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Gegenwartskunst durchs Guckrohr entdecken

Das Guckrohr ist dank des neonroten Hinweisschildes nicht zu übersehen. Foto: Binkmann/Kessler
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Das Pilotprojekt im Kleingartenverein Okerwiese am Werkstättenweg präsentiert auf einer 7 x 7 Meter großen Rasenfläche des Gartens 7 Objekte von vier Künstlerinnen und Künstlern.

Das haben sich die Besitzer der Schrebergärtnen des Kleingartenvereins Okerwiese gar nicht vorstellen können: Ihr schönes Fleckchen Erde, direkt am Okerarm gelegen, wird zum sogenannten Off Space für Kunst im öffentlichen Raum. Was hat denn das nun wieder zu bedeuten? Ganz einfach erklärt, läuft das so: Auf einer 7 x 7 Meter großen Rasenfläche des Gartens 7 werden im Jahresverlauf vier künstlerische Einzelpositionen präsentiert. Die Werke sind einmal von den Kleingärtnern selbst zu bewundern und andererseits auch von jedermann über ein Guckrohr, das in der Hecke am Werkstättenweg steht.

Das Logo des Projekts.

Das Logo des Projekts.

Das Pilotprojekt „Garten 7 – Offbeet Offspace“ haben David Benjamin Kessler und Clara Brinkmann entwickelt. Geplant sind wechselnde Ausstellungen. Sara Wieckenberg (aktuell), Jean D. Sikiaridis (Mai – Juni), Lea Schürmann (Juli – August) und Sascha Marouf (September – Oktober) nutzen die Gelegenheit, ihre Werke in einem völlig neuen Umfeld zu zeigen. Sie kommen vorwiegend aus Bildhauerklassen.

„Das Projekt stellt eine großartige Chance dar, Menschen Kunst nahe zu bringen, die sonst kaum einen Bezug dazu haben. Kunst an einem der Kunst völlig fremden Ort mit größtmöglicher Gegensätzlichkeit zu zeigen, ist sehr spannend“, erläutert David Benjamin Kessler, der selbst an der Hochschule für Bildende Künste studierte, fand dort bei seiner Konzeptvorstellung große Resonanz. Die beiden Initiatoren, Clara Brinkmann studiert noch an der HBK, konnten auch den Vorstand des KGV Okerwiese fix überzeugen. So piefig geht es da doch nicht zu.

Auf die wechselnden Ausstellungen weist innen ein überdimensionaler Gartenzwerg als Sinnbild des Schrebergarten-Klischees am Eingang der Fläche hin. Das Guckrohr außen ist vom Werkstättenweg am Bürgerpark frei zugänglichen und lässt den Blick durch die ansonsten abschirmende Hecke auf die Ausstellungfläche zu. Dort befinden sich ebenfalls Hinweisschilder, die über Hintergründe und Objekte informieren. Sie sind als Kontrast zur „German Gemütlichkeit“ in schrillem Neonrot gehalten.

„Die Kunst stellt sich der Herausforderung der Kleingartenumgebung. Zu den Besonderheiten dieses Umfeldes gehört auch die Koexistenz der Exponate mit sich stetig verändernder Flora. Lichtverhältnisse und Witterung variieren dazu. So gestaltet sich der Rahmen für die Kunstwerke kontinuierlich um“, beschreibt David Benjamin Kessler einen weiteren Reiz des Projekts. Wer es erleben will, muss schon hingehen, denn es ist nicht geplant, die einzelnen Exponate vorab oder während der laufenden Ausstellung in Gänze zu zeigen. Sie sollen, so wünschen es sich Kessler und Clara Brinkmann ausschließlich vor Ort, in ihrem Umfeld erfahren werden.

Mehr auf Instagram unter: @g.art.en7

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