Musika­li­sche Schicht im Rammels­berg

Jan-Josef Liefers spielte mit seiner Band Radio Doria bereits beim Welterbeopenair. Foto: Veranstalter
Jan-Josef Liefers spielte mit seiner Band Radio Doria bereits beim Welterbeopenair. Foto: Veranstalter

Die Stollen am Goslarer Rammels­berg sind zwar schon seit 1988 geschlossen und die Maschinen stehen still, am 22. Juli wird es aber wieder laut auf dem Berg: Vor der einzig­ar­tigen Kulisse werden beim „Welterbe­openair MINER’S ROCK“ bekannte Bands aufspielen und statt Erzen musika­li­sche Schätze heben.

Am 14. Dezember 1992 ernannte die UNESCO das ehemalige Erzberg­werk Rammels­berg und die Altstadt von Goslar zum Weltkul­tur­erbe der Mensch­heit. Mit den über- und unter­tä­gigen Anlagen des Rammels­berges wurde erstmals in Deutsch­land ein Zeugnis der Indus­trie­kultur auf die Welterbe­liste aufge­nommen. Damit feiert das Welterbe 2017 sein 25jähriges Jubiläum. 2010 wurde zudem die Welterbe­stätte um die Anlagen der Oberharzer Wasser­wirt­schaft erweitert, es entstand ein Gebiet von 200 km², das kultu­relle, gesell­schaft­liche und techni­sche Zeugnisse einer vom Bergbau geprägten Region vereint.

Seit 2015 wird der besondere Ort der Alten Schlos­serei des Rammels­berges regel­mäßig zur Kulisse für Konzerte. Die bisher acht Konzerte – Schichten genannt – lockten mehr als 5 000 Besucher nach Goslar. Jan-Josef Liefers mit seiner Band Radio Doria, MIA, Johannes Örding, Laith Al-Deen, Axel Prahl, VNV Nation, Stoppock und Max Giesinger konnten die Organi­sa­toren des MINER’S ROCK bereits nach Goslar holen.

Für das Welterbe-Jubilä­ums­jahr haben sie nun etwas Beson­deres geplant: Erstmalig wird die Werkstrasse des Rammels­berges als Fläche für ein Openair­fes­tival genutzt. „Der Schritt ‚Über Tage‘ ist für Bergleute immer etwas Beson­deres. Im Tages­licht zeigt sich das Ergebnis langer Arbeit. So ist es auch bei uns: wir bringen musika­li­sche Schätze ans Tages­licht“, erzählt Christian Burgart vom Organi­sa­ti­ons­team. „Gerade im 25. Jahr der Ernennung zum Welterbe­status ist ein Open Air mitten in leben­diger Geschichte für uns etwas ganz Beson­deres.“

Mit der Zusage der Berliner Band „Silly“ ging nicht nur für die Organi­sa­toren ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Viele Besucher hatten sich die Musiker um die Sängerin und Schau­spie­lerin Anna Loos gewünscht.

Als echte Lokal­ma­ta­doren sind auch „Die Schröders“ dem Publikum gut bekannt, auf dem Rammels­berg spielen sie ihr einziges Konzert 2017. Zu einem ihrer wenigen Auftritte konnten die Veran­stalter zudem die deutsche Country-Band „Texas Lightning“ verpflichten. Die ECHO-Gewinner „Jupiter Jones“, mit zahlrei­chen Top-10 Hits ausge­zeichnet, runden das „Welterbe­openair“ ab, gemeinsam mit den Hanno­ve­raner Jungs von „Ich kann fliegen“.

Die Organi­sa­toren des MINER’S ROCK arbeiten eng mit der Stiftung UNESCO-Welterbe im Harz zusammen und sind froh, dass das Museum und Besucher­berg­werk Weltkul­tur­erbe Rammels­berg die ungewöhn­liche Nutzung des Geländes unter­stützen. Neben ihrem Engage­ment in der Welterbe­stif­tung fördert die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz auch direkt die MINER’S ROCK-Konzerte. Damit will sie vor allem junge Leute an den Rammels­berg holen und für die Welterbe­stätten begeis­tern.

„Der Rammels­berg bietet für das Open Air eine einzig­ar­tige Kulisse“, beschreibt Burgart das Allein­stel­lungs­merkmal des Festivals. „Im Gegensatz zu anderen Veran­stal­tungen haben wir mehr zu bieten als eine Bühne auf einer grünen Wiese.“ Direkt hinter der Bühne des „Welterbe­open­airs“ ergeben sich die Hügel des Rammels­berges. Diesen außer­ge­wöhn­li­chen Ort können Besucher am 22. Juli aus einer ganz neuen Perspek­tive wahrnehmen. Der Zugang zum Festi­val­ge­lände erfolgt von hinten über die Bruch­chaussee. „Diesen Weg kennen auch die Besucher des Museums und der voran­ge­gan­genen ‚Schichten‘ nicht. Der ist einmalig nur an dem Tag zugäng­lich“, macht Burgart neugierig.

Mehrere tausend Menschen haben vor der Bühne Platz und die Organi­sa­toren hoffen auf viele musik­be­geis­terte Welterbe­fans. „Für uns war klar: wenn Open Air, dann zu einem beson­deren Anlass. Und 25 Jahre Weltkul­tur­erbe im Harz sind definitiv ein Grund zum Feiern.“

Infor­ma­tionen

Termin: 22. Juli 2017 ab 15:00, Einlass von 14 Uhr an

Ort: Weltkul­tur­erbe Rammels­berg, Goslar, Zugang zum Festi­val­ge­lände über die Bruch­chaussee

Tickets: ab sofort im Shop des MINER‘S ROCK unter www.miners-rock.de, in den Geschäfts­stellen der Goslar­schen Zeitung, in den Ticket-Shops der HAZ und in allen Vorver­kaufs­stellen über Reservix.

Anfahrt: Es wird die Anfahrt mit dem erixx empfohlen – einfach und bequem bis zum Bahnhof Goslar. Ab hier stehen tagsüber Linien­busse direkt zum Veran­stal­tungs­ge­lände zur Verfügung.

Rückfahrt: erixx Sonderzug von Goslar über Salzgitter-Ringel­heim, Badde­cken­stedt, Derneburg, Groß Düngen, Hildes­heim-Ost, Hildes­heim und Sarstedt nach Hannover. Abfahrt Goslar: 00:30 Uhr. Vom Festi­val­ge­lände fahren nach Konzer­tende Shuttle­busse zum Bahnhof.

Infor­ma­tionen: https://www.miners-rock.de/

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