Amphibienschutzprojekt LIFE BOVAR des NABU Niedersachsen wird im SBK-Stiftungswald Stadtoldendorf umgesetzt.
Im Stiftungswald Stadtoldendorf der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz arbeiten aktuell zwei große Bagger. Sie graben tief im Schlamm kleiner Tümpel. Und ringsherum werden dazu auch noch Bäume stark beschnitten. Das sieht auf den ersten Blick nach allem aus, nur nicht nach Umwelt- und Naturschutz. Ist es aber! Denn die Arbeiten sind Teil des Amphibienschutzprojekts LIFE BOVAR des NABU Niedersachsen. Es geht es vor allem darum, den im Stiftungswald nachgewiesenen Geburtshelferkröten und Kammmolchen bessere Lebensbedingungen zu verschaffen und damit für eine Erholung der Population zu sorgen.
Gemeinsam mit der Stiftung wurde daher in den vergangenen Wochen ein Konzept erarbeitet, dessen Umsetzungsphase gerade beginnt. „Das Konzept ermöglicht es uns, die Bedürfnisse bedrohter Arten bei unseren Planungen noch stärker zu berücksichtigen. In den nächsten Jahren wollen weitere Anpassungen und Optimierungen im Habitatmanagement des Stiftungswalds vornehmen“, erläutert Arno Meyer von Wolff, zuständiger Revierförster der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.
Das Konzept sieht im ersten Schritt auf einer Fläche von rund 200 Hektar des Stiftungswalds vor, punktuell bestehende Gewässer zu sanieren und von schattenspendenden und Laub eintragenden Gehölzen zu befreien. Außerdem sollen an geeigneten Stellen neue Klein- und Kleinstgewässer entstehen.
Meyer von Wolff sieht neben dem Artenschutz einen weiteren wichtigen Aspekt, die Feuchtgebiete intensiver in den Fokus zu nehmen. „Die Land- und Forstwirtschaft war seit jeher darauf bedacht, Wasser so schnell wie möglich oberflächlich abzuführen, um die Bewirtschaftung der Flächen so einfach wie möglich zu halten. Durch die anhaltende Trockenheit der vergangenen drei Jahre ist den Böden gefährlich viel Wasser entzogen. Es geht also nicht nur um Lebensraumertüchtigung, sondern auch um Grundwasserspeicherung. Wir werden umdenken müssen und wasserabführende Gräben verschließen müssen, wenn die Wirtschaftsflächen weiter auskömmliche Erträge bringen sollen“, meint er. Der Fichtenbestand im Stiftungswald Stadtoldendorf ist bereits komplett verschwunden. Neue Bepflanzungen sind unumgänglich.
Das SBK-Waldgebiet nördlich von Stadtoldendorf bietet durch seine strukturelle Vielfalt Lebensraum für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Ziel der Arbeiten ist es, die Gewässervielfalt im Gebiet zu erhöhen und vorhandene Teiche und wassergefüllte Erdfälle für die Geburtshelferkröte, den Kammmolch sowie andere Amphibien und Teichbewohner zu optimieren. „Fischfreie, besonnte Kleingewässer mit einer hohen Strukturvielfalt bieten einen optimalen Lebensraum für unsere Zielarten“, erklärt Kim Fasse, NABU-Projektmitarbeiterin.
Zu diesem Vernetzungskonzept gehört auch die Anlage von sogenannten Grabentaschen entlang der Waldwege. „Grabentaschen sind wertvolle Biotope für eine Vielzahl von Amphibien und Insektenlarven“, erklärt Bruno Scheel, NABU-Projektmitarbeiter. „Sie dienen zum einen als Vernetzungsmaßnahme und Ausbreitungskorridore für Molch, Kröte & Co. entlang von Waldwegen. Zum anderen stellen sie gerade in Anbetracht der zunehmenden Trockenheit eine wertvolle Ressource für den Wald dar, da sie Regenwasser und Sedimente im Wald zurückhalten.“
Während die Teilnehmerzahl der Jüngeren bei „Schüler experimentieren“ zurückging, legten die Älteren bei „Jugend forscht“ kräftig zu.
Für die Jugendlichen und die Jury gleichermaßen werden „Jugend forscht“ (15 bis 21 Jahre) und „Schüler experimentieren“ (bis 15 Jahre) im Rahmen des 33. Regionalwettbewerbs Braunschweig zu einem riesigen Versuchsaufbau. Aufgrund der Corona-Pandemie und des aktuellen Lockdowns werden sowohl die Präsentation als auch die Jurygespräche nur virtuell stattfinden können. Am Samstag, 27. Februar, wird der Wettbewerb „Jugend forscht“ öffentlich für Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Eltern, Jurymitglieder und Projektbetreuerinnen und -betreuer um 9 Uhr eröffnet. Am Sonntag, 28. Februar, folgt „Schüler experimentieren“. Voraussichtlich um 18 Uhr wird es eine ebenfalls virtuelle, öffentliche Feierstunde geben. Die bundesweit 56. Wettbewerbsrunde steht unter dem Motto „Lass Zukunft da!“.
„Es ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Wir sind sehr froh, dass wir trotz des ersten Digitalwettbewerbs annähernd so viele Projekte dabei haben wie im Vorjahr. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer können diesmal besonders stolz sein, durchgehalten und es bis in den Wettbewerb geschafft zu haben“, lobt Petra Aust, Leiterin des Regionalwettbewerbs Braunschweig. Insgesamt werden 59 Projekte präsentiert. 2020 waren es 62 gewesen.
Marie (14) und Anna Werner (17) vom Gymnasium Kleine Burg wollen zusammen mit Anton Pietrek (16) von der IGS Franzsches Feld einen elektronischen Notruf für Rollstühle entwickeln. Foto: Die Braunschweigische Stiftung/privat
Auffällig ist jedoch die Verschiebung zwischen „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“. Während die Anzahl der Projekte der Jüngeren von 37 (2020) auf 18 halbiert wurde, gab es bei den Älteren eine Zunahme von 24 auf 41 Projekte. Petra Aust führt den Rückgang bei „Schüler experimentieren“ auf die durch die Pandemie schwierigere Betreuung durch Lehrkräfte zurück. Insgesamt sind 92 Schülerinnen und Schüler beteiligt. In der Jury sitzen 39 Experten für die Fachbereiche Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik.
„2020 hat uns allen gezeigt, wie wichtig es ist, zu forschen. Ohne Forschung hätten wir heute noch keine Antwort auf eine der wichtigsten Fragen des vergangenen Jahres: Wie können wir uns wirkungsvoll gegen die COVID19-Pandemie zur Wehr setzen? Auch wenn jetzt die ersten Impfstoffe gefunden sind, ist es wichtig, weiter zu forschen und neue Erkenntnisse zu erlangen“, motiviert Christoph Schulz, Vorstandsvorsitzender Braunschweigische Landessparkasse, die jungen Forscherinnen und Forscher auch über den Wettbewerb hinaus am Ball zu bleiben.
Knud Maywald, Vorsitzender des Vorstandes der Öffentlichen Versicherung, erinnert in dem Zusammenhang an die Rolle Braunschweigs als Stadt der Forschung. „Im April erhielt die Genforscherin Emmanuele Charpentier, die teilweise hier bei uns geforscht hat, den Nobelpreis für Chemie. Und auch sonst tauchten während der Pandemie plötzlich überall Experten aus Braunschweig auf“, sagt er.
Die Jugendlichen beschäftigen sich im Wesentlichen mit Alltags- und Zukunftsfragen. Astrid Ksinsik (19) von der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule will beispielsweise herausfinden, ob sich Batterien aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen lassen. Dazu führt sie Experimente mit Batterien durch, deren Elektrolyte aus Kaffee, grünem Tee, Rotwein und Kakao bestehen. Neben dem experimentellen Teil beschäftigt sie sich mit der Umweltproblematik bei herkömmlichen Batterien und Akkumulatoren.
Julian Mossakowski (16) und Leo Schoss (15) vom Martino-Katharineum wollen ein Parkett mit einem Bindemittel ohne gesundheitsgefährdende Eigenschaften produzieren. Foto: Die Braunschweigische Stiftung/privat
Von der Ricarda-Huch-Schule kommen Christina Marie Suttrop (15) und Jasper Fynn Wilmes (13). Sie wollen ermitteln lassen, welcher der jeweils gesündeste Schulweg ist. Dafür haben sie eine mobile, fahrrad-taugliche Feinstaubmessstation (FSM) entwickelt. Es soll eine frei zugängliche Software entstehen, mit der sich die Schulwege ermitteln lassen, die am wenigsten feinstaubbelastet sind.
Um Mikroplastik im Kinderzimmer sorgt sich dagegen Felix Bielert (13) vom Wilhelm-Gymnasium. Er hat einen Legostein mit dem mit dem Mikroskop untersucht. In seinem Projekt hat er eine Maschine gebaut, mit der sich das Spielen mit Plastikspielzeug simulieren lässt. Unter dem Mikroskop stellt er den Abrieb fest.
Und die Corona-Pandemie hat der erst elfjährige Dominik Kultys von der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule zum Anlass seiner Forschungen genommen. Er hat einen Sensor entwickelt, der den genauen Abstand von 1,5 Metern ermitteln kann.
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist nicht nur gemein, dass sie unheimlich kreativ und fleißig waren, sondern auch, dass sie sich auf die besondere Online-Präsentation einlassen und vorbereiten müssen. Eine Struktur ist dafür besonders wichtig: Fragestellung, Experiment, Ergebnis, Interpretation – so lautet die Reihenfolge im Groben. Mehr gibt es im Video-Tutorial zum Online-Jurygespräch.
„Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ sind die größten naturwissenschaftlichen Jugendwettbewerbe in Europa.
Weitere Informationen finden Sie auf der Jugend forscht-Webseite.
Die Braunschweigische Stiftung
Insa Heinemann
Telefon: 0531 27359-18
E-Mail: pb.braunschweig@wv.jugend-forscht.de
Mit Kollegen aus Hannover haben sie Mond-ähnliches Material unter Mondbedingungen geschmolzen und daraus per Laser Bahnen gedruckt.
Das Ziel sind Gebäude, Landeplätze und Straße auf dem Mond – vor Ort per 3D-Drucker aus Mondstaub gebaut. Was nach Science Fiction klingt, nimmt hier auf der Erde inzwischen Gestalt an. Wie die Technische Universität Braunschweig mitteilt, kommt das Projekt „Moonrise“ erfolgreich voran. Beteiligt sind das Institut für Raumfahrtsysteme (IRAS) der TU und das Laser-Zentrum Hannover (LZH). Dem Forschungsteam sei es gelungen, Mond-ähnliches Material (Regolith) unter Mondgravitation aufzuschmelzen und daraus zusammenhängende Bahnen zu „drucken“.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 07.01.2021 (Bezahl-Artikel)
Diese Bahnen seien zwar noch nicht als echte Bausteine nutzbar, aber die Rede ist von einem ersten Schritt dahin. „Zum Abschluss des zweijährigen, von der Volkswagen-Stiftung finanzierten Projekts, konnten Labor-Versuche mit dem Moonrise-Laser an einem Robotorarm des Rovers vom IRAS umgesetzt werden“, so die TU. Der vom LZH entwickelte Laserkopf sei dabei über den Robotorarm angesteuert worden – ähnlich, wie er in Zukunft auf dem Mond eingesetzt werden könnte.
„In den zwei Jahren haben wir einen Laserkopf entwickelt, der nur etwa so groß ist wie eine große Saftpackung und trotzdem den widrigen Bedingungen im Weltraum standhält“, berichtet Niklas Gerdes, wissenschaftlicher Mitarbeiter des LZH. Der Laser habe auch dem Temperatur-Vakuum- und Vibrationstest standgehalten. Gerdes fasst die weiteren Schritte zusammen: „Bei den ersten Versuchen im Labor haben wir die notwendige Bestrahlungsdauer und Leistung bestimmt. Dann ging es in die Vakuum-Kammer und wir haben dort erfolgreich Regolith aufgeschmolzen.“
Der Moonrise-Laser im Einsatz am Rover MIRA3D: Der Laser ist so groß wie eine Saftpackung und hält den widrigen Bedingungen im Weltraum stand. Foto: LZH
Der im Projekt verwendete Regolith stammt aus dem IRAS. Dort wurde der TU zufolge die Zusammensetzung auf die voraussichtlichen Bedingungen am Landeplatz angepasst. Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, wie es heißt. „Denn die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen auf Basis der Daten vergangener Mondmissionen passende Materialien auf der Erde finden, um den Mondstaub möglichst exakt nachzubilden.“
Ein Höhepunkt waren dann laut der TU die Versuche im Einstein-Elevator der Leibniz-Universität Hannover. Dabei handelt es sich um eine Forschungsplattform für erdgebundene Experimente unter Schwerelosigkeit. „Moonrise“ sei das erste wissenschaftliche Experiment im Elevator überhaupt gewesen. Professor Ludger Overmeyer (Leibniz-Uni und Laser-Zentrum) ist noch immer begeistert: „Im Einstein-Elevator ist es uns gelungen, Regolith zu Kugeln aufzuschmelzen – sowohl unter kompletter Schwerelosigkeit als auch unter Mondgravitation. Das ist weltweit einmalig!“ Der krönende Abschluss sei der Einsatz des Lasers auf dem Rover MIRA3D des Instituts für Raumfahrtsysteme (IRAS) gewesen.
Der Moonrise-Laser integriert am Robotorarm des Mondrover MIRA3D des IRAS: Der Laser schmilzt erfolgreich ganze Bahnen aus Regolith auf. Foto: LZH
MIRA3D besteht der TU zufolge aus einer fahrbaren Plattform und einem Roboterarm und wird für die Entwicklung von additiver Fertigungstechnologie auf dem Mond eingesetzt. Professor Enrico Stoll vom IRAS an der TU Braunschweig berichtet: „Wir konnten den Laserkopf am Arm des Rovers präzise ansteuern und damit größere Strukturen gezielt aufschmelzen. Ein voller Erfolg! Zusammen mit den Versuchen im Elevator haben wir eine solide Grundlage, um mit dem Laser auf dem Mond 3D zu drucken.“
Nächster Meilenstein wäre im Anschluss an das Projekt, den Laserkopf zu einem Flugmodell weiterzuentwickeln. LZH und IRAS sind laut der TU im Gespräch mit einschlägigen Stellen, um die Entwicklungen voranzutreiben. „Denn der Vision eines Lasers, der Baumaterialien für ganze Siedlungen aus Mondstaub druckt, sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ‚Moonrise‘ einen großen Schritt nähergekommen“, so die TU.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 07.01.2021 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article231286530/Braunschweiger-Forscher-wollen-Siedlung-aus-Mondstaub-bauen.html (Bezahl-Artikel)
Untersuchungsfläche ST 056 Streitholz ist Braunschweigischer Bestandteil der bundesweiten Brutvogelkartierung.
Es ist nicht sonderlich überraschend, dass sowohl die Artenvielfalt als auch die reine Population von Brutvögeln angesichts der Entwicklung unserer Umwelt auch im Braunschweigischen rückläufig sind. Im Zeitraum zwischen 1992 bis 2016 nahmen die Bestände nach Hochrechnungen bundesweit etwa um 14 Millionen Brutvögel ab Um genaue Fakten zu schaffen, gibt es seit 2004 die jährliche, bundesweite Brutvogelkartierung. Die Untersuchungsfläche im Braunschweigischen liegt dafür im Lappwald bei Helmstedt, genauer gesagt im sogenannten Streitholz. Von Anfang an wird die Vogelzählung dort im Stiftungswald der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz vom Biologen und Ornithologen Volker Laske aus Langelsheim vorgenommen.
Sein Fazit zuletzt: „Die vier Kartiergänge erbringen 300 bis 550 Vogelbrutpaare, im Mittel 370. Tendenz: fallend. Bisher niedrigste Brutpaar-Zahl mit 288 im Jahre 2015, höchste 2005 mit 547.Die Artenzahl schwankt zwischen 29 und 43, beträgt im Mittel 35. Auch hier ist die Tendenz leicht negativ: Die Artenvielfalt nimmt allmählich ab. Dies ist eine traurige Bilanz – wenn man bedenkt, dass die Fläche in einer entlegenen, ländlichen Gegend liegt und der Wald eine hohe, konstante Habitatqualität hat.“ Mit der Hohltaube und Misteldrossel nahmen zwei Arten zu, 19 zeigten jedoch langfristige Bestandseinbußen, darunter 13 Arten (u.a. Mäusebussard, Ringeltaube, Kohlmeise, Star) mit stark negativer Tendenz.
Jetzt ist es bald wieder soweit für die Zählung 2021. Die Brutvogelkartierung im Streitholz ist Teil des Großprojektes des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA). Für Volker Laske stehen wieder vier Kontrollgänge zwischen März und Juni an, damit auch die unterschiedlichen Brutzeiten berücksichtigt werden können. Immerhin gibt es laut DDA auch gute Nachrichten: Die Population im Wald erholt sich. Allerdings gibt es anhaltende Verluste im Offenland.
Die Untersuchungsfläche ST 056 Streitholz ist einen Quadratkilometer groß. „Sie zählt zu den rund 2700 Flächen, die bundesweit verteilt sind und in ihrer Gesamtheit eine repräsentative Stichprobe Deutschlands bilden. Die Auswahl der Flächen wurde vom Statistischen Bundesamt Wiesbaden vorgenommen. Außerdem haben alle 18 Bundesländer zusätzliche Landes-Probeflächen ausgewiesen, um die Stichprobe landesgerecht zu verdichten. Beides zusammen ergibt die Gesamtzahl“, erläutert Volker Laske.
Aufgabe der Untersuchungen ist es, Veränderungen der Häufigkeit und des Brutareals aller in Deutschland vorkommenden Brutvogelarten zu erkennen und zu dokumentieren. Die Daten bilden die Grundlage für die Erstellung und Fortschreibung der Roten Listen (Brutvögel) sowie für lokale, regionale und überregionale Projekte zum Landschafts- und Naturschutz. „Früher basierten solche Vorhaben weitgehend auf Expertenmeinungen, heute dank der Brutvogelkartierungen auf hartem, belastbarem Datenmaterial“, sagt Laske.
Die Untersuchungen jeder einzelnen Fläche werden Jahr für Jahr nach einem festgelegten Normensystem begutachtet. Es wird jede vorkommende Vogelart quantitativ kartiert. Dabei ist das Besondere, dass Volker Laske ebenso wie alle anderen beteiligten Ornithologen seinem Gehör vertrauen muss, denn sichtbar sind die Vögel in den seltensten Fällen. Bis zu 40 Vogelarten leben auf dem Quadratkilometer im Lappwald.
Die Ergebnisse der Brutvogelkartierung werden in einer Broschüre veröffentlicht. Screenshot: Der Löwe
Die Ergebnisse der jüngsten Brutvogelkartierung hat der Verband in seiner Broschüre „Vögel in Deutschland – Übersichten zur Bestandssituation“ veröffentlicht. Darin heißt es:
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) e.V.
Der Preis würdigt erstklassige Studienleistungen gepaart mit sozialem Engagement. Die Geehrten erhalten jeweils ein Preisgeld von 1500 Euro.
Zum 25. Mal wurde Ende Dezember der Braunschweiger Bürgerpreis an Studierende für herausragende studentische Leistungen und soziales Engagement vergeben. Corona-bedingt fand die Veranstaltung als Online-Format statt, wie die Technische Universität mitteilte. Sechs Studierende erhielten demnach jeweils einen Preis in Höhe von 1500 Euro. Ein Überblick über die Preisträgerinnen und Preisträger.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 27.12.2020 (Bezahl-Artikel)
Laura Baden studiert 2-Fächer-Bachelor Germanistik, Evangelische Theologie. „Sowohl in ihren mündlichen als auch ihren schriftlichen Leistungen ragt Laura Baden weit über den Durchschnitt der Studierenden hinaus“, heißt es in der Mitteilung. „Sie gehört zu den Germanistik-Studierenden, die sich leidenschaftlich für ihr Fach interessieren, sich gern aktiv beteiligen, immer kluge Fragen stellen, eigene Beobachtungen mit Gewinn einbringen und Sachverhalte richtig zu erklären wissen.“ Außerdem engagiere sie sich im KOBB-Mentoring-Programm, einem Programm für Lehramtsstudierende und sei aktiv im Einsatz für eine nachhaltige Lebensweise, wie zum Beispiel in der Braunschweiger Initiative für Foodsharing.
Christoph Brenner studiert Bauingenieurwesen im Master. Er schloss sein Bachelorstudium im Fach Bauingenieurwesen laut der TU in der Regelstudienzeit mit der sehr seltenen Gesamtnote 1,1 ab. „Seine große Begabung und Motivation stellt er zurzeit auch im Masterstudiengang Bauingenieurwesen mit herausragenden Studienleistungen unter Beweis. Zudem wirkt er seit mehreren Jahren in der Lehre und Forschung der Fakultät mit. Als Tutor für Studierende seines Studienganges und als wissenschaftliche Hilfskraft in einem DFG Forschungsprojekt“, teilt die Uni mit. Neben seinem Studium engagiere er sich im Verein „music4all“, der das Interesse an musikalisch-künstlerischen Veranstaltungen wecken möchte. Außerdem beteilige er sich bei Benefiz-Konzerten und bei der Gestaltung des musikalischen Rahmens von Gottesdiensten.
Annemarie Hartung studiert Psychologie im Master. Sie sei eine Ausnahmestudierende, so die TU. „Ihren Bachelor in Psychologie hat sie mit hervorragendem Erfolg abgeschlossen. Sie zeigt eine weit über dem Durchschnitt stehende Motivation, sich mit den Inhalten des Studiums auseinanderzusetzen und ihre eigene Ausbildung selbständig zu gestalten. Ihre beeindruckend schnelle Auffassungsgabe, ihr differenziertes Problemverständnis und ihr umfangreiches Fachwissen heben sie aus der Gruppe ihrer Mitstudierenden weit heraus.“ Sie engagiere sich zudem im Rotaract-Club Schwarmstedt-Walsrode, der Jugendvereinigung der Rotarier. Außerdem sei sie eine der tragenden Persönlichkeiten in der „Studentischen Methodenberatung“. Die studentische Vereinigung beschäftige sich im Netzwerk „Data Scientists against Corona“ mit einem aktuellen gesellschaftlichen Problem.
Jule Jäger studiert Finanz- und Wirtschaftsmathematik im Master. Sie weise ein eindrucksvolles gesellschaftliches Engagement sowie Einsatz im Studium und für die Universität auf, heißt es in der Pressemitteilung der TU. „Sie engagiert sich in verschiedenen Gremien und Ämtern mit konstruktiven, strukturierten Beiträge. In der Studienkommission für Mathematik und in der Finanz- und Wirtschaftsmathematik, in der Fachgruppe Mathematik und in Berufungskommissionen ist sie aktiv. Seit über mehreren Jahren wirkt sie im Verein Braunschweiger Finanz- und Wirtschaftsmathematiker mit und organisierte dort zahlreiche studentische Veranstaltungen.“ Daneben sei sie im Studierendenparlament, im Verwaltungsrat des Studentenwerks Ost-Niedersachsen und im Beirat der Carolo-Wilhelmina Stiftung aktiv. Auch über das akademische Umfeld hinaus sei sie im Einsatz: „Sie engagierte sich in einem Altenwohnheim und unterstützt aktuell die Braunschweiger Tafel.“
Marc Müggenburg studiert Bauingenieurwesen im Master. Das Bachelorstudium habe er in der Regelstudienzeit mit dem Prädikat „sehr gut“ abgeschlossen. Damit gehört er laut der TU zu den besten zwei Prozent seines Jahrgangs. Zurzeit studiere er in einem von „Erasmus Mobilität“ geförderten Auslandssemester an der TU Danzig und überzeuge auch dort mit herausragenden Leistungen. „Er engagiert sich seit seinem ersten Studienjahr als Tutor zuerst in der Mathematik und später in der Baustatik, um seine Kommilitonen beim Erlernen schwieriger fachlicher Zusammenhänge zu unterstützen“, so die Uni. „Als wissenschaftliche Hilfskraft ist er in verschiedene Forschungsprojekte eingebunden und bringt sich dort mit grundlegenden Fragestellungen und eigenen Ideen überzeugend ein.“ Neben seinem Studium engagiere er sich in der Leichtathletik. So konnte er sich als Mitglied der 4×400 m Staffel der LG Braunschweig für die Deutschen Meisterschaften 2019 qualifizieren. Außerdem ist er ehrenamtlicher Trainer und ist als Kampfrichter in die Organisation von Leichtathletik-Veranstaltungen eingebunden.
Luisa Perdomo Lopez studiert Organisation, Governance, Bildung im Master. Ihr gelinge es, durch die Bandbreite ihrer außergewöhnlichen organisatorischen Fähigkeiten, Studium und ehrenamtliches Engagement miteinander hervorragend zu verbinden, teilt die TU mit. „Hervorzuheben ist ihre ausgezeichnete, methodisch innovative Bachelorarbeit. Ihre gewählte Themenstellung, die sich empirisch mit der Lage von schwangeren, geflüchteten Frauen auf der Grundlage qualitativer Methoden befasst, ist eine außergewöhnliche Leistung.“ Darüber hinaus zeichne sie sich auch durch ein breites soziales Engagement in den Bereichen Gleichstellung, Gender, Flüchtlinge und interkultureller Austausch aus. Sie sei als studentische Mitarbeiterin sowohl am Braunschweiger Zentrum für Gender Studies als auch im Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge aktiv. In diesem Rahmen habe sie geflüchtete Personen in umfassender Weise bei der Bewältigung ihres Alltags und Frauen in Notlagen unterstützt.
Zwei der Auszeichnungen wurden mit aus den Erlösen der „Stiftung Braunschweiger Bürgerpreis“ für herausragende studentische Leistungen“ finanziert. Die Stiftung ist 1996 von der Braunschweigerin Liselotte Alter gegründet worden, die 2011 verstorben ist. Die Stiftung unterstützt in diesem Jahr darüber hinaus mit einem Finanzvolumen von 8000 Euro sechs Studierende, die unverschuldet in Not geraten sind. Vier weitere Bürgerpreise mit je 1500 Euro stellen die Erich-Mundstock-Stiftung, der Soroptimist-International-Club Braunschweig, Carl Peter Langerfeldt und Horst Beyrich zur Verfügung. Die Stiftung Braunschweiger Bürgerpreis freut sich in diesem Jahr auch über eine Zuwendung in Höhe von 20.000 Euro eines Preisträgers aus den Vorjahren, der gern etwas zurückgeben möchte. Die Zuwendung trägt zur Sicherung der Ausschüttung der nächsten Jahre bei. In den 25 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung insgesamt 449.000 Euro ausgeschüttet. 159 Studierende wurden ausgezeichnet. Eine noch größere Anzahl von bedürftigen Studierenden wurde finanziell unterstützt.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 27.12.2020 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article231223134/Sechs-Studierende-mit-Braunschweiger-Buergerpreis-ausgezeichnet.html (Bezahl-Artikel)
Große Herausforderung: Der Braunschweiger Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ wird am 27. und 28. Februar rein digital ausgetragen.
Neue Wege muss Corona-bedingt auch Europas größter Jugendwettbewerb für Naturwissenschaft und Technik, „Jugend forscht“, gehen. Denn ausfallen wie im vergangenen Jahr die Landesentscheide und der Bundesentscheid soll diesmal nichts. Zum Start der rein digital vorgesehenen Regionalwettbewerbe obliegt die Realisierung jedem einzelnen Veranstalter.
Drei Forscher der TU Braunschweig wurden für herausragende Leistung mit dem Heinrich-Büssing-Preis ausgezeichnet.
Sie beschäftigen sich mit Wirkstoffen aus Tropenpilzen, mit Abwehrzellen in mathematischen Modellen und mit Terahertz-Forschung – also Wissenschaft auf höchstem Niveau. Für herausragende Leistungen hat die „Stiftung zur Förderung der Wissenschaften an der Carolo-Wilhelmina“ des Braunschweigischen Hochschulbundes (BHB) wieder drei Nachwuchswissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig ausgezeichnet: Dr. Clara Chepkirui, Dr. Cordula Reisch und Dr. Benedikt Hampel. Sie erhalten ein Preisgeld von jeweils 5000 Euro. Die feierliche Preisverleihung findet corona-bedingt erst 2021 statt. Ein Überblick über die Preisträger.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 09.11.2020 (Bezahl-Artikel)
Wenn sich Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten verändern und nicht mehr auf Medikamente ansprechen, sind Infektionen schwieriger zu behandeln. Das Risiko schwerer und tödlicher Erkrankungen steigt. „Leider nimmt die Zahl resistenter Mikroben immer weiter zu, wodurch die verfügbaren Behandlungen unwirksam werden“, sagte Clara Chepkirui von der Fakultät für Lebenswissenschaften im Interview mit dem TU-Magazin. Es sei daher nötig, ständig neue Substanzen zu entdecken.
„Natürliche Produkte, die von Mikroben und Pflanzen produziert werden, sind eine große Quelle. Meine Dissertation befasste sich hauptsächlich mit der Entdeckung neuer Substanzen aus Pilzen, die gegen klinisch relevante Mikroorganismen wirksam sind“, so Chepkirui. Sie untersuchte tropische Pilze aus Kenia. Mehr als 60 neue Substanzen seien dabei entdeckt worden, die unter anderem gegen verschiedene Bakterien wirksam sind. Einige könnten vielleicht auch zur Behandlung neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer entwickelt werden, sagte sie.
Zurzeit laufen laut der TU Studien, um die Substanzen zukünftig beispielsweise in Medikamenten einzusetzen. Als Postdoc an der ETH Zürich setze Dr. Chepkirui ihre Arbeit an Naturprodukten fort. Abseits der Wissenschaft unterstütze sie intensiv Programme zur Aufklärung und Stärkung von Mädchen in Afrika, um ihnen eine bessere Chance auf eine Ausbildung zu ermöglichen.
Wenn der menschliche Körper mit einem Virus kämpft, geht es hoch her. Es spielen sich komplexe Abläufe ab, die bislang erst teilweise verstanden sind. Aus unerwarteter Richtung kommt nun Unterstützung, wie es in der Pressemitteilung der TU Braunschweig heißt: Cordula Reisch von der Carl-Friedrich-Gauß Fakultät habe es geschafft, in einem mathematischen Modell zu beschreiben, wie die T-Zellen des Immunsystems mit den Viren von Leberentzündungen wie Hepatitis B und C ringen. „Die mathematischen Ergebnisse machen es der Medizin möglich, Einflussfaktoren für chronische Leberentzündungen mit lebensgefährlichen Spätfolgen zu identifizieren.“
Mit Hilfe des Modells könnten Behandlungspläne für Patienten hinterfragt und überarbeitet werden, so die TU. Als Postdoc an der TU Braunschweig führe Reisch ihre Forschung an dem Thema fort und untersuche weitere Anwendungsfälle. Ausgleich zu ihrer hochkomplexen Arbeit biete ihre Volleyball-Mannschaft, mit der sie erfolgreich in der Regionalliga spiele.
Dass Computer immer schneller werden, scheint fast selbstverständlich. Dass es dazu aber ausgezeichnete Forschung brauche, zeige die Dissertation von Benedikt Hampel (Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik), heißt es seitens der TU: „Sollen immer höhere Datenmengen immer schneller drahtlos übertragen werden, sind neue Trägerfrequenzen wie der Terahertz-Bereich nötig.“
Das Institut für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik habe daher ein weltweit einzigartiges Terahertz-Mikroskop entwickelt. Damit können elektromagnetische Felder dieses Bereiches vermessen werden können. Hampel sei es gelungen, das Mikroskop entscheidend weiterzuentwickeln und seinen Einsatzbereich deutlich zu erweitern.
Aktuell leite er als Nachwuchsgruppenleiter im TU-Exzellenzcluster „QuantumFrontiers“ die Inbetriebnahme eines neuen Terahertz-Mikroskops. Seit 2019 biete er als Lehrbeauftragter die Vorlesung „Additive Fertigung (3D-Druck)“ an. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Musiker und leitete bis vor Kurzem das TU-Blasorchester Aka-Blas als Dirigent.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 09.11.2020 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article230873800/Buessing-Preis-fuer-Nachwuchsforscher-der-TU-Braunschweig.html (Bezahl-Artikel)
Braunschweigische Museen, Folge 14: Zusammenspiel aus Spitzenforschung, Erlebnisorientierung und futuristischer Architektur zeichnen das Forschungsmuseum Schöningen aus.
Die Schöninger Speere sind mit einem Alter von etwa 300.000 Jahren die bislang ältesten entdeckten und erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit. Die Randbereiche des Braunkohletagebaus bei Schöningen sind für Archäologen aus aller Welt der Hotspot schlechthin. Doch nicht nur die einzigartigen Waffen geben Aufschluss über das Verhalten und die Lebensumstände der Urmenschen, sondern auch aussagekräftige Knochenfunde von charakteristischen Tieren jener Zeit. Die zahlreichen Funde zeichnen ein präzises Bild der damaligen Flora und Fauna am Rande eines großen Sees. Mit dem Forschungsmuseum Schöningen werden die Funde für Besucher und Fachleute aus der ganzen Welt ausgezeichnet in Szene gesetzt. Aus der gesamten Altsteinzeit gibt es zu den Schöninger Speeren weltweit keine Parallele.
Das Forschungsmuseum begeistert dabei mit einem innovativen Ausstellungskonzept. In spannenden Inszenierungen ist zu sehen, wie der Homo heidelbergensis vor vielen Jahrtausenden gelebt und gejagt haben könnte. Das Zusammenspiel von Spitzenforschung, Erlebnisorientierung und futuristischer Architektur machen das Museum, das zunächst unter dem Namen „paläon“ im Jahr 2013 eröffnet wurde, zu einem der faszinierendsten archäologischen Erlebniszentren der Welt. Seit 2019 firmiert es nun unter seinem neuem Namen und wird unter der Regie des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege geführt. Unterstützt wird die Einrichtung vom Förderverein Schöninger Speere – Erbe der Menschheit e. V. Das Forschungsmuseum unterhält Kooperationen mit 30 Instituten im In- und Ausland.
Die Kooperationen tragen reiche wissenschaftliche Früchte. Zuletzt ließen im Sommer dieses Jahres Archäologen vom Senckenberg-Zentrum für menschliche Evolution und Paläoumwelt der Universität Tübingen aufhorchen, weil es ihnen gelungen war, erstmals ein nahezu vollständiges Skelett eines eurasischen Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) freizulegen. Aus der altsteinzeitlichen Grabungsstelle wurden in den vergangenen Jahren Fossilien von mindestens zehn Elefanten geborgen. Finanziert werden die Ausgrabungen in Schöningen durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Das Museum liegt am Rand des früheren Tagebaus Schöningen Süd im Helmstedter Braunkohlerevier. Dr. Hartmut Thieme vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) führte dort seit 1983 archäologische Grabungen durch. Zwischen 1994 und 1998 entdeckte er mehrere vollständig erhaltene Holzartefakte aus der Altsteinzeit. Die Funde sind Ursprung und Basis des Forschungsmuseums Schöningen.
Die geologische Besonderheit des Fundortes erlaubt einen aufschlussreichen Einblick in die Klimageschichte der Region. Die Erdschichten gewähren einzigartige Einblicke in die Klimaentwicklung zwischen zwei Eiszeiten. Umweltveränderungen und die Anpassung des Menschen daran sind deshalb weitere Themenkomplexe in der Dauerausstellung.
Die Speere und weitere Funde belegen, dass der Homo heidelbergensis bereits sein Handeln plante, technologische Fähigkeiten besaß, über Jagdstrategien und ein komplexes Sozialgefüge verfügte. Die Geschichte unserer Vorfahren aus der Altsteinzeit musste neu geschrieben werden. In der Dauerausstellung des Museums wird all das dokumentiert.
Darüber hinaus kann den Archäologen in einem gläsernen Labor zugesehen werden. In einem interaktiven Besucherlabor können die Gäste selbst zu Forschern werden. Im Außenbereich gibt es eine weitläufige Parkanlage mit Wildpferden und einem Erlebnispfad, der in die Lebenswelt der Altsteinzeit entführt. Nirgendwo sonst können Besucher so hautnah in die Zeit von vor 300.000 Jahren eintauchen.
Als anerkannter außerschulischer Lernort bietet das Forschungsmuseum ein umfangreiches, pädagogisch aufbereitetes Programm für Lehrkräfte und Schulklassen.
Forschungsmuseum Schöningen
Paläon 1
38364 Schöningen
E-Mail: forschungsmuseum-schoeningen@nld.niedersachsen.de
Telefon: 05352-909 11 0
Internet: www.forschungsmuseum-schoeningen.de
www.der-loewe.info/archaeologie-hotspot-schoeningen
www.der-loewe.info/hier-fanden-wir-das-erste-stueck-holz
Quantencomputer können riesige Datenmengen in kürzester Zeit verarbeiten. Die TU Braunschweig und die PTB sind an dem Projekt beteiligt.
Das Land Niedersachsen und mehrere Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen, das bis 2025 einen Quantencomputer entwickeln soll. Dazu solle die Expertise von mehr als 400 Wissenschaftlern der beteiligten Instituten gebündelt werden, teilten das Wissenschaftsministerium und die Volkswagen-Stiftung am Freitag mit. Das Konzept der Quantencomputer ist eine Reaktion auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 02.10.2020 (Bezahl-Artikel)
Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht wie gängige Computer als Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein „Qubit“ eines Quantencomputers kann vielmehr beides gleichzeitig sein. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner.
Gründungsinstitutionen des neuen Forschungsverbunds „Quantum Valley Lower Saxony“ sind die Leibniz-Universität Hannover, die TU Braunschweig, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, das Albert-Einstein-Institut der Max-Planck-Gesellschaft sowie das Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Hannover und der Medizintechnikkonzern Sartorius AG. Mehr als 220 Millionen Euro seien in den vergangen zehn Jahren in die Quantenforschung geflossen, damit sei die niedersächsische Quantenforschung auf Spitzenniveau.
Ziel sei nicht nur, in der Spitzenforschung voranzukommen. Mit einer eigenen Geschäftsstelle solle ab Januar 2021 der Technologietransfer in die Wirtschaft und die Start-up-Szene einen Schub erhalten. Im „Letter of Intent“ des Bündnisses, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es, Quantentechnologien hätten „tiefgreifende Auswirkungen auf Industrie und Gesellschaft“ und gleichzeitig eine „erhebliche Bedeutung für unsere zukünftige technologische Souveränität“. Das Forschungsfeld stehe an der Schwelle zur Kommerzialisierung.
Nach erfolgreicher wissenschaftlicher Begutachtung durch die Volkswagen-Stiftung will das Land Niedersachsen laut der Absichtserklärung das Projekt zusätzlich mit bis zu 25 Millionen Euro unterstützen. Zugleich bewirbt sich das Bündnis um Finanzierung aus Konjunkturpaket und Förderprogrammen der Bundesregierung für Quantentechnologien.
Professor Jürgen Mlynek, Gründungsbeauftragter des Bündnisses, sagte: „Quantencomputer und Quantentechnologien werden die Zukunft bahnbrechend verändern. Durch die Initiative ‚Quantum Valley Lower Saxony‘ ergreift die Region nun die Chance, für den bevorstehenden Technologiesprung einen international sichtbaren Beitrag zu leisten und damit den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Niedersachsen zu stärken.“
Laut Oscar-Werner Reif, Leiter Forschung und Entwicklung bei Sartorius, ermöglicht die Technologie künftig, etwa riesige Datenmengen in kürzester Zeit zu verarbeiten und vollkommen neue Messverfahren zu entwickeln: „Quantensensorik und Quantencomputing werden in Zukunft bestimmen, wie neuartige Materialien und Werkstoffe entwickelt werden. Dadurch helfen sie in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen, wie zum Beispiel im Gesundheitswesen oder in der Logistik, neue Methoden und Wege zu erschließen.“
Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: „Niedersachsen kann Quantenforschung. Das wurde uns zuletzt in der Exzellenzstrategie von internationalen Gutachterteams eindrucksvoll bestätigt. Jetzt geht es darum, auch ganz vorne in der Anwendung und im Transfer zu sein. Das Land hat bereits viel investiert, jetzt wollen wir nationale und europäische Mittel einwerben.“
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 02.10.2020 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article230575650/Niedersachsen-baut-Quantencomputer-Braunschweig-ist-mit-dabei.html (Bezahl-Artikel)
Die turnusgemäße Vermessung der insgesamt knapp 26.000 Kilogramm schweren Skulptur blieb ohne nennenswerten Befund.
Die Quadriga auf dem Residenzschloss steht so sicher da, wie sie von der Bronzekunstgießerei Emil Kosicki aus dem polnischen Komoniki im Jahr 2008 aufgestellt und verschraubt worden war. Das ist das Ergebnis der gerade stattgefundenen, turnusmäßigen Vermessung der insgesamt knapp 26.000 Kilogramm schweren Skulptur. Die Auswertung der Daten hat erneut das Institut für Vermessungskunde an der Technischen Universität Braunschweig übernommen.
„Die sehr geringen Bewegungen liegen in jeder Toleranz“, berichtet Bauhistoriker Dr. Bernd Wedemeyer vom erwarteten Resultat. Lediglich der Hals des von vorne gesehen ganz linken Pferdes würde eine Verschiebung im Halbmillimeterbereich aufweisen, die unerklärlich sei. Wedemeyers Vermutung: Es könnte eventuell an einer etwas dünneren Schweißnaht liegen. Nach dem Transport aus Polen waren die Pferdköpfe wieder ihren Schnittstellen angeschweißt.
Grundlage der Kontrolle ist die die Einmessung der Quadriga-Plattform vom Bohlweg und von der Georg-Eckert-Straße aus, um mögliche Setzungen des Gebäudekörpers zu erkennen. Wäre das der Fall, würden sich die Daten der eigentlichen Quadriga-Einmessung automatisch verschieben. Die Quadriga selbst wird von den jeweils äußersten Ecken der Plattform sowohl in der Horizontalen und in der Vertikalen, jeweils zweimal ringsum vermessen, um mögliche Messfehler auszuschließen.
„Die Kontrolle erfolgt insbesondere, um Auswirkungen von Stürmen auszuschießen“, erläutert Schloss-Experte Dr. Brend Wedemeyer. Mit seinen imposanten Maßen von mehr als 9 Meter Höhe, 7,5 Meter Breite und 9,5 Meter Tiefe böte das Viergespann doch eine erhebliche Angriffsfläche für den Wind. Für eine möglichst große Stabilität waren Wagen, Pferde und Brunonia mit innenliegenden Gerüsten aus Edelstahl statisch für jene Kräfte ertüchtigt worden, die hoch oben über der Stadt im Extremfall wirken können.
Die wiederhergestellte Quadriga zählt zu den bedeutendsten Attraktionen Braunschweigs. Der Blick von der Quadriga-Plattform gilt als einer der spektakulärsten auf Braunschweig. Seit der Eröffnung begeisterte die Aussicht bereits mehr als 200.000 Besucher.
Die originalgetreue Rekonstruktion der Bronzeskulptur kostete 700.000 Euro und wurde von der Firma Richard Borek und der Richard Borek Stiftung finanziert, die sie der Stadt Braunschweig übereigneten. Es ist die nunmehr dritte Quadriga, die auf dem Residenzschloss thront. Ihre Vorgängerinnen waren durch einen Schlossbrand (1865) und durch späte Kriegsfolgen (1955) zerstört worden.
Quadriga wird von Verkrustungen durch Krähen- und Taubenkot befreit, die grünen Laufspuren auf der Skulptur werden allerdings bleiben.
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