Chanel trifft Fürsten­berg

Couture und Porzellan gehen in der Sonderausstellung eine beeindruckende Verbindung ein. Foto Museum Schloss Fürstenberg
Couture und Porzellan gehen in der Sonderausstellung eine beeindruckende Verbindung ein. Foto Museum Schloss Fürstenberg

Neue Sonder­aus­stel­lung „Porcelain Couture“ im Museum Schloss Fürsten­berg stellt auf inspi­rie­rende Art die Wechsel­wir­kung zwischen Mode und Porzellan her.

Was  haben  ein  Chanel-Kostüm und ein kostbares Fürsten­berg-Service gemeinsam?  Auf den ersten Blick nichts, aber mit der neuen Sonder­aus­stel­lung „Porcelain  Couture  –  Porzellan  trifft  Mode  von  Chanel  bis  Yves  Saint Laurent“ setzt das Museum Schloss Fürsten­berg die Verbin­dung der beiden Luxus­pro­dukte faszi­nie­rend und inspi­rie­rend in Szene. Museums­di­rektor Christian Lechelt und Gastku­rator Peter Kempe ist es gelungen, den Besuchern vor Augen zu führen, dass es Wechsel­wir­kungen zwischen den beiden exklu­siven Branchen gibt. Die Ausstel­lung läuft noch bis zum  4. November.

„Jeden Tag überlegen wir, was wir anziehen, und jeden Tag nutzen wir Porzellan,  um zu essen und zu trinken. Stilent­wick­lungen  und  Lifestyl­e­trends verbinden  die  beiden  Branchen  eng  mitein­ander“, erläutert Museums­leiter Dr. Christian Lechelt. Porzellan und  Mode sind seit dem 18. Jahrhun­dert nicht nur Spiegel­bild, sondern auch selbst  Impuls­geber  für  die Avant­garde. Beide Produkte einen hervor­ra­gendes  Material, aufwen­dige Verar­bei­tung, Liebe zum Detail und anspruchs­volles Design. Das zeigt die Ausstel­lung unmiss­ver­ständ­lich.

Der unmit­tel­bare Kontakt zu den Exponaten und ihre eindrucks­vollen Insze­nie­rungen sollen die Besucher fesseln. Die inhalt­liche Konzep­tion berück­sich­tigt dabei die Spann­breite inter­na­tio­naler Couture bis hin zur  Entwick­lung von Sneaker-Kultur und Sports­wear. Elemente der Sonder­schau werden auch in inter­es­santer Art in die Dauer­aus­stel­lung  integriert. Mit der Ausstel­lung unter­streicht das 2017 renovierte und wieder eröffnete Museum Schloss Fürsten­berg einmal mehr seine moderne, zeitge­mäße Neuaus­rich­tung, die bereits in der Dauer­aus­stel­lung bestens gelang.

Bei „Porcelain  Couture“ werden hochklas­sige Modeent­würfe von Karl Lagerfeld, Yves Saint Laurent, Roberta di Camerino, Marni, Gucci,  Prada,  Hubert  de  Givenchy,  Christian  Dior,  Mila  Schoen,  Marc  Jacobs,  Raf  Simons,  Helmut  Lang,  Pierre  Cardin,  Emilio  Pucci  und  anderen  begleitet  von  Fürsten­berg-Porzel­lanen, die  gestal­te­risch auf die Kostüme und Acces­soires vielfältig  Bezug  nehmen.

Die wertvollen Modestücke  sind  sämtlich  aus  Privat­be­sitz  und  sonst nicht öffent­lich zu sehen. Neben der bekannten Sammlerin Monika Gottlieb aus Düssel­dorf stellten Usch  Pabst, Christoph Grosser, beide aus Hamburg, Petra  Fischer,  Singen  und Kurator Peter Kempe selbst Leihgaben zur Verfügung. Beim Porzellan finden sich neben Stücken  aus  der  eigenen  Museums­samm­lung  und  der  berühmten  Sammlung  Reichmann  weitere hochka­rä­tige  Exponate  aus  dem  Museum  für  Kunst  und  Gewerbe (Hamburg),  dem  Focke-Museum (Bremen),  dem  Museum  August  Kestner (Hannover),  dem Herzog  Anton  Ulrich-Museum (Braun­schweig),  dem  Braun­schwei­gi­schen  Landes­mu­seum  und dem Städti­schen  Museum (Braun­schweig) sowie aus  Privat­be­sitz.

Museums­leiter Dr. Christian Lechelt streicht vor allem die Zusam­men­ar­beit mit Designer Kempe heraus. „Als Kurato­ren­team ergänzen wir uns perfekt. Hilfreich ist, dass  Peter  Kempe  schon  eine  lange  Zusam­men­ar­beit  mit  der  Porzel­lan­ma­nu­faktur Fürsten­berg verbindet. Als Berater und Designer ist er wieder­holt für die Manufaktur tätig. Darüber hinaus ist er aber auch ein versierter Connais­seur der Mode, selbst Sammler und bestens  inter­na­tional vernetzt.  Somit basiert das  einmalige  und  ungewöhn­liche Konzept der Ausstel­lung auf unser beider, jeweils ganz indivi­du­eller Expertise“, erzählt Dr. Christian   Lechelt.

Am 8. September 2018 die erste Museums­nacht „Fürsten­berg Nacht­glanz“ statt.  Passend zur Ausstel­lung „Porcelain Couture“ verwan­delt sich das Museum im Rahmen einer Koope­ra­tion mit der M3 Modeschule unter anderem zu einem Atelier und Laufsteg und gibt den Modeschü­lern die Möglich­keit, sich  zu  präsen­tieren.  Bei  einem  attrak­tiven  Rahmen­pro­gramm  mit  Drinks,  Lounge­musik oder auf  einem  Dance­f­loor können  die  Besucher in  dieser  Nacht  die  Ausstel­lung somit noch einmal auf eine ganz besondere Weise erleben.

Kontakt:

Museum Schloss Fürsten­berg

Telefon: 05271 401–161

E‑Mail: museum@fuerstenberg-schloss.com

Internet: fuerstenberg-schloss.com

Öffnungs­zeiten

Dienstag bis Sonntag sowie an Feier­tagen 10 –  17 Uhr

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