diens­tags­kursus im Stadt­garten Bebelhof entfällt. Bohne schrieb mehrere Bücher – zum Beispiel über Giftpflanzen, Winter­ge­müse und nachhal­tiges Gärtnern. Ein weiteres Kräuter­buch von ihm kommt am 22. Januar auf den Markt.

„Bei der neuen Aufgabe kann ich all meine Kompe­tenzen gebündelt einbringen. Das finde ich großartig“, begründet Bohne seinen Wechsel nach Berlin. Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflan­zenbau wage einen Aufbruch in die Zukunft und habe für die Trans­for­ma­tion und Neuaus­rich­tung eine neue Führungs­riege gewonnen.

Der Braun­schweiger betreibt nun Grund­la­gen­for­schung

Das IGZ betreibt pflan­zen­wis­sen­schaft­liche Grund­la­gen­for­schung mit Blick auf Anwen­dungs­mög­lich­keiten bei Gemüse- und Zierpflanzen und bei der Nutzung pflanz­li­cher Biodi­ver­sität. „Dort kann unter anderem der Einfluss des Klima­wan­dels auf die Pflanzen simuliert werden“, so Bohne. Außerdem werde erforscht, wie Nahrungs­mit­tel­anbau funktio­nieren kann, ohne die Böden zu ruinieren. „Für mich ein heraus­for­derndes, sinnhaftes Themen­feld, denn es geht im Prinzip um die Erfor­schung und Sicher­stel­lung unserer Nahrungs­mit­tel­pro­duk­tion von morgen.“

Das IGZ verstehe sich als Dienst­leister, das künftig auch verstärkt Wissen­schaftler aus aller Welt einlade, an den Forschungen teilzu­nehmen oder sich zu infor­mieren. Es wolle sich Besuchern öffnen und vermehrt Veran­stal­tungen anbieten. Geplant sei zudem ein Lehrgarten. „Das wird Wissen­schaft zum Anfassen“, meint Bohne. „Ich werde der einzige Garten­bauer sein unter lauter Biologen. Auch das wird sehr inter­es­sant.“

Das könnte Sie auch interessieren