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Cornelia Steiner

Die Initiative „spaces4future“ hat viele Ideen für neue Formen des Arbeitens, Wohnens und Lebens entworfen. Drei davon stellen wir vor.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Braunschweig sind dabei, hochauflösende Radare für den Fahrzeuginnenraum zu entwickeln.

Stadt und TU legen los. Das Projekt wird jetzt auf den Weg gebracht. Eine Bürgerbeteiligung ist 2023 angedacht. 2024 soll der Rahmenplan stehen.

Ein erster Entwurf des Planungsbüros für den Pocketpark an der Kannengießerstraße, hier mit Blick vom heutigen Parkplatz in Richtung Theologisches Zentrum und Brüdernkirche. Foto: LEVIN MONSIGNY LANDSCHAFTSARCHITEKTEN GMBH

Das Projekt an der Kannengießerstraße neben der Brüdernkirche nimmt Gestalt an. Darüber hinaus soll noch mehr Grün in die Innenstadt. Dass die Innenstadt grüner werden soll, ist nicht mehr umstritten. Schritt für Schr...

Die „Polarstern“ ist seit Ende Februar die vorübergehende „Heimat“ von Falk Pätzold. Im Vordergrund ist eines seiner Arbeitsgeräte zu sehen: der Helipod. Foto: Falk Pätzold / TU Braunschweig

Der TU-Wissenschaftler Falk Pätzold forscht seit Februar auf dem Eisbrecher „Polarstern“. Die Expedition wäre wegen Corona fast abgebrochen worden.

Von der „Schwarzen Schar“ in die Diplomatie

Dass Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten (1869 – 1934) ein einflussreicher Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik werden sollte, war 1891 nicht zu erwarten, als er als Offizier in das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17, der „Schwarzen Schar“ von Herzog Friedrich Wilhelm, eintrat. Gleichwohl berichtet Robert von Lucius in seinem Buch aus der Reihe „Zeitgeschichtliche Forschungen“ des Berliner Verlags Duncker & Humblot über seinen Großonkel, dass er bereits früh erste Einblicke in die hohe Diplomatie bekommen habe. Mit seinem Vater saß der kleine Hellmuth 1877, damals gerade sieben Jahre alt, mit dem späteren Reichskanzler Otto von Bismarck im Zug und verfolgte die Gespräche mit Freude. Später berichtete er davon in seinen „Bismarck-Erinnerungen“.
Grundlage dieser aufschlussreichen, zeitgeschichtlichen Biografie, die die diplomatischen Einsätze in Paris, Stockholm oder St. Petersburg beschreibt, aber eben auch Einblicke in das private Leben gewährt, ist der bisher unzugängliche schriftliche Nachlass Lucius von Stoedtens. Seine Enkelin hatte ihn dem Autoren Robert von Lucius, früher Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einschließlich vieler Briefe vermacht.
1898 wurde Freiherr Lucius von Stoedten zur Botschaft nach Paris aus Braunschweig abkommandiert. Er war nicht wie üblich über ein Studium in das Amt geholt worden, sondern als Offizier. Er tauschte die Uniform der berühmten Totenkopfhusaren gegen dunkle Anzüge. Und das mit Erfolg: Früher als andere bedachte er die Rolle der Wirtschaft für die deutsche Außenpolitik. Lucius verfügte auch dank seiner schillernden Persönlichkeit über ein herausragendes Netzwerk zu Politikern, Diplomaten, Unternehmern und Wissenschaftlern, sowie als Kunstsammler zu Künstlern von Rodin über Rilke bis zu Gerhart Hauptmann - Stoff für eine spannende Lektüre.

Fakten:
Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten – Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimar
Robert von Lucius
Verlag Duncker & Humblot
Zeitgeschichtliche Forschungen (ZGF), Band 67
38 Abbildungen, 169 Seiten, 29,90 Euro